November 2006

Monthly Archive

Kanniyakumari – Truivandrum

Posted by on 30 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Der Mittag nahte, der Alkohol des Vorabends war einigermassen verflogen, die Assentemperatur hatte winterliche 40 Grad, Zeit für die letzte kurze Etappe nach Trivandrum zum Kongress.
Übrraschend war der Highway diesmal wie ne Stadtdurchfahrt, 60km im indischen Traffic mit Gehupe und Gedrängel ist ganz schön anstrengend, nach drei Stunden erstmal nach Kovalam abgebogen, ein Sandstrand für Touris und Inder, komplett touristisch ausgebaut. Aber dennoch ganz nett. Hugo war einigermassen genervt, irgendwie ist das alles grad recht stressig für ihn, aber die Pause hat gut getan.

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Abends zum IIITMK, Indian Institute of Information Technology and Management Kerala, herzlich von Venkatesh Chopella und Prof. K.R. Srivathsan begrüßt. Wir beide super verdreckt von der Fahrt, erstmal ab ins Hotel. Und wo der Technopark – die location des IIITMK schon eine eindrucksvolle Überraschung war, neu, schick, das Hotel ist unglaublich. Glänzend, super sauber, ein klassisches europäisches Business-Hotel. Die Nacht 999rp/20eur das Zimmer, ich hätte auf 3000rp geschätzt. Teuer, unindisch, und wir sind Gäste des Institutes.
Danach kurz den Workshop durchgeplant, testweise ne Freifunk-Firmware auf einem WRT-54GL installiert, dummerweise ging die Gateway-Funktion nicht wie erwartet, muss ich morgen früh nochmal anschauen. Aber erstmal mit Fred aus Goa, Danesh von Bangalore, Venkatesh und Hugo ein Bier trinken gegangen. Morgen wird dann das erste, oder das zweite Freifunk-Netz in Asien hier etabliert.
# In Kerala gibts keine Cola. Also diese braun-schwarze Brühe. Fanta, 7up etc. ist kein Problem, irgendwie ist das Ergebnis ner fehlgelaufenen Campagne gegen CocaCola gewesen. Nun gibts Cola nur in komischen Hotels, aber nicht in Läden an der Strasse. #

Tirunelveli – Kaniyakumari

Posted by on 29 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Nun aber. So der Plan, doch heut ging mein Bike nichtmal an. Gleich frueh zum Mechaniker geschoben, war ne neue Batterie noetig, nix zu machen. Dann aber los, endlich mal angenehme Strassen, was zu Spitzengeschwindigkeiten von 90km/h gefuehrt hat. Doch das fand mein Motorrad auch mal wieder nicht so prickelnd, war wohl auch die Kombination mit 40Grad Aussentemperatur, die irendwie unpassend war.

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Nach nem weiteren Boxenstopp gings dann ruecksichtsvoller zur Kueste, vom Regen euberflutete Strassen, Felder und wieder Palmen und Berge. Und kurz vor der Kueste tausende Windkraftanlagen, laut Schildern der groesste Windpark Asiens, kilometerlang.
Gegen zwei dann endlich dass Meer. Endlich mal wieder, hatte ich echt vermisst, ist zwar nicht ganz die Ostsee, aber schon nah dran. Der erste Stadtrundgang hat klar gemacht, dass hier allerdings keine Beach ist, bin zwar gleich mal zu nah ans Wasser und bei der naechsten Welle halb gebadet, aber Strandfeeling ist hier nich so recht. Wohl doch noch bis Goa warten, hier werden statt Bikinis Schals und Kinderwollsachen verkauft.

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Nen super Abend im Hotel verbracht, viele Biers und dabei ‚Firefly‘ geschaut, ne Science-Fiction Serie die Hugo auf seinem Computer hatte und die echt witzig ist. Die Szenerie der Planeten ist mindestens so chaotisch wie Indien, super sowas als Sciense-fiction zu sehen. Hat was von Indien 2020, nach hiesigem Space-Programm sollen ja dann ein paar Inder auf dem Mond rumlaufen.

