Es soll also nach Kolumbien gehen, und zwar schon nächste Woche. Am 1.Februar gehts los. Neben einem Besuch bei Ronald werd ich mit Antje erst durch das mittlere Kolumbein, dann durch den Norden reisen und so oft es geht von all den Reisestationen berichten. Bis Ende März wollen wir rumfahren, schauen wir mal. Und, wenn ihr schauen wollt, müsst ihr in die Galerie gucken, da gibts dann auch hoffentlich bald was zu sehen.
Reiselust
Posted by rene on 03 Dez 2010 | Tagged as: Colombia
… nun isses gebucht. Auch wenn das schon etwas komisch klingt, hier von ‚aus der Ferne‘ von Reisegelüsten zu berichten. Aber ich soll zurück, im Januar, ins kalte Deutschland. Und da ist denn der Sommer noch weit, das Moped noch in der Werkstatt und der schöne viele Schnee sicher schon weggetaut. Ausserdem ist der Freygarten zu und die Temperatur der Ostsee noch viel zu bitter.
Also, es muss was passieren, und eigentlich wär ja wieder mal ein Trip nach Indien dran. Da war ich ja nun schon echt lange nicht, und tatsächlich wollt ich mit meiner Liebsten doch mal weit wegfahren. Allerdings, irgendwohin wo ich schon war und Antje noch nich – das is nich wirklich fein. Schliesslich hätt ich dann sicher ganz erfahren wieder mit ‚Also damals war hier noch dieser Club, ähh, Tempel, naja, coole Ecke, aber mittlerweile zu viele Touries…“ um mich geworfen, das geht also nich.
Alternativ, das hab ich ihr angeboten, wär ich auch mit ihr nach Dresden gefahren, aber das schien ihre Begeisterung nicht wirklich zu wecken. Warum Dresden? Na, Dresden halt, die Stadt der Superlative. Dresden hat die „größte mobile Leinwand der Welt“, „Europas größte Chipfabrik entsteht“ dort, „Ostdeutschlands größte Finanzmesse“ ist dort zu Hause, Dresden ist ausserdem die „größte Stadt in Sachsen“, Dresden hat mit der „Sammlerbörse“ die „größte Börse ihrer Art“ und so weiter und so fort. Und wir warn beide lange nicht in Dresden!
Doch, die Entscheidung ist gefallen. Es geht wieder weg, und tatsächlich hat Dresden nicht das Rennen gemacht. Hat wohl sicher auch ne Rolle gespielt, dass Dresden grad auf dem „größten Bild der Welt“ festgehalten wird, da brauch man doch nich hinfahren zum Angucken! Und erst recht nich zum Fotographieren!
Also, damit die Fotos was werden, gehts dahin wo auch Sonne scheint. Von Anfang Februar bis Ende März. Und verraten wohin wird erst, wenns auch andernorts benannt wird. Nen Tipp, die besten Bananenkisten kommen von dort! Und ausserdem, ihr wissts ja sicher sowieso schon…
Juhuu, ich freu mich aufs Reisen.
fertig machen
Posted by rene on 24 Jan 2011 | Tagged as: Colombia
Die Vorbereitungen gehen voran, eigentlich ist alles erledigt. Da ist das Moskitonetz, um die Insekten Südamerikas zu ärgern… Da ist ein langärmeliges Hemd, gegen die Kälte der Abende, und gegen die Hitze am Tag, und gegen die Moskitos in der Dämmerung.
Es gibt nen Kompass, nen Reiseführer, was zur Not-Stromversorgung und zum Spielen, also alles bedacht…
…und drum wirds Zeit mit dem Abenteuer loszulegen. Mehr gibs nich vorzuplanen, ab jetzt wirds Zeit sich die Planungen durch den Realitätsabgleich zunichte machen zu lassen. Und sich mal wieder auf eine andere Art von Chaos einzulassen, diesmal die südamerikanische.
Noch schnell mal in Rostock goodbye sagen, dann nach Berlin und da nochmal übers Wochenende Freunde treffen – und dann geht der Flieger am 1. Februar Richtung Cali / Columbien. Ich freu mich drauf.
Let’s go
Posted by rene on 31 Jan 2011 | Tagged as: Colombia
Und los jetzt. Is doch eh viel zu kalt hier. Nachdem in der letzten Woche in Rostock mein Fahrrad kältebedingt nur noch zwei der möglichen sieben Gänge anbieten konnte und sich auch jedesmal kaum loseisen ließ, steht fest, dass das Klima hier grad nicht lebensfreundlich ist.
