Es soll also nach Kolumbien gehen, und zwar schon nächste Woche. Am 1.Februar gehts los. Neben einem Besuch bei Ronald werd ich mit Antje erst durch das mittlere Kolumbein, dann durch den Norden reisen und so oft es geht von all den Reisestationen berichten. Bis Ende März wollen wir rumfahren, schauen wir mal. Und, wenn ihr schauen wollt, müsst ihr in die Galerie gucken, da gibts dann auch hoffentlich bald was zu sehen.
Ciudad Perdida. Tag 1
Posted by rene on 09 März 2011 | Tagged as: Colombia
Heut gings also los. Erstmal rein nach Santa Marta zu TUCOL, unserm Tourveranstalter. Mit nem ordendtlichen Jeep, breit genug dass vier Leute nebeneinander sitzen können. Und aufm Dach fuhr auch einer mit, so muss das sein.
Dann weiter mitm Jeep rein in die Berge, drei Stunden auf immer kleiner werdenden Strassen, bis zu unserm eigentlichen Tourbeginn. Dort musste dann natürlich erstmal ein Muli besorgt werden, schliesslich sollte Natali aufm Pferdeeseldingens reiten, um den Weg zu schaffen. Achso, Natali is 4 Jahre alt, nur so nebenbei…
Nach ner ordendtlichen Mahlzeit liess sich dann das Wandern nicht länger aufschieben. Der härteste Teil der Tour kam gleich am Anfang, etwa eine Stunde lang nach oben. Bergauf, bergauf, bergauf. Beim schönsten Sonnenschein im Schatten der Bäume, aufm Gipfel waren wir alle komplett nass vom eigenen Schweiss. Ausser Natali, die ‚musste‘ ja aufm Muli reiten (und war nich mal immer glücklich damit). Und ausser Gualte, unser Guide, der hat das einfach so weggesteckt. Vielleicht spielt sein exzessiver Zigarettenkonsum ne Rolle.
Na, dann gings weiter, bergab, bergauf, bis es anfing zu regnen und wir die Chance hatten, mit Sankt-Pauli Regencapes durch die Wildnis zu laufen. Und anzukommen, an nem kleinen Flüsschen, wo wir unsern Schweiss gleich wieder abwaschen konnten.
Hier bleiben wir die Nacht, mal wieder in moskitonetzbespannten Hängematten. Und gleich gibt’s Essen, und gibt sogar kaltes Bier zu kaufen, juhuu 😉
Abschied
Posted by rene on 08 März 2011 | Tagged as: Colombia
Heut war Abschiedstag. Abschied vom faulen Leben am Strand… Und wie feiert man das am besten? Mit nem richtig ausgedehnten Strandurlaub 😉
Also Mittags mal wieder über die Berge, und in unsere Stammbucht – Playa Grande – gelaufen. Mitten in der Mittagshitze, den Neuankömmlingen mussten wir doch mal zeigen, was hier so geht 😉
War schön, mal die genauso begeisterten Gesichter von Ronald, Henrik und Natali zu sehen, die gleichen ohh’s und ahh’s wie bei uns letzte Woche…
Nun, der Strandtag verging mit Schnorchelgegucke und Sonnenbrandgehole, jetz sind wir fertig für das große Abenteuer. Morgen früh gehts für fünf Tage auf ne Wanderung in die Ciudad Perdida. Sind schon sehr gespannt alle… Und Du, lieber Leser, und du auch, liebe Leseerin, musst Dich nun etwas gedulden. News gibts vermutlich erst wieder in einer Woche auf diesem Kanal, ausser es gibt zufällig in irgendeinem Dorf Mobilfunk… Schaun wir mal.
Bleibt schön neugierig, bis demnächst mal…
Ach, und allen Frauen natürlich einen herrlichen kämpferischen Frauentag morgem!
Carneval in Tranquilla
Posted by rene on 07 März 2011 | Tagged as: Colombia
Seit gestern ist also Carneval. In Rio, vielleicht auch in Köln (wer weiss das schon) und in Baranquilla. Hier direkt an der Küste, gar nich weit von Taganga entfernt. Also war der Plan klar, Rio is zu weit, nach Köln will eh keiner, also auf nach Baranquilla…
So gut wie der Plan war dann auch die Ausführung. Morgens schon gegen 10 zusammen mit Muskelkater aufgestanden, klar El Pueblito’s Rache. Dann ordentlich gefrühstückt, dann etwas in die Sonne geschaut – und dann war klar, dass uns niemand zu nem Saufspektakel in glühender Hitze bringt. Und es doch besser ist den Tag am Strand, irgendwo im Schatten abzuwarten.
