Freitag, Oktober 6th, 2006

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Die Fahrt nach Rishikesh.

Posted by on 06 Okt 2006 | Tagged as: India 06

Nichts einfacher als das. Nach einem ausgewachsenem Frühstück, daß mal tatsächlich früh stattfand (und der obligatorischen Ich-grüß-die-Heimat-Interntstunde), war ich schon gegen halb zwölf am Busbahnhof. Die Schilder fast alle in Hindi, also durchgefragt und gleich den richtigen Bussteig gefunden. Bus nach Rishikesh? Klar, am Schalter (jeder Bussteig hat nen eigenen) dann die Info, daß es die Tickets am Bus gibt.

Und Schilder, die davor warnen, daß Werber versuchen Dir ein Ticket für Privat-Busse aufzuschwatzen, was überteuert und auch noch verboten ist. Naja, am Bus gefragt, sagt einer im alten Klapper-Bus ‚yes, Rishikesh‘ und hinter mir fragen zwei ‚Rishikesh, deluxe?‘. Klar, deluxe klang besser als der Bus direkt vor mir aussah, also dem einen hinterher, bis der mich durch nen Ausgang lotsen wollte. Da bin ich unsicher geworden, also lieber zu dem Bus den ich kannte und Volksklasse reisen.

Geplant waren 6 Stunden Busreise, aber beim ersten Crash in Delhi war klar, daß es auch länger dauern könnte. Vollbremsung und vor dem Bus knirsch. Dann clever ruckartig zurückgesetzt, knall. Sofort ne Debatte in Hindi, die Mitreisenden waren wie der Fahrer der Meinung, die Welt um sie rum wär schuld. Das sah der Typ vor dem Bus anders (der dahinter hatte sich der Mehrheit gebeugt) und hat sich dann erstmal auf den Kühlergrill gestellt, ist mitgefahren bis ein paar hundert Meter weiter ein Cop auf nem Motorrad zu sehen war. Hingelaufen und abserviert worden, Mr. Cop hat wohl was besseres zu tun gehabt als sich mit nem Staatsbus anzulegen. Daß nenn ich Mehrheitsdemokratie.

cimg0053_small.JPGWenig später dann noch ein Megastau-chaos, in solchen Situtionen ist Kreativität gefragt. Die Fahrspuren werden genutzt wie sie frei scheinen, da wird auch schon mal rechts außen vorbeigefahren (hier ist Linksverkehr!) Kurz danach ne dicke Demo, vielleicht auch ne Prozession, sah aber wie Wahlkampf aus. Und zu gutter letzt noch ein Schwertransport, hupend und den Gegenverkehr in den Graben verweisend rechts vorbeigefahren.

cimg0058_small.JPGInsgesamt 8,5h Busfahrt für 250km, mir reichts. Bin nun glücklich in Rishikesh-Laksmanschula angekommen und schau mir den Ashram erst morgen an, in der Ruhe liegt die Kraft.

# Gasthaus hier ist luxus, fast europäisch. Kein Vergleich zu Delhi. # Am Ganges gewesen, Vollmond über den Himalaya-Vorläufern bewundert # keine Fotos gemacht, saß ja den ganzen Tag im Bus #

Delhi, 3. und letzter Tag

Posted by on 06 Okt 2006 | Tagged as: India 06

cimg0044_small.JPGHeut gabs Kultur. Auf ausdruecklichen Hinweis von Maziar (Hey, danke!) gings zum Mausoleum von Scheich Nizamuddin (Hazrat Nizamuddin Daragh) – und nein, auf dem Bild ist nicht das Mausoleum 😉 . Der Versuch, den Ort des Geschehens bis zum Abend selbst zu finden, ging etwas schief.

cimg0048_small.JPGcimg0050_small.JPG

Dann hab ich mich nach einem Besichtigungsspaziergang durch den muslimischen Teil Delhis doch hinfahrn lassen. Sehr desorientiert angekommen (es hieß nur noch etwas gerade aus laufen, ok), hab ich gar nicht bemerkt, wie ich die Moschee betreten hab. Ging alles ineinander über. Mich hätte stutzig machen sollen, daß die Limo-verkäufer mit Schuh-Verkäufern gewechselt hatten, hat es aber nicht. Waren ja auch keine Schuh-Verkäufer, sondern Schuh-Aufbewahrer. Gab natürlich nen dicken Anschiss, mit Schuhen gehts halt nicht in die heilige Stätte, auch nich wenn mans eilig hat.

Drin wurde gerade das Nach-Sonnenuntergangs-Essen vertilgt, ist Fastenzeit. Alle auf dem Boden sitzend und essen, Menschenmenge, ich immer noch desorientiert dazwischen. Essen weg und los gingen die Gebete. An mir hat sich keiner gestört, wußte aber auch nich ob ich dahin passe. Ein paar andere Touris dort hatten auch keinen Plan, das beruhigte.

Dann nach dem Gebet kam der Grund meines Besuchs, qawwali-Gesang. Wenn auch die Texte wohl (?) alle sehr religiös sind, ist das doch eine super Musik. Eine schöne Art, Gott zu verehren, und ich als bekennender Atheist habs genossen. Überhaupt alles sehr beeindruckend, schwer zu beschreiben (Tip für esel-nutzer: ‚Nusrat Fateh Ali Khan‘).

cimg0052_small.JPGDort hab ich dann auch Simina (Rumaenien) und Stefan (Oesterreich) kennengelernt, mit denen gings dann auch wieder zurück nach Paharganj (Stadtteil von Delhi), die wohnen im Hotel gegenüber. Mit den beiden schön essen gewesen, mit Blick über Delhi und mir ein paar Tips zu Indien geholt.

Sind grad ihr letzten Tage, aber beide kommen grad aus Rishikesh. Soll super dort sein, zumindest Simina wär wohl gern noch paar Wochen geblieben. Nun, mit einigen Empfehlungen (bei der deutschen Bäkerei an der Ganges-Brücke ist ein super Ashram) und Warnungen (die Affen auf der Brücke nehmen einfach alles, was sie bekommen können, auch schonmal Touri-Rucksäcke; es gibt Polizeikontrollen zwischen den indischen Bundesstaaten, auch in Bussen) gehts morgen also ab in eine weitere Welt (6,5h Bustour).

# Dengue-Fieber in Delhi, Schüler müssen Winteruniform tragen # Noch länger geschlafen, erst gegen 4pm aus dem Hotel gekommen # Die ich-bin-jeden-Tag-am-Netz Übergangsphase is nun vorbei. #