Und auch totenschädelverzierte Hip-Getränke, Frühlinstulpen, Laserschwerter und Kindertränen konnten in der Hauptstädtigsten aller Heimtaten nix am Reisefieber ändern – es wird nun Zeit der notwendigen Sonnen-Wärme und dem Abenteuer wieder Platz in meinem Leben einzuräumen…
Also, morgen erstmal 14 Stunden im Flieger, der Sonne entgegen. Mit meiner Liebsten aufm Nachbarsitz, traumhaft. Und wenn das Netz mit mir ist, melde ich mich auch gleich wieder, versprochen! Möge die Macht mit euch sein!
touchdown
Posted by rene on 02 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Glaubt man gar nich, aber so ein Riesenflieger schafft es, mindestens 11 Stunden am Stück in den Luft zu bleiben. Ohne Pause, ganz sicher haben wir nirgenwo zwischengetankt, hätte ich bemerkt…
Wir habens auch durchgehalten, gemeinsam mit 300 anderen die Realität von Ölsardinen zu erleben, das hat existentiellen Charakter. Ölsardinen, die sich die Zeit mit ‚Lawrence of Arabia‘ gucken und ‚Wer wird Millionär?‘ spielen vertreiben. Bis die Dose wieder geöffnet wird.
Doch wir sind angekommen. Von Ronald am Flughafen abgeholt, die ersten Eindrücke von Cali gesammelt. Und dann mit Moki, Natali und einer winzigen schwarzen Katze den Abend am unnötig wärmenden Lagerfeuer verbracht. Bei kaltem Bier – ‚Poker‘ heisst hier die Hausmarke. So läßt sichs hier aushalten.
con quesa
Posted by rene on 03 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Gleich am ersten Tag mussten wir natürlich die kulinarischen Highlights Columbiens erkunden. Nachmittags, nach ner Besichtigung von Natalis Kita und Mokis Schule gings ins Zentrum Calis. Die besten Cholados gibt’s dort, so klare Meinung alle Lokals.
Endlich angekommen, im Laden der Typen mit den orangenen Mützen, erstmal ne Test-Cholado für alle bestellt. Ein Eisbecher, mit Früchten, Wassereis, Vanillieeis und Soße. Lecker, aber viel zu süß für unsre Geschmacksnerven. Darum habn wir lieber nen Fruchtsalat – auch mit Eis – bestellt, der sah frischer und leichter aus. Bei 30 Grad im Schatten ein angebrachtes Verlangen.
Bekommen haben wir nen Frucksalat mit Eis und ner halben Packung Pizzakäse, gelernt haben wir, das es hier alles mit Käse gibt. Was nich immer wirklich überzeugend ist…
PS: ich hab nun nach etwas Theater ne Telefonkarte mit Internet, wer mich also mal in Kolumbien anrufen will probiert die (+Kolumbien) 3218150051. Und achtet auf die Zeitverschiebung, klar.
Kauwatt
Posted by rene on 04 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Nach dem Öffnen eines Überraschungspaketes aus Rostock wurden vorgestern Abend erstmal Erinnerungen an Rostock aufgefrischt. An graue Wolken, an nette Leute und an prima Events. Auch ein Bild von Henning wurde rumgereicht, fein.
Und gestern gings das erste ml in die Stadt, rin mitm Bus bis in ne Gegend, wo es auch schön sein sollte. Cali hat keine wirklichen Altstadtattraktionen, also einfach so drauf los gelaufen. Und schon kurz nachdem nicht mehr an jeder Ecke ein Killer lauerte den Charme von San Antonio kennengelernt, ganz angenehm.
Neben beeindruckenden Blicken über Cali gabs dann auch endlich nen Pub, es gab Bier und alles fühlte sich wie richtiger Urlaub an. Abends dann auch noch mitm Auto einkaufen gefahren, so langsam gewöhnt man sich an diese Seite der Welt…
Wir planen nun auch, bald auf eigenen Füßen zu stehen, nächste Woche solls los gehen. Und, bevor ichs vergesse, Antje hat nun endlich ein prima Tattoo, ein grüner Schmetterling sitzt auf ihrer Schulter!
Pance
Posted by rene on 06 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Heut gings nun endlich mal raus in die Natur. Ne knappe Stunde Autofahrt, erst auf Strassen, dann bergan auf allrad-Terrain‘ natürlich mit nem klassischen untermotorisierten Pkw… Insgesamt etwa 10 Kilometer von unserer Home-Base direkt am rio pance war unser Ausflugsziel.
