India
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Posted by rene on 26 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Schwer zu beschreiben, wie wir heut dem Chaos der Stadt entkommen sind und nun in einem Internet-Cafe auf die Abfahrt des Zuges warten. Nach einem gemuetlichen Fruehstueck, zurueckgezogen aus der Wildnis vor dem Bahnhof von Hyderabad, Motorraeder gepackt und ab zum anderen Bahnhof, dort geht heut Abend unser Zug.
Dummerweise hatte irgendwelche Schlaumeier den Sprit aus unseren Mopeds gelassen – woher wussten die nur, dass wir den Sprit rauslassen muessen, wenn wir die Motorraeder per Bahn mitnehmen wollen? Und vor allem wie haben die sich gedacht, kommen wir zum Bahnhof?
Also direkt nach dem Losfahren Hugo verloren, der ist zur Tanke abgebogen, hatte aber dummerweise keine Kohle mehr. Waehrend ich die Strasse auf und ab gefahren bin, um nach ihm Ausschau zu halten. Als ich ihn hatte, war meine Kiste auch leer, Hugo schon reichlich genervt. Etwas Geld fuer den Sprit gegeben, weiter gings.
Dann Sprit geteilt, weiter zum anderen Bahnhof. Unterwegs im City-Chaos wieder verloren, nun hat Hugo mich gesucht, waehrend ich weiter bin und kurz vor dem Bahnhof schon wieder keinen Sprit mehr hatte.
Also die Kiste hingeschoben, ne halbe Stunde spaeter kam Hugo noch genervter an, er hatte mich gesucht, nochmal zurueckgefahren, dann auch Bedenken bekommen dass sein Sprit wieder alle wird und er ja immer noch keine Kohle hatte, also zum Bahnhof, wo ich im Schatten sass. Naja, ich hab dann die ganze Verladeaktion gemanagt.
Erstmal die Bikes einpacken (lassen), dann irgendein wichtiges Paper ausfuellen, mal hier bezahlen (einpacken!), mal da (Transport), zusaetzlich kommt dazu noch ne Trasportversicherung, alles in allem pro Bike etwa anderthalb mal so teuer wie ein Ticket zweiter Klasse Sleeper. Aber nicht so ungewoehnlich, dass die aus allen Wolken gefallen sind, mal schauen ob die Bikes morgen in Bangalore sind.
# muss endlich mal mein Rueckflugticket von Goa nach Delhi buchen. Kosten etwa 1400rp/28eur. #
Posted by rene on 25 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Heut nur nen relativ kurzen Trip von Nirmal nach Hyderabad hinter uns gebracht, 220km. Auf nem super Highway, in D-land würden wir das wohl als schöne Allee bezeichnen. Hugo hatte ne Magenverstimmung, also wars auch ganz gut, mal weniger Streß zu haben.
Aber was heisst weniger Streß, immerhin sind wir nach Hyderabad rein, ne boomende 6Millionen Stadt und dort direkt zum Bahnhof, hier ist ja sonst nix los 😉 Immerhin ists schon soweit, dass ich das Motorradfahren hier angenehmer finde als das zu-Fuß-gehen, das ist lebensmüde.
Die Hotelsuche war krass, tausende Hotels hier, alles ausgebucht. Und meist nur freie Betten, ohne eigene Zimmer. Finally dann doch was gefunden, ne Stunde Rumfragerei.
Und dann weiter mit der Fragerei, wir wollen nen Zug nach Bangalore nehmen. Angeblich kann man die Bikes als Fracht mitnehmen, wir werden sehen. Erstmal haben wir zwei Tickets, obwohl wir mehrfach die Info hatten, das alles ausgebucht sei für morgen. Und dann ging doch noch was, 11euro (jaja, euro) für zwei Schlafwagentickets. So haben wir morgen nen Tag frei, fahren über Nacht und sind doch noch nen Tag eher in Bangalore. Und damit hoffentlich bald am Meer, wird Zeit mal wieder Wellen zu sehen.