Geplant, getan. Als Belohnung gabs am Abend nen kleinen extra-Carneval in Taganga, super (und völlig ausreichend). Neben tanzenden und Tanga-schwingenden Damen gabs als Hauptattraktion für alle Beteiligten Schaum aus der Dose – damit wird sich hier als Zeichen exzessiver Ausgelassenheit gegenseitig besprüht. Um dazuzugehören, haben wir uns natürlich gern als Zielscheibe zur Verfügung gestellt 😉
Nach so viel Action war heut Ruhetag, also wieder mal Strand. Also eigentlich wollten wir ganz weit wandern, aber das kennen wir ja nun schon mit den Plänen und der Mittagshitze… Jedenfalls wieder mal ein Strandtag, auch gut. Und nun sitzen wir vor dem Hostel und warten nur noch auf Natali, Hendrik und Ronald (unsere Mitstreiter für den Trip zur Ciudad Perdida), die müssen jeden Moment hier ankommen…
(und nun sind alle drei grad glücklich hier angekommen)
El Pueblito
Posted by rene on 05 März 2011 | Tagged as: Colombia
Heut natürlich viel zu spät aufgewacht, nach einer doch recht kühlen Nacht in der Hängematte. Merke: lange Schlafhosen oder ein Schlafsack hat was für sich. Auch im Dschungel wirds mal kühl.
Glücklicherweise wurdes dann auch wieder heiss, genau richtig um mal nen weiteren Test vor unserem Ciudad-Perdida-Trip nächste Woche zu absolvieren. Nein, es waren nicht die Kippen alle 😉
Wir haben eine Wanderung nach El Pueblito gemacht. Vom Strand aus, wie sollte auch anders sein, natürlich immer bergauf. Auf nem Steinweg, teils für Riesen gebaut, und durch Höhlen, eher für Zwerge gebuddelt. Aber wir habens geschafft und sind nach anderthalb Stunden gemeinsam mit Monne schweissgebadet im Dorf angekommen.
El Pueblito – das war nämlich mal vor tausend Jahren ein Dorf, und irre was da noch alles erhalten ist. Die hatten richtige Steinstrassen mitten im Dschungel. und jedes Haus hatte nen Vorgarten, natürlich mit gemauerter Einfassung…
Na, der Rückweg wurde auf jeden Fall mit nem Bad in der Karibik belohnt, und wir haben gelernt, dass man selbst Riesensteine hunderte Meter weit hochlaufen kann. Wenn man nur will…
Tayrona
Posted by rene on 04 März 2011 | Tagged as: Colombia
Und nun richtig ins Herz der Karibik… Nach zwei Tagen im Fischer- und Touridorf Taganga gings nun heut in den Nationalpark Tayrona. Mitm Boot, passend zum karibischen Gefühl.
Und mit Monne, den wir im Hostel getroffen hatten. Ein DJ aus Barcelona, der zum Bogotraxx (dem Festival in Bogota) nach Kolumbien gekommen war.
Jedenfalls per Boot, mit 400PS gegen die Wellen, die dann doch höher als erwartet waren. Um begeistert bzw. erschöpft (je nachdem wen ihr fragt) mitten im Paradies anzukommen. Palmen, Strände, Granitfelsen im Wasser und direkt dahinter bewaldete Berge, unglaublich…
Für den geplanten Ausflug wars schon zu spät, darum schön den Nachmittag und Abend am Strand verbracht, gibt ja einige Badeoptionen hier.
Abend beim Bier dann herausgefunden, dass Monne aus Barcelona eigentlich aus Rotterdam ist. Und nen Bruder hat, der in Berlin Schach-Box-Wettkämpfe veranstaltet.
Genau, Ipe, derjenige welcher auch in der Kastanienallee wohnt und für Jahre irgendwie mein Nachbar war. Und nun Matzns Nachbar is. Verrückt wie klein die Welt ist, irre.
Na jedenfalls aus aktuellem Anlass Grüße nach Berlin 🙂 , wenns passt auch an Ipe.
Und morgen gehts mit Ipes Bruder also auf Wanderung. Und dann am Nachmittag mitm Boot wieder zurück nach Taganga, alles schon fest geplant. Wir haben nämlich nich genug Kohle für Experimente dabei, reicht grad so für Bier und Zigaretten, bei dem aktuellen Verbrauch (unglaublich)
achso: Bilder gibst später, jetzt wird erstmal(ig) in der Hangematte übernachtet…
Roberto
Posted by rene on 02 März 2011 | Tagged as: Colombia
Nun sind wir endlich an der stürmischen Küste angelangt. Gestern schon, direkt mitm Flieger ohne viel trara bis nach Santa Marta an der Karibikküste. Dann gleich weiter mitm Taxi nach Taganga, is direkt daneben und die klassische Küstenabhängenklave für all die Rucksacktouristen.
