Back to Bangalore. Wow, zwei Wochen nicht hier gewesen und beim Wiederankommen fühl ich mich schon wieder wie zu Hause. Wenn das nix is, danke Dinesh. Aber immer der Reihe nach, schliesslich ist der letzte Eintrag ne Weile her.

Ne Weile, obwohl ich vorhin erst in der Lage war den loszuschicken. Hab ich zwar nen fetten Technoeintrag gemacht über GPRS und mobile Internet überall in Indien, aber irgendwie gehts doch nicht so wie gewollt. Kann keine Dateien ins Netz laden, selbst Emails senden ist ein Problem. Surfen nicht, das geht. Schöner Müll, das! Auf jeden Fall ne Herausforderung für weitere Nachforschungen, nun, noch kann ich niemandem die Schuld geben.

Also, Srivangapatna, super sach ich euch. Die ‚Birds Sanctury‘ ist zwar bestimmt klasse, allerdings nicht wenn man die Samstag besucht, dann is einfach nur voll da. Dafür lohnt sich der Eintritt nicht, besser draußen bleiben und die Umgebung genießen. Was ich tat. Ist herrlich da, Natur wie man sich’s wünscht. Vögel sowieso überall, ein Fluss mit zwei Armen, ein altes Fort versunken unter Grünzeug, spannende Plakate von bestimmt herrlichen Menschen, was will man mehr?

Ich wollte erst nen Tag später wieder mehr, was eine gute Entscheidung war. Allen interessierten Motorrad-Fans sei gesagt, dass ich natürlich Tags drauf fast zum Mechaniker geschoben wäre, weil ich die Kiste wieder mal nicht anbekommen habe. Jaja. Egal, irgendwann gings dann und das war der Startschuss für die Reise nach Mysore.

Mysore, verrückt. Für ne indische Stadt unglaublich ausgeglichen. Dass es sowas noch gibt! Also ab zum Palast, der ehemals ganz allein dem Maharadsha gehört hat, und heut vom Volk und von Touristen besucht wird, schließlich ist das das Highlight dort. Unterwegs Sahib getroffen, der mir von einem Ort, wo ich mi anschauen konnte wie tausende Räucherstäbcen hergestelt würden, vorschwärmte.

Als mich beim Verlassen des Palastes dann ein Freund von Sahi erwartete, war alles schon etwas klarer. Kurz erklärt, dass ich keineswegs irgendwas kaufe und mich dann gemeinsam auf den Weg gemacht, hatte ja nix zu tun den Rest des Tages. Unterwegs den klassischen Flötenverkäufer getroffen, der untypisch mit ‚oh, german. Nina Hagen‘ grüßte und natürlich soforrt losträllerte.

Der Räucherstäbchen-ausflug führte mich zu ner Bidi-Fabrik, ner Räucherstäbchenfabrikk und nem Ayourvedischen Arzt, der scheinbar sein Handwerk verstand. Nach einer Einführung in sein Handwerk, die wirklich berauschend von allen möglichen Duftölen geprägt war, hätte ich sogar was kaufen können. Nunja, der Duft seiner Präsentation hat mich auch so den ganzen Tag begleitet, also kein Problem.

Abends hab ich dann nen anderen Inder getroffen, welcher mit ‚oh, Berlin. Pink Floyd played in Berlin!‘ grüßte. Beim spendierten Bier äusserte er auch Vorlieben für Rio Reiser, tja, schade eigentlich dass die ganzen indischen Nina Hagen und Rio Reiser Fans kein deutsch können. Dennoch, ein entspannter und ausgeglichener Tag, wenn man sich nich von der Tourirolle nerven lässt gehts wirklich prima.

Dann heut ab nach Bangalore. Und die nächste Überraschung, hundertzwanzig Kilometer in etwa zwei Stunden. Was denn nun los, ich bin mit rasanten achtzig kahemhah auf dem Highway überholt worden. Na, neue Zeiten eben. So war ich in Bangalore bevor ich ein Frühstück hatte, also erste Gelegenheit genutzt und ein verlockendes Schild ‚Pizza‘ war der Ausweg aus dem Bangalorischen Nachmittagsstau. Dummerweise gabs überhaupt keine Pizza dort, sondern nur ein McDonalds. Und, ich gebe es hier keineswegs stolz, doch ehrlicherweise zu, ich war bei McDonalds nen VegyBurger essen. Neinneinnein, macht das nicht nach, auch nicht zu Hause. Das bringt nix, wirklich. Interessant an dem Erlebnix war lediglich, Frauen in Burka bei McDonalds essen zu sehen, das hat wirklich was. Offensichtlich ist zwichen Himmel, Erde, Gott, Allah, der Welt und den Seelen und was weiß ich noch wozwischen jedenfalls mehr als ich je begreifen werde. Was ja auch ok ist.