Als Gute-Nacht Bonbon nochmal die Beach angeschaut, die meisten Leute dort verschliessen ihre Laeden mit ner Plane und schlafen direkt davor oder daneben auf der Strasse, naja, solange es nicht regnet mag das ja gehen.

Morgen gehts nach Trivandrum, mal wieder Hacker-Luft schnuppern. Freitag und Samstag werden, wenn alles klar geht, dort die ersten zwei Knoten fuer ein Freifunk-Netz aufgebaut. Was dann wohl das erste indische Freifunk-Netz sein duerfte, wenn das nix ist.

Salem – Tirunelveli

Posted by on 28 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Das war also der Bike-Marathon. Unglaublich, wie der Arsch wehtut wenn man acht Stunden auf nem Bike sitzt. Selbst der bequemste Sitz wird zur Folter und die indischen Highways sind laut Ankuendigung auch erst ab 2008 was der Name verspricht. Einige schoene Strecken, aber zwischendurch ne ganze Menge Schlaglochpiste und dabei leider kaum Zeit, den Blick nach rechts und links schweifen zu lassen.

Und dass obwohl sich die Gegend super veraendert hat, sehr tropisch und dass nicht nur der Hitze wegen. Ueberall Palmen, Wasser, relativ flach das ganze und ab und zu schottische Berge, gruen, wie reingeworfen in die Landschaft. Schoen hier.

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Als am Nachmittag das Sitzen auf den bikes gar nicht mehr ging, wir waren immer noch knapp 200km von der Kueste entfernt, haben wir mal die Bikes getauscht. Bei Hugos Bike ist gleich mal der Benzinfilter abgefallen, Hugo hat sich bei meinem ueber ein eieriges Vorderrad beklagt. Ein genauer Blick hat dann gezeigt, dass mir auf dem Weg irgendwo eine der beiden Vorderradbefestigungen verloren gegangen war, ohoh. Zum Glueck rechtzeitig bemerkt, macht sich nicht so gut ohne Vorderrad quer durch Indien. Also gleich in nem kleinen Kaff beim naechsten Mechaniker gestoppt, der dann mit seinem Bike los ist und in der naechsten Stadt ein entsprechendes Teil besorgt hat. Ganb zwar kein neues, aber at er von nem anderen Bike abgeschraubt. Hat mir aber versichert, dass der andere davon weiss und morgen ein neues bekommt. Klang ehrlich.

Leider hat das ganze ne gute Weile gedauert, also war nix mit Kueste erreichen. Im naechsten griesseren Ort nach ner Uebernachtung gesucht, an der Umgehungsstrasse an nem Hotel angekommen, wo es erst hiess keine Zimmer und dann haetten wir doch noch Blechbetten (jaja, keine Matratzen, blankes Leichtmetall) bekommen koennten… Nach etwas Rumgeeier mit nem Tyo in die Stadt gefahren, der uns dann zu der einzigen Lodge dort gebracht hat. Beim rumlaufen etwas spaeter haben wir natuerlich noch tausend andere gefunden, jaja, war wohl ein Provisions-Deal.
Jedenfalls gehts morgen an die Kueste, 360km geschafft und nun noch 116 zu fahren, dann sind wir am suedlichsten Ounkt angekommen.

Bangalore – Salem

Posted by on 27 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Wake up – we are arriving in twenty minutes. Mit diesen netten Worten reisst mich Hugo kurz vor Bangalore aus meinen Träumen. Etwas später sind wir tatsächlich da, gähn, halb acht am morgen. Gut geschlafen.
Die Motorräder waren auch da, dummerweise war der Kupplungshebel bei Hugos Bike abgebrochen. Also erstmal zur Werkstatt geschoben. Wer sein Bike liebt, der schiebt. Vorher natürlich noch nen Cop versetzt, der am liebsten 200rp für das Bewachen des Abladens bekommen hätte und noch nen Gepäckfritzen, der mal eben 50rp extra wollte, mit 20rp abgespeist. Alles peanuts, klar, aber ist schon echt nervig daß Dir jeder erklärt dies und das kostet extra. Als offensichtlicher Touri haste halt keine Ahnung, Hugo hat sich dann den Weg zum Manager des Gepäcktransports gesucht und sich über die notwendigen Kosten informiert, dann war alles klarer.

