und einige Tage sind vorbei gezogen, nix zu berichten. Das Moped fährt einfach, keine Probleme, solange ich mich nich zu blöd anstelle. Was besonders häufig am mittäglichen Morgen passiert, wenn ich erstmalig am neuen Tag versuche das Bike zu starten. Üblicherweise brauch ich ewig. Was dann dazu führt, dass eine interresierte Menge, ein so genannter Mob, sich dazu berufen fühlt, meine Versuche in Kannada zu kommentieren. Was mir natürlich nicht wirklich hilft.

Was mir hilft ist ab und zu ein netter Inder (bisher keine Frauen) der mein Bike antritt und mir zeigt dass das Ding wirklich beim ersten Tritt anspringt, wenn mans denn richtig macht. Schön das. Und gut zu wissen das alles ok ist mit dem Bike. Nur, wer ist schuld wenn nicht ich (klar!) und nicht das Bike? Schlechtes Karma etwa?

Dem entgegenzuwirken hab ich mit diversen Tempelumkreisungen, und sogar einer Besichtigung versucht. Zusätzlich habe ich mir vorgenommen, einen persönlichen Beitrag zur Vernichtung der Todsünde Alkohol zu leisten. Nun, nicht desto Trotz (!) lässt sich die Kiste noch nicht starten, ich muss wohl noch ne Menge trinken bevor ich göttliche Gnaden erwarten kann.

Nun, zurück zur Reiseberichterstattung, ich bin mittlerweile kurz vor Mysur, was wiederum kurz vor Bangalore ist. Unterwegs gabs nen Stopp in Gokarna, danach ein Bad am herrlichen Strand daneben (OM Beach) und weiter gings wie geplant Richtung Jog Falls. Von den großen Zeiten des größten Wasserfalls Indiens zeugen noch Bilder mit Filmstars die sich davor ablichten liessen, der Staudamm der nur noch ein Rinnsaal Wasser fallen lässt zeugt von neuen, modernen, kleinen Zeiten.

Am Touristenspot Jog Falls dann aber auch noch drei andere Touristen getroffen, die eher Praktikanten als Touristen waren. Zwei Teenager-Girls, eine aus Japan, eine aus Berlin, Schöneberg (klar!), und ein Boy aus Frankreich (Paris), die in Udupi für 10.000 Rupien (~200Eur) im Monat beinderte Kinder betreuen. Cool. Das Geld zahlen die im übrigen dafür, dass sie hier arbeiten dürfen, wow! Ist fast genauso wie bei praktikabel.org, scheint echt ne prima Masche zu sein um Geld zu machen.

Und Geld, das ist echt ein Problem. Vieleicht sollt ich ins Praktikumsbusiness einteigen? Anmeldungen nehm ich gern schon mal per mail entgegen, wird ja Zeit dass ich hier mal ein Businessman werde. Bisher siehts nämlich eher schlecht aus, Geld ausgeben ist einfach, Geld verdienen mit Funknetzen is nicht in Sicht. Werd noch ein paar Anläufe starten bis Dezember, aber die Projekte die ich machen könnte müsste ich schon selbst finanzieren, scheinbar. Vieleicht dauert mein Ausflug in den fernen Osten denn doch nicht so lang wie geplant? Ausser der Tatsache dass ohne Kohle nur schlecht essen ist wirds auch Zeit mal wieder richtig ein Projekt zu reissen, find ich…

Abgesehen von den Arbeitssorgen ists prima hier, macht Spass in aller Ruhe durch die Gegend zu brausen, täglich etwa 100 km und tatsächlich klasse Strassen, je weniger Highway je besser, offenbar. Aktuell bin ich Srivangapatna, ne wirklich herrliche Gegend. Darum gehts morgen auch erstmal in ein Vogelschutzgebiet, der Natur wegen. Schliesslich gibs davon nich so viel in Bangalore, und das steht als nächstes auf meiner Liste. Und dann mal schauen, wahrscheinlich Auroville, eventuell Trivandrum, je nachdem was sich ergibt…

So denn, ich werd hier noch etwas die Festivalknallerei geniessen, nebenbei läuft grad wieder mal Matrix  aufm Computer (dass muss jetzt sein, als letztes gabs Die Hard mit Bruce Willice im Fernsehen, sämtliche F-Wörter waren ausgeblendet. Eine wirklich ruhige Version) und sonst ist wieder mal silvestermässig Diwali, aber ich hab mich den großen Städten verweigert und verbringe die Feiertage auf dem Lande! Happy Diwali!