Posted by rene on 24 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Wieder mal nen Bike-Tag auf dem Highway hinter mir. Von Waifad nach Nirmal, dreihundertundirgendwas Kilometer hinter uns gebracht, so langsam ist das Sitzen auf dem Bike nicht mehr so gemuetlich. Naja, hatte den Sitz ja auch nur kurz getestet 😉
Fast keine Pannen gehabt, lediglich bei Hugos Bike musst emal kurz der Stossdaempfer nachgeschraubt werden, aber sowas geht hier schnell. Eigentlich wollten wir in die Naehe von Hyderabad, aber ist nicht so einfach, wird wohl noch nen Tag dauern. Die Highways hier sind ’something special‘ manchmal viespurig mit getrennten Fahrbahnen (die aber auch in beide Richtungen beutzt werden, wenn noetig) aber wir hatten bisher eher die Feldweg-Variante. Nach dem gestrigen offroad-Training sind wir zwar gut geruestet, aber man kommt eben nicht schnell vorwaerts, naja, was solls. Wir nehmen wohl nen Zug von Hyderabad, um ein Stueck vorwaerts zu springen. Und die Kueste zu erreichen, bevor wir die Konferenz in Trivandrum/Kerala haben.
Erlebnisse? Auf dem Weg? Naja, das Fruehstueck gabs in ner Bar, die wollten uns sogar fueh am Morgen Alk andrehen, keine Ruecksicht darauf, das wir mit nem Bike da waren. Mittag war da schon besser, ne nette Dhaba gefunden, wo sich ne Menge Trucker zu Hause gefuehlt haben. Lecker Essen, wir kommen suedlicher, alles wird schaerfer.
Abends in Nirwana, nein, Nirmal angekommen, etwa 220km vor Hyderabad. Ein Hotel gefunden, wir sind hier wohl die ertsen Touristen seit zwanzig Jahren. Ist so ein grosser Komplex, mehrere Etagen mit vielen Zimmern, sogar nen Zimerservice gibts. Ist aber wie ueblich, alles sehr indisch. Der Flur glaenzt, der Raum weniger, aber geht. Den Zimmerservice kann man mit nem Telefon rufen, geht aber nicht. Immerhin gibts Bier, und im Fersehen war ‚Lord of the Rings‘ angekuedigt. Zeigt sich grad, dass das auch nicht kommmt, vielleicht nen anderen Freitag.
Gerade waren wir in ner Bar nebenan, wow, total 70ies. Und wir waren die Sensation, einige Leute waren fast aufdringlich, naja, gibt eben nicht so oft fernen Besuch. Etwas verwirrend ist aber langsam, dass hier nirgendwo Frauen auftauchen, manchmal auf den Feldern aber auf keinem Fall in ner Bar. Koennte gut und gern in D-Land als ne Gay-Bar durchgehen, und dazu noch die koerperliche Naehe der Inder untereinander, jaja, die duerfen ja keine Gefuehle gegenueber Frauen zeigen in dr Oeffentlichkeit, ist echt verrueckt hier. Egal, wir bewegen uns in Richtung Kueste, da ist hoffentlich wieder alles ’normaler‘, was immer das heisst. 😉
Posted by rene on 23 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Endlich mal ein Tag ohne Motorradfahren. Naja, so solte es zumindest sein. Kam dann doch etwas anders.
Die Videokonferenz war erst am Nachmittag, also doch noch Zeit. Hugo hat die Windows-Kisten ier miteinander vernetzt, so dass jetzt mehrere Computer Internet nutzen koennen.
Internet, das heisst ne Dialup-Verbindung, die gesponsorte Satteliten-Verbindung ist nur fuer Videokonferenzen gedacht. Und ne Videokonferenz geht nicht einfach so, man muss in der Zentrale in Chennai anrufen. Allerdings gibts im Center kein Telefon, mit dem man nach Chennai telefonieren kann. Also muss man immer erstmal quer durchs Dorf laufen und probieren. Verrueckt.
Nach dem Mittagessen, wieder in dem Familien-Haus, gabs dann die Video-Session, der entsprechende Ansprechpartner hatte aber keine Zeit oder kein Interesse und schien ziemlich kurz angebunden. In der Art, ihr muesst mich doch nicht immer aufwecken, wenn ihr irgendwen zu Besuch habt. Na, vielleicht hatte er auch selbst Besuch vom grossen Bruder.