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Anyway, gegen elf raus aus Bangalore und wieder mal Highway 7 gesucht, der diesmal sogar hoffnungsvoll vierspurig begann. Endlich Zeit gehabt, beim Fahren die Umgebung zu beschauen, super schön hier. Palmen, Hitze, einzelne riesige Felsen in der Gegend, das ist Tamil Nadu. Übrigens ist die Hitze nur während der Fahrt zu ertragen, sobald ein Stau kommt oder sowas, schwimmt man unterm Helm davon.
Dann wieder das übliche, der Highway wechselt zu nem Kartoffelacker, Blick auf die Schlaglöcher und offroad-Punkte gesammelt.
Abends auch noch in nen Regenguß gekommen, direkt bei unserer Ankunft in Salem. Dort in nem FDGB-Hotel untergekommen, also so ein Teil, wo sie Dir erst erklären ‚alles klar‘ und die Zimmer zeigen, dann aber plötzlich keinen Bock mehr haben und uns vorschlagen, in ein anderes Hotel zu gehen. Ne halbe Stunde Diskussion, keine geringste Ahnung warum. Dann gings plötzlich. Thats India!
Als Guten-Abend-Bonus dann noch in nem Nobelhotel nebenan Essen gewesen, schliesslich steht morgen ne lange Etappe an. 7.30am auf dem Bike, so der Plan. Weil wir morgen die Küste sehen wollen, hoffentlich schaffen wir 450km. Dann sind wir am Südzipfel Indiens und Hugo hat Indien einmal mit dem Bike durchkreuzt, nicht schlecht. Und ich geh baden, yeah!

Hyderabad

Posted by on 26 Nov 2006 | Tagged as: India 06

cimg0136_small.jpgSchwer zu beschreiben, wie wir heut dem Chaos der Stadt entkommen sind und nun in einem Internet-Cafe auf die Abfahrt des Zuges warten. Nach einem gemuetlichen Fruehstueck, zurueckgezogen aus der Wildnis vor dem Bahnhof von Hyderabad, Motorraeder gepackt und ab zum anderen Bahnhof, dort geht heut Abend unser Zug.

Dummerweise hatte irgendwelche Schlaumeier den Sprit aus unseren Mopeds gelassen – woher wussten die nur, dass wir den Sprit rauslassen muessen, wenn wir die Motorraeder per Bahn mitnehmen wollen? Und vor allem wie haben die sich gedacht, kommen wir zum Bahnhof?

Also direkt nach dem Losfahren Hugo verloren, der ist zur Tanke abgebogen, hatte aber dummerweise keine Kohle mehr. Waehrend ich die Strasse auf und ab gefahren bin, um nach ihm Ausschau zu halten. Als ich ihn hatte, war meine Kiste auch leer, Hugo schon reichlich genervt. Etwas Geld fuer den Sprit gegeben, weiter gings.

Dann Sprit geteilt, weiter zum anderen Bahnhof. Unterwegs im City-Chaos wieder verloren, nun hat Hugo mich gesucht, waehrend ich weiter bin und kurz vor dem Bahnhof schon wieder keinen Sprit mehr hatte.

cimg0140_small.jpgAlso die Kiste hingeschoben, ne halbe Stunde spaeter kam Hugo noch genervter an, er hatte mich gesucht, nochmal zurueckgefahren, dann auch Bedenken bekommen dass sein Sprit wieder alle wird und er ja immer noch keine Kohle hatte, also zum Bahnhof, wo ich im Schatten sass. Naja, ich hab dann die ganze Verladeaktion gemanagt.

Erstmal die Bikes einpacken (lassen), dann irgendein wichtiges Paper ausfuellen, mal hier bezahlen (einpacken!), mal da (Transport), zusaetzlich kommt dazu noch ne Trasportversicherung, alles in allem pro Bike etwa anderthalb mal so teuer wie ein Ticket zweiter Klasse Sleeper. Aber nicht so ungewoehnlich, dass die aus allen Wolken gefallen sind, mal schauen ob die Bikes morgen in Bangalore sind.