Untergekommen sind wir im Hotel Oso Perezozo, ein ungewöhnliches Hostel. Die Zimmer sind klein, grade groß genug fürs Bett und Dusche + Klo passt auch noch irgendwie rein, mitm Vorhang abgetrennt… Die Wände haben Löcher, das is so gewollt und gebaut und sorgt für ne leichte Brise die ganze Nacht. Gut so, anderenfalls müssten wir den Ventilator durchlaufen lassen, is nämlich warm hier.
Oben aufm Dach gibts Hängematten, teils in einer spannenden Konstruktion durch Klettern übers Dach zu erreichen. Und aufm Dach gibts nicht nur nen Blick auf den Strand und die Berge, sondern auch Wind. Alles weht, was nicht fest ist fliegt davon.
Sonst sind hier kaum Gäste, dafür gibts hier nen Papagei – Roberto – der immer nach Rebecca ruft. Mit derselben wir übrigens in Villa de Leyva reiten waren, klein ist die Welt.
Und heiss. Zumindest tagsüber. Entsprechend gings heut gleich baden, ab in das klar Wasser ner Bucht um die Ecke, fein. Recht viel los hier am Strand, aber wir hatten Glück und nen Platz an der Sonne erwischt – Sonnenbrand inklusive. Sonnenstich vielleicht auch, jedenfalls haben wir uns beide noch nicht wirklich an die krasse Veränderung gewöhnt, na wird schon. Noch sind ja paar Tage Zeit, bis es auf die große Tour zur verschollenen Stadt geht.
Bis dahin lassen wir uns noch etwas in der Karibiksonne garen und im Wasser von Fischen anknabbern, sind wirklich dreist die Kleinen hier. Und Abends knabbern wir an Fischen, ätsch!
Action aufm Dorf
Posted by rene on 28 Feb. 2011 | Tagged as: Colombia
Also, ich wollts ja schon längst mal sagen, schliesslich sagt das ja sonst keiner im Netz. Aber ich komm noch dazu, fang doch lieber von vorne an…
Hollmann kam mit zwei Freunden (Andrea und JuanCharlos) recht spät In Villa de Leyva an. Wir habens aber dennoch zur Party mitten im Dorf geschafft, da gings gut zur Sache. Salsa, Curazon, wasauchimmer, jedenfalls laut. Dazu Aquadiente, der lokale Standardschnaps.
Nachdem wir am Freitag also erstmal die Party im Dorf gerockt haben, gings Samstag mit der Ausflugsaction los. Nach dem Fühstück gleich zu nem Wasserfall in der Umgebung. Den Berg runter an nem Stahlseil gerollt, das geht schneller als laufen. Warm aber freiwillig, hat mich aber nicht abgehalten 😉 Danach am Wasserfall gabs Bergsteigaction mitten im Wasser, aber da war ich dann nich dabei. Das hat Andrea dann gemacht, nich schlecht.
Dann noch etwas rumgewandert, das Adrenalin muss ja wieder abgebaut oder ausgeglichen werden. Zum Abschluß zum Paso del Angel, einem kleinen Pfad über die Berge gewandert, der teilweise nur 30cm breit über krasse Schluchten führt. Wahnsinn.
Nach soviel Action war heut Ruhetag, schliesslich muss das ja Sonntags so sein. Und nun geht’s zurück nach Bogota, da geht dann morgen der Flieger in die Sonne. Also an die Küste, juhuu, bald gehts baden!
Ach, nun hab ichs doch vergessen… aber ich weiss nun wo die Amis die Mondlandung gedreht haben…
Cowboy sein
Posted by rene on 25 Feb. 2011 | Tagged as: Colombia
Heut wars dann wieder mal soweit. Früh aufgestanden, das Dorf war natürlich schon längst wach, und dann erstmal zur Pferdebasis gelaufen. Dort erwartete uns schon Raoul, der Pferdetourguide und Rebecca, die gemeinsam mit uns eine Reittour zu den Highlights der Gegend gebucht hatte.
Da größte Highlight waren wir natürlich selbst, nachdem wir standesgemäß mit Lederschutzdingern für die Hosen und traditionellen Sonnenhüten ausgerüstet wurden. Andere Highlights waren eine blaue Lagune, die trotz Sonnenhitze niemanden von uns zum schwimmen ermuntern konnte. Da warten wir mal lieber auf die warme Karibikbrühe, die gibts ja ab nächste Woche.