Jedenfalls war die Verbindung miserabel, der Ton war so gut wie nicht zu verstehen, ne Kommunikation fast unmoeglich. Was fuer ein Quatsch das ganze. Statt billiger Technologie setzen die ne Sattelitenschuessel auf, die haetten ein Telefon installieren sollen. Aber ist eben kein High-Tech, wird bestimt nicht von der Indian Space Agency gefoerdert.
Am spaeten Nachmittag haben wir uns dann noch nen Tempel angeschaut, der ist auf nem Berg in der Mitte zwischen Waifad und Wadha (dort gibts Breitband) und hat Strom. Tatsaechlich ist der optimal fuer ne WLAN-Verbindung geeignet, ist der Tenpel versorgt, hat die ganze Region Internet. Mal schauen ob das was wird, dafuer brauchts aber wohl nen anderen Partner als die Space Agency. Mal schauen ob die Interesse zeigen.
Morgen gehts dann weiter Richtung Sueden, mal wieder ein paar Tage Kilometer runterreissen, wir wollen ja schliesslich noch Baden gehen bevor wir naechste Woche in die Konferenz nach Trivandrum/Kerala gehen. Und es kann ja auch noch einige technische Schwierigkeiten geben, hoffen wirs nicht.
# Ne Enfield ist keine Enduro. Dennoch, der Weg zum Tempel war die erste richtige Offroad-Experiance. Aber ist wirklich schwierig auf Pfaden mit kleinen Steinen und Kuehen rundherum. # Ein offensichtlich super Projekt zur Mirkofinanzierung von Projekten in Entwicklungslaendern: kiba.org Hundert Prozent der gespendeten Kohle kommt an, man kann sich aussuchen, welche Projekte gefoerdert werden und diese verfolgen. #
Posted by rene on 22 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Another day in paradise. 😉 Die Uebernachtung war super, frueh kam sogar jemand rum und hat uns nen Kaffee vorbei gebracht. Das nenn ich mir Hotel mit Service. Heut nochmal nen Tag auf dem Motorrad und ab zu nem kleinen Dorf (Waifad), wo Savitri, eine Inderin die wir in Dhramsala getroffen haben, in einem Community-Center arbeitet. Dort wollten wir die Moeglichkeiten von Wireless-Loesungen fuer die Internet-Versorgung untersuchen und auch mal nen Tag vom Highway entspannen.
Gut losgekommen, sogar gleich ne Tankstelle gefunden und ab gings. Bis, ja bis Hugo an seinem Bike Unregelmaesigkeiten feststellte. 😉 Die naechste Mechaniker-Bude war also mal wieder unser Ziel, war Wasser im Tank. Das kommt von den Wasserflaschen, die man gewoehnlich nimmt, wenn man als Tourist zur naechsten Tankstelle laeuft um Sprit zu holen. Besser auf Oeldosen umsteigen.
Einmal dort, wieder mal alles gefixt was es so gab. Ruecklicht reparieren lassen, nen Seitenverkleidung wieder nagebracht, meinen Gepaecktraeger repariert, hat uns alles – mit schicken neuen Handgriffen fuer mein Bike – in allem 130rp und anderhalb Stunden gedauert. Feine Pause.
Und dann weiter, weiter, schoene Gegenden, irgendwann sogar ein richtiger Highway, wow. Also sowas vierspuriges mit ner Service-Road daneben, luxurioes. Aber nicht lang, der Weg zum Dorf hin wurde, je naeher wir kamen, immer spannender. Nach einigem Rumfragen kurz vor Sonnenuntergang angekommen und herzlich willkommen geheissen.
Ist ein kleines Haus im Dorf, mit nem Computer-Kabinett und einigen Lernmoeglichenkeiten, gut besucht von den Kindern, aber auch von den aelteren Doerflern. Das Village Ressource Center Waifad, gesponsort von der Indian Space Research Organisation ist total Microsoft-verseucht. Ein erstes Gespraech hat ergeben, dass die Foundation irgendeinen komischen Deal mit MS hat, dass kein Computer in den Centern irgendeine andere Software laufen haben darf. Es gab sogar schon Aerger, weil ein Lehrer eine Programmierumgebung installiert hat. Unglaublich. Naja, da ist noch viel zu tun, wenn wir gut sind schreiben wir mal nen Beitrag ueber die Praktiken von Microsoft. Schliesslich wissen die Farmer hier ja bereits ganz gut ueber Monsanto oder CocaCola bescheid, nur bei Computern kennen die eben keine Alternativen. Ist eben keiner da, der mal Linux laufen lassen hat.