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# muss endlich mal mein Rueckflugticket von Goa nach Delhi buchen. Kosten etwa 1400rp/28eur. #

Nirmal – Hyderabad

Posted by on 25 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Heut nur nen relativ kurzen Trip von Nirmal nach Hyderabad hinter uns gebracht, 220km. Auf nem super Highway, in D-land würden wir das wohl als schöne Allee bezeichnen. Hugo hatte ne Magenverstimmung, also wars auch ganz gut, mal weniger Streß zu haben.

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Aber was heisst weniger Streß, immerhin sind wir nach Hyderabad rein, ne boomende 6Millionen Stadt und dort direkt zum Bahnhof, hier ist ja sonst nix los 😉 Immerhin ists schon soweit, dass ich das Motorradfahren hier angenehmer finde als das zu-Fuß-gehen, das ist lebensmüde.

Die Hotelsuche war krass, tausende Hotels hier, alles ausgebucht. Und meist nur freie Betten, ohne eigene Zimmer. Finally dann doch was gefunden, ne Stunde Rumfragerei.

Und dann weiter mit der Fragerei, wir wollen nen Zug nach Bangalore nehmen. Angeblich kann man die Bikes als Fracht mitnehmen, wir werden sehen. Erstmal haben wir zwei Tickets, obwohl wir mehrfach die Info hatten, das alles ausgebucht sei für morgen. Und dann ging doch noch was, 11euro (jaja, euro) für zwei Schlafwagentickets. So haben wir morgen nen Tag frei, fahren über Nacht und sind doch noch nen Tag eher in Bangalore. Und damit hoffentlich bald am Meer, wird Zeit mal wieder Wellen zu sehen.

Waifad – Nirmal

Posted by on 24 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Wieder mal nen Bike-Tag auf dem Highway hinter mir. Von Waifad nach Nirmal, dreihundertundirgendwas Kilometer hinter uns gebracht, so langsam ist das Sitzen auf dem Bike nicht mehr so gemuetlich. Naja, hatte den Sitz ja auch nur kurz getestet 😉

Fast keine Pannen gehabt, lediglich bei Hugos Bike musst emal kurz der Stossdaempfer nachgeschraubt werden, aber sowas geht hier schnell. Eigentlich wollten wir in die Naehe von Hyderabad, aber ist nicht so einfach, wird wohl noch nen Tag dauern. Die Highways hier sind ’something special‘ manchmal viespurig mit getrennten Fahrbahnen (die aber auch in beide Richtungen beutzt werden, wenn noetig) aber wir hatten bisher eher die Feldweg-Variante. Nach dem gestrigen offroad-Training sind wir zwar gut geruestet, aber man kommt eben nicht schnell vorwaerts, naja, was solls. Wir nehmen wohl nen Zug von Hyderabad, um ein Stueck vorwaerts zu springen. Und die Kueste zu erreichen, bevor wir die Konferenz in Trivandrum/Kerala haben.

Erlebnisse? Auf dem Weg? Naja, das Fruehstueck gabs in ner Bar, die wollten uns sogar fueh am Morgen Alk andrehen, keine Ruecksicht darauf, das wir mit nem Bike da waren. Mittag war da schon besser, ne nette Dhaba gefunden, wo sich ne Menge Trucker zu Hause gefuehlt haben. Lecker Essen, wir kommen suedlicher, alles wird schaerfer.

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Abends in Nirwana, nein, Nirmal angekommen, etwa 220km vor Hyderabad. Ein Hotel gefunden, wir sind hier wohl die ertsen Touristen seit zwanzig Jahren. Ist so ein grosser Komplex, mehrere Etagen mit vielen Zimmern, sogar nen Zimerservice gibts. Ist aber wie ueblich, alles sehr indisch. Der Flur glaenzt, der Raum weniger, aber geht. Den Zimmerservice kann man mit nem Telefon rufen, geht aber nicht. Immerhin gibts Bier, und im Fersehen war ‚Lord of the Rings‘ angekuedigt. Zeigt sich grad, dass das auch nicht kommmt, vielleicht nen anderen Freitag.

