Wirklich. Schließlich denkt ihr alle dass hier die absolute Hitze herrscht während ihr mit Handschuhen Ostereier im Schnee sucht. Aber in Wirklichkeit ist hier ein typisch deutscher Sommer angebrochen.
Und das kam so: zuallererst wurde mir wieder und wieder versichert, dass ab März Sommer ist hier in Trivandrum und dann wirklich die Hitze abgeht. Es war vorher schon nicht auszuhalten, ich rechnete mit schmelzenden Plaste-Verkehrsschildern und Eis-essenden Kindern, die in die allgemeine Sommerhysterie mit Sommerferien einzustimmen planten.
Um ehrlich zu sein, die Kinder sind die einzigen, die sich an den Plan gehalten haben. Sie haben Ferien und essen Eis, ab und zu gibts auch Kindergeburtstag.
Hingegen, das Wetter, das ist deutsch. Es regnet. Und regnet. Und macht mal Pause. Und regnet dann wieder. So lässt sch zwar die Temperatur aushalten, aber was zur Hölle will ich mit nem Motorrad wenns hier ständig regnet? Wie soll ich am Strand rumliegen und Cocktails trinkend Netzwerke administrieren? Das hatte ich mir anders vorgestellt, wirklich.
Nun, nachdem ich letze Woche auf ner Technoparty war – jaja, waren etwa vierzig Männer und vier Frauen anwesend, dazu zwei Uniformte Wachschützer und zehn Kellner. Das ganze aufm Hoteldach, naja, ich hab getanzt, bis ich aufm Heimweg – um 11pm war ordnungsgemäss Feierabend – wieder nassgeregnet wurde.
Aber nun bin ich vom Weg abgekommen, wollt doch eigentlich schreiben dass ich hier kaum noch raus komm und eigentlich die Momente im Freien zählen kann. Letzten Sonntag kurz hier in die Nähe nach
Villapilshaala gefahren, Sughata aus Bangalore war hier in ner Ajurvedischen Klinik. Und zufälligerweise waren dort ne Menge Bauten von
Laurie Baker, eindrucksvoll. Und auch super, mal ne Weile mit Sughata zu labern… Klar kannten mich die Leute aus der Zeitung vom Vortag 🙂
Dann die Woche mal wieder mit Sitzungen, Meetings, Sessions und Diskussionen verbracht. Das Netzwerk, zu dem ich hier mal als IT-Consultant (!) meinen Kommentar abgeben soll, is wirklich in nem krassen Zustand. Anspruch und Wirklichkeit treffen in einer mit blossem Auge zu sehenden Supernova aufeinander. Dinge wie bla oder blubb bestimmen dann die Abende, nicht wirlich indisch, zugegeben.
Und wenn dann mal ein echtes Festival von großem Unterhaltungswert geboten wird, dann findet das natürlich nicht in Kerala statt. Holi, das Frühlingsfest, wo sich alle gegenseitig mit Farbe beschmeißen, gibts überall sonst, nur nich hier. Na, hoffentlich gibts morgen wenigstens bunte Ostereier, wär aj auch ein bunter Frühlingsevent. Ich werd auf jeden Fall alles absuchen und hier berichten.
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