Rio Pance, hier zieht es ne Menge Caliser hin, um die Füße im klaren Wasser zu baden und die Sonne zu geniessen. Alles passiert in abgegrenzten Clubs, die sich aneinanderreihen und für jeden Geschmack was haben, Eher normal als nobel, und immer mit Spielplatz und Essgelegenheit.
Wir sind allerdings in nen Naturpark rein und zu nem wunderschönen Wasserfall gewandert. Und aufm Rückweg noch zu ner Familie, die Forellen züchtet – dort gabs lecker Mittag. Am späten Nachmittag dann noch bei den Lehrerkollegen von Moki zum Kaffeetrinken, ein erlebnisreicher Tag…
Aufbruch
Posted by rene on 07 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Nun ist es soweit. Eben noch den Sonntag im Club nebenan genossen und nochmal den Kids beim planschen zugeschaut, gehts nun morgen raus in die kolumbianische Realität.
Früh aufstehn, dann zum Busbahnhof in Cali und dann weiter nach Armenia, dort gibts – ähh – nix. So in etwa. Also ausser nem Busbahnhof der uns dort aus dem Bus steigen lässt und nem Hotel, in dem wir die Realität einer normalen, langweiligen Betonstadt kennelernen können.
Genau dafür fahren wir hin, nur einen Tag. und am nächsten Tag gehts weiter in die Kaffeezone, da haben wir schon wieder ein empfohlenes Hotel. Mit Touri-Optionen, Wandern, Reiten, tralala… Aber testweise etwas auf eigenen Entscheidungen stehen muss ja auch sein. Darum morgen los nach Armenia, einmal kurz zurechtfinden im Nirgendwo. Ein würdiger Beginn unserer Kolumbien-Rundtour steht vor uns…
Armenia
Posted by rene on 08 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Nun, der Reiseführer beschreibt Armenia als ‚weitgehend harmlos‘. Oder zumindest uninteressant. Was wohl auch stimmt.
Dennoch ist es gut, hier mal nen Zwischenstopp zu machen. Weiter wärs auch bei Tageslicht nicht gegangen, kein Wunder wenn man den ersten Regentag in Cali für einen langsamen Abschied nutzt. 13Uhr hatten wir endlch nen Platz im Bus, für etwa 8Euro pro Person 4Stunden Klimaanlage, Spielfilme und 75km/h Spitze aufm Highway (Der mich im übrigen durch weitreichende parallele Radwege zu beeindrucken wusste).
Unterwegs gabs Bananenchips und ne Polizeikontrolle, und immer hügeligere grüne Berge, bis der Busbahnhof von Armenia erreicht war. Ein prima Hotel war auch schnell gefunden, 12Euro für die Nacht zu zweit im ‚Imperial‘.
Und die folgende Stadtbesichtigung hat gezeigt, dass selbst Provinzkäffer hier eindrucksvoll modern sein können. Nicht wirklich schön, aber dennoch gibts ne klassisch westliche Shoping-Zone plus Palmen und Leben… nur das erwartete vegetarische Restaurant hatte natürlich zu!
Ein guter kurzer Eindruck, mehr muss auch nicht sein. Drum gehts morgen weiter nach Salento, ab in das Herz der Kaffeezone.
Salento
Posted by rene on 09 Feb 2011 | Tagged as: Colombia
Das erste Etappenziel ist also erreicht. Salento, nur ne halbe Stunde Busfahrt von Armenia entfernt, war das kein wiklich großer Trip. darum vorher noch gemütlich im einzigen vegetarischen Restaurant von Armenia gefrühstückt und aufm Placa Bolivar die ‚100 Minutos‘ Leutchen beobachtet.
Hier in Kolumbien hat die Tarifpolitik der Mobilprovider nämlich nen spannenden Effekt. Überall stehen Minutos-Männchen rum, bei denen man für 100Pesos ne Minute telefonieren kann. Man bekommt dann einfach je nach Zielnummer das passende Telefon gereicht – und spart auch wenn man den falschen Provider hat… klar, das hilft auch wenn gar kein Telefon hat, auch prima.
Na, jedenfalls sind wir also nun in Salento, und der erste Eindruck ist super. Das allseits bekannte Plantation House – the place to stay – war zwar voll belegt, aber da ziehen wir morgen hin. Und wir haben schon Pläne für die folgenden Tage gemacht (wird noch nicht verraten) und heut auch schonmal mit paar anderen Touristen Kontakt aufgenommen – bisher allerdings auch nur Kolumbien-Neuankömmlingen.