Gerade waren wir in ner Bar nebenan, wow, total 70ies. Und wir waren die Sensation, einige Leute waren fast aufdringlich, naja, gibt eben nicht so oft fernen Besuch. Etwas verwirrend ist aber langsam, dass hier nirgendwo Frauen auftauchen, manchmal auf den Feldern aber auf keinem Fall in ner Bar. Koennte gut und gern in D-Land als ne Gay-Bar durchgehen, und dazu noch die koerperliche Naehe der Inder untereinander, jaja, die duerfen ja keine Gefuehle gegenueber Frauen zeigen in dr Oeffentlichkeit, ist echt verrueckt hier. Egal, wir bewegen uns in Richtung Kueste, da ist hoffentlich wieder alles ’normaler‘, was immer das heisst. 😉

Waifad

Posted by on 23 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Endlich mal ein Tag ohne Motorradfahren. Naja, so solte es zumindest sein. Kam dann doch etwas anders.

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cimg0110_small.JPGDie Videokonferenz war erst am Nachmittag, also doch noch Zeit. Hugo hat die Windows-Kisten ier miteinander vernetzt, so dass jetzt mehrere Computer Internet nutzen koennen.
Internet, das heisst ne Dialup-Verbindung, die gesponsorte Satteliten-Verbindung ist nur fuer Videokonferenzen gedacht. Und ne Videokonferenz geht nicht einfach so, man muss in der Zentrale in Chennai anrufen. Allerdings gibts im Center kein Telefon, mit dem man nach Chennai telefonieren kann. Also muss man immer erstmal quer durchs Dorf laufen und probieren. Verrueckt.

Nach dem Mittagessen, wieder in dem Familien-Haus, gabs dann die Video-Session, der entsprechende Ansprechpartner hatte aber keine Zeit oder kein Interesse und schien ziemlich kurz angebunden. In der Art, ihr muesst mich doch nicht immer aufwecken, wenn ihr irgendwen zu Besuch habt. Na, vielleicht hatte er auch selbst Besuch vom grossen Bruder.

Jedenfalls war die Verbindung miserabel, der Ton war so gut wie nicht zu verstehen, ne Kommunikation fast unmoeglich. Was fuer ein Quatsch das ganze. Statt billiger Technologie setzen die ne Sattelitenschuessel auf, die haetten ein Telefon installieren sollen. Aber ist eben kein High-Tech, wird bestimt nicht von der Indian Space Agency gefoerdert.

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Am spaeten Nachmittag haben wir uns dann noch nen Tempel angeschaut, der ist auf nem Berg in der Mitte zwischen Waifad und Wadha (dort gibts Breitband) und hat Strom. Tatsaechlich ist der optimal fuer ne WLAN-Verbindung geeignet, ist der Tenpel versorgt, hat die ganze Region Internet. Mal schauen ob das was wird, dafuer brauchts aber wohl nen anderen Partner als die Space Agency. Mal schauen ob die Interesse zeigen.

Morgen gehts dann weiter Richtung Sueden, mal wieder ein paar Tage Kilometer runterreissen, wir wollen ja schliesslich noch Baden gehen bevor wir naechste Woche in die Konferenz nach Trivandrum/Kerala gehen. Und es kann ja auch noch einige technische Schwierigkeiten geben, hoffen wirs nicht.

# Ne Enfield ist keine Enduro. Dennoch, der Weg zum Tempel war die erste richtige Offroad-Experiance. Aber ist wirklich schwierig auf Pfaden mit kleinen Steinen und Kuehen rundherum. # Ein offensichtlich super Projekt zur Mirkofinanzierung von Projekten in Entwicklungslaendern: kiba.org Hundert Prozent der gespendeten Kohle kommt an, man kann sich aussuchen, welche Projekte gefoerdert werden und diese verfolgen. #

Seoni – Waifad

Posted by on 22 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Another day in paradise. 😉 Die Uebernachtung war super, frueh kam sogar jemand rum und hat uns nen Kaffee vorbei gebracht. Das nenn ich mir Hotel mit Service. Heut nochmal nen Tag auf dem Motorrad und ab zu nem kleinen Dorf (Waifad), wo Savitri, eine Inderin die wir in Dhramsala getroffen haben, in einem Community-Center arbeitet. Dort wollten wir die Moeglichkeiten von Wireless-Loesungen fuer die Internet-Versorgung untersuchen und auch mal nen Tag vom Highway entspannen.