Ausserdem gabs Dinosaurier-Skelette zu sehen, die lebten hier im Tal als drumherum noch keine Berge waren und der Strand bis vor die Haustür ging. Wir konnten nämlich auch erfahren, dass damals hier alles etwas flacher war und erst durch das Auftreffen der südamerikanischen Platte (oder wie die heisst) auf die pazifische Platte mit einem riesigen Knall die Anden geformt wurden. Hat nur paar Millionen Jahre gedauert…
Abschliessend gabs nen Park mit Riesenpenissen zu sehen, auch die waren alt, wenn auch nicht aus der Zeit der Saurier. Aber auf jeden Fall sehr kreativ, hatte, so vermute ich mal ganz mutig, was mit Fruchtbarkeit zu tun (auch wenn mein Computerwörterbuch hier ‚Fruchtsalat‘ vorschlägt.
Jedenfalls kann man als Cowboygirl ganz schön was erleben, hier aufm Dorf. Schaun wir mal was es die nächsten Tage noch so gibt…
Villa de Leyva
Posted by rene on 25 Feb. 2011 | Tagged as: Colombia
Sind wir also seit gestern in Villa de Leyva. Herrliches kleines Dörfchen mit nem riesigen Placa Major, dem grössten wohl in Kolumbien. Wir sind im Haus von Hollmans Eltern untergekommen, wirklich ne Luxusvilla etwas ausserhalb vom Dorf. Locker für 10 Leute geeigent, zu zweit eigentlich etwas zu groß, aber damit lässt sichs leben.
Den Luxus geniessend sind wir heut natürlich erst spät ausm Bett, und dann etwas im Dorf rumgewandert. Echt schön hier, manche Häuser könnte man mit den Geranientöpfen (oder was immer das ist) direkt in die Schweiz beamen, würde keiner merken. Drumrum ne Landschaft, die komplett anders ist als bisher gewohnt. Berge, die bis 3000m hoch reichen, trocken und felsig, natürlich trotzdem bewachsen. Aber mit Gummibäumen und Kakteen, das is mal was anderes.
Und irgendwie solls hier auch Dinosaurier geben, zumindest was davon übrig ist. Das schaun wir uns morgen an, mal wieder per Pferd, das reiten klappt ja mittlerweile prima.
Ach, und übrigens geht mein technisches Wunderding, der N900 wieder. Der Trick ist: nach dem einweichen direkt in ne Tüte Reis legen. Dann 3 Tage warten, aufschrauben, nochmal in Reis legen. Dann nochn Tag warten, nochmal erfolglos probieren und neues Handy besorgen. Dann ne Woche lang das Nokia-Teil im Rucksack liegen lassen, und dann wieder anschalten. So einfach geht das. Welche Schritte man weglassen kann, muss jeder für sich selbst rausfinden, ich bin froh wieder mit Tastatur tippen zu können 😉
Bogota – wie aufm Dorf
Posted by rene on 23 Feb. 2011 | Tagged as: Colombia
So sind wir also gestern vormittags, hatte ich ja noch gar nich erwähnt, im Goldmuseum gewesen. Neben übermäßig viel Gold gabs auch spannende Sachen (und ich meine nicht die Olsenbandentypischen Safe-türen). Feinstgebastelte Figuren, faszinierende Darstellungen von Monstern, Ufos (ich sach nur Space Invaders) und leider keinen Autonomen. Und alles uralt, schön. Aber auch ganz schön viel Gold, da hätte man auch mehr über Geschichte schreiben können…
Nachmittag wie geplant zu einem Treffen mit Kavita und Tanja… Dazu kam noch ne Software-Entwicklerin und die Creative Commons Kolumbien Gründerin, da wurde viel über die Probleme mit Privacy, Copyright und Freier Software gelabert. Unter anderem steht die Piraten Partei Kolumbien vor der Gründung, interessant wie global die Phänomene sind. Auch war Ägypten und Internetzensur ein Thema, spannend. Zufällig kamen auch noch Guillermo und Juliana von Bogota-Mesh vorbei, alle kannten sich natürlich…
Und Abends bin ich dann mit Antje allein durch Bogota gezogen, auf der Suche nach Essen. Getroffen haben wir Robert und Marlen, mit denen wir vor zwei Wochen schon nen herrlichen Abend in Salento verbracht hatten… Die Welt ist eben ein Dorf, warum sollte das hier anders sein…
Darum gehts nun wieder raus aus der Stadt, wie geplant, nach Villa de Leyva. Samstag dann zurück nach Bogota, und Montag mitm Flieger an die Karibikküste… genau.