Diesmal solltes endlich mal einen Reisetag geben, viele Kilometer und so. Was lag naeher, als frueh aus dem Hotel und ab auf den Highway. So weit, so schwierig. Hat doch ein Scherzbold (oder eine Scherzboldin) die letzte Nacht meine Hupe geklaut, das wichtigste Teil am Motorrad in Indien. Ohne geht nicht.

Drum gleich frueh ne Reparatursesion, aber dann gings wirklich los. Highway 7, nun wissen wir warum der diese Nummer traegt. Hat, wie alles in Indien, bestimmt religioese Hintergruende. Zumindest ist der voellig ungeniessbar, direkt nach Mahagi bis kurz vor Jabalpur. Nur Geholper, offroad-Romantik, durch ne super schoene Gegend, aber den Blick immer auf die Fahrbahnstueckchen zwischen den Schlaglochebenen gerichtet. Irgendwann natuerlich meine neue schicke Seitenbox vom Motorrad verloren, der Typ in Varanasi hat aber auch nur Mist gemacht mit dem Moped!

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Dann wurde die Strasse endlich besser, also genug Zeit, waehrend der Fahrt mal die Gegend anzuschauen. Super schoene Doerfer, na sagen wir mal romantisch, das Leben dort ist wohl alles andere als das. Die Strasse geht ein Tal entlang, etwa 1-2km breit und begrenzt von Bergplateus, sieht zumindest so aus.

Am schoensten ist es, wie kurz nach Jabalpur, wenn mal ein Fluss die Gegend kreuzt, ne Kanutour hier waer bestimmt auch was. Anyway, muss ja auch noch was fuers naechste Mal bleiben. Und wer weiss schon, ob es hier nicht auch Krokodile gibt, Tiger gibts auf jeden Fall. Aber gesehen haben wir nur Affen, also das uebliche. Wenigstens haben die Respekt vor ner Hupe.

Immer fleissig weiter gefahren, die Strasse zweispurig aber recht leer und gut in Schuss, also gemuetliches Reisen. Dann wurde es langsam Zeit in Sonia anzukommen, weit und breit davor kein Hotel in Sicht. Kurz nach der Absprache, dass wir uns nun beeilen sollten (heisst nicht schnell fahren sondern keine Gammelpausen einlegen) geht mein Moped aus, nach einigem rumgefummel ist die Ursache klar: kein Sprit mehr.

Hugo ist Sprit holen gefahren, in der einen Richtung hat die Tanke zu, in der anderen gab es gerade noch anderthalb Liter. Und als Hugo gluecklicherweise endlich wieder mit dem Sprit da war, wars bereits dunkel.

Also Nachtfahrt, wenn man 6pm als Nacht bezeichnen kann. Langsam, Sprit sparend, ein Hotel gesucht. Zum Glueck kaum Verkehr gewesen und ein anderer Motorradfahrer hat uns ueberholt, also hatten wir beide jemanden dem wir folgen konnten. Aber ist kein Vergnuegen, Abblendlicht ist hier teilweise unbekannnt, manchmal aber auch Licht ueberhaupt. Dann endlich die Oase, ein Motel direkt am Highway 7, mit leckerer Kueche und genug Platz, geschafft. Etwa 300km am Tag, der erste Tag ohne richtige Panne.

# Hab bei einer kurzen Durch-die-Berge-Fahrt etwas versteuert und bin moit der Kiste ueber nen grossen Stein – sowas nutzen die hier aehnlich wie bei uns Warndreiecke – gefahren. Da haett ich fast gelegen. Aber alles gut gegangen, ausser mein Bein, dass hat nun nen dicken blauen Fleck. # Was passiert eigentlich wenn man eine Ameisenkoenigin killt? Hugo konnte es nicht lassen, wir haben hier im Motel am Highway 7 nen Ameisenhighway quer durch unser Zimmer, unglaublich wie viele. Ich hoffe mal nicht dass die nun ohne Koenigin in Anarchie verfallen und nun machen was sie wollen, sollen mal schoen auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. #