Anyway, erstmal im Dorf essen gewesen. Ein kleines Haeuschen, es gab wohl Thali, also jedenfalls Reis mit einigen Zubereitungen – teilweise recht scharf gewuerzt. Lecker. Die Familie hat eine Milchfarm, naja, etwa drei Milchkuehe, reicht fuer das Dorf. Und einen winzigen Laden mit ner Art Restaurant, glaub ich, obwohl das wirklich im Zimmer der Familie war. Auf dem Boden gesessen und geschmaust, mit den Haenden. Die meinten das glaubt ihnen niemand, dass bei Ihnen Auslaender zu Gast waren, wir sind wohl hier sowieso in der Region die Sensation. Hier her hat sich noch niemand verirrt.
Morgen frueh gibts ne Videokonferenz mit der Zentrale des Space Research Centers ueber die Moeglichkeiten von Wifi die Gegend zu versorgen. Und danach Etwas hier im Center machen, auch mal das Dorf anschauen und vielleicht mal etwas die Topologie und die Schwierigkeiten fuer die benoetigen WIFI-Verbindungen erkunden. Und jedenfalls mal nicht so viel Motorrad fahren, yeah!
# Am Highway stehen immer Warnungen wie in D-Land auch ueblich, ‚dont drink and drive‘ etc. Heut gelesen: ‚die for India and not for speed‘ ! # Mein Vergaser klemmt hin und wieder. Effekt: der Sprit laeuft aus dem Ueberlauf. Also steht wieder ne Reparatur an. #
Posted by rene on 21 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Diesmal solltes endlich mal einen Reisetag geben, viele Kilometer und so. Was lag naeher, als frueh aus dem Hotel und ab auf den Highway. So weit, so schwierig. Hat doch ein Scherzbold (oder eine Scherzboldin) die letzte Nacht meine Hupe geklaut, das wichtigste Teil am Motorrad in Indien. Ohne geht nicht.
Drum gleich frueh ne Reparatursesion, aber dann gings wirklich los. Highway 7, nun wissen wir warum der diese Nummer traegt. Hat, wie alles in Indien, bestimmt religioese Hintergruende. Zumindest ist der voellig ungeniessbar, direkt nach Mahagi bis kurz vor Jabalpur. Nur Geholper, offroad-Romantik, durch ne super schoene Gegend, aber den Blick immer auf die Fahrbahnstueckchen zwischen den Schlaglochebenen gerichtet. Irgendwann natuerlich meine neue schicke Seitenbox vom Motorrad verloren, der Typ in Varanasi hat aber auch nur Mist gemacht mit dem Moped!
Dann wurde die Strasse endlich besser, also genug Zeit, waehrend der Fahrt mal die Gegend anzuschauen. Super schoene Doerfer, na sagen wir mal romantisch, das Leben dort ist wohl alles andere als das. Die Strasse geht ein Tal entlang, etwa 1-2km breit und begrenzt von Bergplateus, sieht zumindest so aus.
Am schoensten ist es, wie kurz nach Jabalpur, wenn mal ein Fluss die Gegend kreuzt, ne Kanutour hier waer bestimmt auch was. Anyway, muss ja auch noch was fuers naechste Mal bleiben. Und wer weiss schon, ob es hier nicht auch Krokodile gibt, Tiger gibts auf jeden Fall. Aber gesehen haben wir nur Affen, also das uebliche. Wenigstens haben die Respekt vor ner Hupe.
Immer fleissig weiter gefahren, die Strasse zweispurig aber recht leer und gut in Schuss, also gemuetliches Reisen. Dann wurde es langsam Zeit in Sonia anzukommen, weit und breit davor kein Hotel in Sicht. Kurz nach der Absprache, dass wir uns nun beeilen sollten (heisst nicht schnell fahren sondern keine Gammelpausen einlegen) geht mein Moped aus, nach einigem rumgefummel ist die Ursache klar: kein Sprit mehr.