Gut losgekommen, sogar gleich ne Tankstelle gefunden und ab gings. Bis, ja bis Hugo an seinem Bike Unregelmaesigkeiten feststellte. 😉 Die naechste Mechaniker-Bude war also mal wieder unser Ziel, war Wasser im Tank. Das kommt von den Wasserflaschen, die man gewoehnlich nimmt, wenn man als Tourist zur naechsten Tankstelle laeuft um Sprit zu holen. Besser auf Oeldosen umsteigen.

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Einmal dort, wieder mal alles gefixt was es so gab. Ruecklicht reparieren lassen, nen Seitenverkleidung wieder nagebracht, meinen Gepaecktraeger repariert, hat uns alles – mit schicken neuen Handgriffen fuer mein Bike – in allem 130rp und anderhalb Stunden gedauert. Feine Pause.

Und dann weiter, weiter, schoene Gegenden, irgendwann sogar ein richtiger Highway, wow. Also sowas vierspuriges mit ner Service-Road daneben, luxurioes. Aber nicht lang, der Weg zum Dorf hin wurde, je naeher wir kamen, immer spannender. Nach einigem Rumfragen kurz vor Sonnenuntergang angekommen und herzlich willkommen geheissen.

Ist ein kleines Haus im Dorf, mit nem Computer-Kabinett und einigen Lernmoeglichenkeiten, gut besucht von den Kindern, aber auch von den aelteren Doerflern. Das Village Ressource Center Waifad, gesponsort von der Indian Space Research Organisation ist total Microsoft-verseucht. Ein erstes Gespraech hat ergeben, dass die Foundation irgendeinen komischen Deal mit MS hat, dass kein Computer in den Centern irgendeine andere Software laufen haben darf. Es gab sogar schon Aerger, weil ein Lehrer eine Programmierumgebung installiert hat. Unglaublich. Naja, da ist noch viel zu tun, wenn wir gut sind schreiben wir mal nen Beitrag ueber die Praktiken von Microsoft. Schliesslich wissen die Farmer hier ja bereits ganz gut ueber Monsanto oder CocaCola bescheid, nur bei Computern kennen die eben keine Alternativen. Ist eben keiner da, der mal Linux laufen lassen hat.

cimg0092_small.JPGAnyway, erstmal im Dorf essen gewesen. Ein kleines Haeuschen, es gab wohl Thali, also jedenfalls Reis mit einigen Zubereitungen – teilweise recht scharf gewuerzt. Lecker. Die Familie hat eine Milchfarm, naja, etwa drei Milchkuehe, reicht fuer das Dorf. Und einen winzigen Laden mit ner Art Restaurant, glaub ich, obwohl das wirklich im Zimmer der Familie war. Auf dem Boden gesessen und geschmaust, mit den Haenden. Die meinten das glaubt ihnen niemand, dass bei Ihnen Auslaender zu Gast waren, wir sind wohl hier sowieso in der Region die Sensation. Hier her hat sich noch niemand verirrt.

Morgen frueh gibts ne Videokonferenz mit der Zentrale des Space Research Centers ueber die Moeglichkeiten von Wifi die Gegend zu versorgen. Und danach Etwas hier im Center machen, auch mal das Dorf anschauen und vielleicht mal etwas die Topologie und die Schwierigkeiten fuer die benoetigen WIFI-Verbindungen erkunden. Und jedenfalls mal nicht so viel Motorrad fahren, yeah!

