… die Tage rennen dahin, und ich merke manchmal gar nicht wie viel sich bewegt.

Zuerst, und diese news ist nun auch schon nicht mehr new, eine traurige Nachricht die mich aus Deutschland erreichte. Joseph Weizenbaum ist vor anderthalb Wochen gestorben – einer derjenigen Informatiker, die mit ihrem Wirken ganz entscheidend meine persönliche Entwicklung geprägt haben. Nachdem während meines Informatikstudiums mehr und mehr Zweifel an der Perfektion einer schönen neuen IT-Welt aufkamen, war er es, der deutlich machte, dass Kompetenz Grundlage für Kritik sein kann und muss. Mehrmals hatte ich die Gelegenheit, Weizenbaum selbst in Deutschland zu erleben und seine unterhaltsame Art, politisch eindeutig Position zu beziehen, schätzen gelernt. Er hat sein Leben seinen Idealen gewidmet, und das war gut so.

Doch zurück nach Indien, wo – wie woanders wohl auch – Menschen mit Idealen für alles mögliche missbraucht werden. Neulich, auf dem Weg zum Institut wo ich grad versuch das Netzwerk zu reaktivieren, warb Ghandi für Elite-Gärten. Was er wohl denken würde wenn er das sehen könnte? Vermutlich hätte er ein Copyright auf sein Bild machen lassen und wenigstens kräftig Kohle gemacht. Oder auch nicht, wer weiss. Großartig, jedenfalls.

Großartig, und diesmal wirklich und ehrlich, war mein letzter Presse-Auftritt. Kam neulich ne email mit ner anfrage ob ich nich ein Interview für die Wochenendbeilage von ‚Hindu‘ geben kann. Wenn sich Pressefritzen melden werd ich natürlich skeptisch, aber die Zeitung ist gut, wohl die brauchbarste Tageszeitung hier, also zugesagt.

Dann mit Vishnu getroffen der von Gopal – den ich neulich in Delhi getroffen hatte – über mich erfahren hatte. Netzwerke. Funktionieren. Und, Vishnu ist ein angenehmer Zeitgenosse. Er studiert Elektro-Engineering und schreibt nebenbei für die Zeitung, um später mal nachweisen zu können das er mehr als Elektrobasteln kann. Und gut hat er das gemacht, wow. Okok, ein paar kleine Details kommen nicht hin, aber was solls. Und wieso hab ich eigentlich ne skurrile Brille?