# Am Highway stehen immer Warnungen wie in D-Land auch ueblich, ‚dont drink and drive‘ etc. Heut gelesen: ‚die for India and not for speed‘ ! # Mein Vergaser klemmt hin und wieder. Effekt: der Sprit laeuft aus dem Ueberlauf. Also steht wieder ne Reparatur an. #

Mahagi – Seoni

Posted by on 21 Nov 2006 | Tagged as: India 06

Diesmal solltes endlich mal einen Reisetag geben, viele Kilometer und so. Was lag naeher, als frueh aus dem Hotel und ab auf den Highway. So weit, so schwierig. Hat doch ein Scherzbold (oder eine Scherzboldin) die letzte Nacht meine Hupe geklaut, das wichtigste Teil am Motorrad in Indien. Ohne geht nicht.

Drum gleich frueh ne Reparatursesion, aber dann gings wirklich los. Highway 7, nun wissen wir warum der diese Nummer traegt. Hat, wie alles in Indien, bestimmt religioese Hintergruende. Zumindest ist der voellig ungeniessbar, direkt nach Mahagi bis kurz vor Jabalpur. Nur Geholper, offroad-Romantik, durch ne super schoene Gegend, aber den Blick immer auf die Fahrbahnstueckchen zwischen den Schlaglochebenen gerichtet. Irgendwann natuerlich meine neue schicke Seitenbox vom Motorrad verloren, der Typ in Varanasi hat aber auch nur Mist gemacht mit dem Moped!

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Dann wurde die Strasse endlich besser, also genug Zeit, waehrend der Fahrt mal die Gegend anzuschauen. Super schoene Doerfer, na sagen wir mal romantisch, das Leben dort ist wohl alles andere als das. Die Strasse geht ein Tal entlang, etwa 1-2km breit und begrenzt von Bergplateus, sieht zumindest so aus.

Am schoensten ist es, wie kurz nach Jabalpur, wenn mal ein Fluss die Gegend kreuzt, ne Kanutour hier waer bestimmt auch was. Anyway, muss ja auch noch was fuers naechste Mal bleiben. Und wer weiss schon, ob es hier nicht auch Krokodile gibt, Tiger gibts auf jeden Fall. Aber gesehen haben wir nur Affen, also das uebliche. Wenigstens haben die Respekt vor ner Hupe.

Immer fleissig weiter gefahren, die Strasse zweispurig aber recht leer und gut in Schuss, also gemuetliches Reisen. Dann wurde es langsam Zeit in Sonia anzukommen, weit und breit davor kein Hotel in Sicht. Kurz nach der Absprache, dass wir uns nun beeilen sollten (heisst nicht schnell fahren sondern keine Gammelpausen einlegen) geht mein Moped aus, nach einigem rumgefummel ist die Ursache klar: kein Sprit mehr.

Hugo ist Sprit holen gefahren, in der einen Richtung hat die Tanke zu, in der anderen gab es gerade noch anderthalb Liter. Und als Hugo gluecklicherweise endlich wieder mit dem Sprit da war, wars bereits dunkel.

Also Nachtfahrt, wenn man 6pm als Nacht bezeichnen kann. Langsam, Sprit sparend, ein Hotel gesucht. Zum Glueck kaum Verkehr gewesen und ein anderer Motorradfahrer hat uns ueberholt, also hatten wir beide jemanden dem wir folgen konnten. Aber ist kein Vergnuegen, Abblendlicht ist hier teilweise unbekannnt, manchmal aber auch Licht ueberhaupt. Dann endlich die Oase, ein Motel direkt am Highway 7, mit leckerer Kueche und genug Platz, geschafft. Etwa 300km am Tag, der erste Tag ohne richtige Panne.

# Hab bei einer kurzen Durch-die-Berge-Fahrt etwas versteuert und bin moit der Kiste ueber nen grossen Stein – sowas nutzen die hier aehnlich wie bei uns Warndreiecke – gefahren. Da haett ich fast gelegen. Aber alles gut gegangen, ausser mein Bein, dass hat nun nen dicken blauen Fleck. # Was passiert eigentlich wenn man eine Ameisenkoenigin killt? Hugo konnte es nicht lassen, wir haben hier im Motel am Highway 7 nen Ameisenhighway quer durch unser Zimmer, unglaublich wie viele. Ich hoffe mal nicht dass die nun ohne Koenigin in Anarchie verfallen und nun machen was sie wollen, sollen mal schoen auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. #

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