Hugo ist Sprit holen gefahren, in der einen Richtung hat die Tanke zu, in der anderen gab es gerade noch anderthalb Liter. Und als Hugo gluecklicherweise endlich wieder mit dem Sprit da war, wars bereits dunkel.
Also Nachtfahrt, wenn man 6pm als Nacht bezeichnen kann. Langsam, Sprit sparend, ein Hotel gesucht. Zum Glueck kaum Verkehr gewesen und ein anderer Motorradfahrer hat uns ueberholt, also hatten wir beide jemanden dem wir folgen konnten. Aber ist kein Vergnuegen, Abblendlicht ist hier teilweise unbekannnt, manchmal aber auch Licht ueberhaupt. Dann endlich die Oase, ein Motel direkt am Highway 7, mit leckerer Kueche und genug Platz, geschafft. Etwa 300km am Tag, der erste Tag ohne richtige Panne.
# Hab bei einer kurzen Durch-die-Berge-Fahrt etwas versteuert und bin moit der Kiste ueber nen grossen Stein – sowas nutzen die hier aehnlich wie bei uns Warndreiecke – gefahren. Da haett ich fast gelegen. Aber alles gut gegangen, ausser mein Bein, dass hat nun nen dicken blauen Fleck. # Was passiert eigentlich wenn man eine Ameisenkoenigin killt? Hugo konnte es nicht lassen, wir haben hier im Motel am Highway 7 nen Ameisenhighway quer durch unser Zimmer, unglaublich wie viele. Ich hoffe mal nicht dass die nun ohne Koenigin in Anarchie verfallen und nun machen was sie wollen, sollen mal schoen auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. #
Posted by rene on 20 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
(jaja, die aelteren Beitrage werden nachgereicht)
Nun hab ich den zweiten Biker-Tag hinter mir, prima das ganze. So langsam kann ich beim Fahren auch etwas die Umgebung wahrnehmen, die notwendigen Automatismen fuer die Bedienung der Maschine haben sich eingestellt. Allerdings hat das nicht direkt dazu gefuehrt, dass wir heute viel weiter gekomen sind.
Waren wir gestern noch etwa 60km vor Rawan, so wollten wir heut als erstes dahin und dann noch mindestens 200 km weiter. Naja, frueh erstmal die Seitengepaecktraeger gerecht verteilt, damit ich meinen Rucksack selbst auf mein Bike bringen kann. Danach gefruehstueckt, dabei meinen Hinterreifen flicken lassen, der hatte mehrere Loecher. Ohoh.
Dann also nach Rawa, durch ne super schoene Gegend, viele Doerfer und ein paar Berge, alles irgendwie ne Hochebene lang, zumindest sah es so aus, ist kein Hoehenmesser am Bike. 😉 Jedenfalls in Rawa ewig rumgesucht nach nem Geldautomaten, dann festgestelt, dass an Hugos Bike einer der Stossdaempfer Oel verliert, also Bastelpause.
Danach ewig in Rawan rumgegurkt, nur um aus der Stadt rauszufinden. Noch etwa hundert Kilometer geschafft, dann hat der Gasbaudenzug von Hugos Bike auch god-bye gesagt, am Ortsanfang von Maihar.
Zum Bikerepair-Laden geschoben, gleich nebenan ein Hotel gefunden und beschlossen, morgen nochmal zu probieren, was heute so klaeglich gescheitert ist: Frueh los und ne Menge Kilometer schaffen, wir wollen schliesslich in den Sueden.
# wieder kein usb, darum gibts die Texte von gestern und vorgestern erst spaeter. auch keine Bilder. # Erst zweimal jemanden angerumst, beide male Hugo, und beide Male eher symbolisch. Sonst ist das Fahren echt ok hier. #
Posted by rene on 19 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Guten Morgen Abenteuer. Heut ging also ein neuer Urlaubsabschnitt los. Termingerecht war die Erkältung weg, also alles bereit.
Nach dem Frühstück gings los. Alles auf die Bikes gepackt, ne Zigarette geraucht, und los. Benzinhahn auf, und die Brühe läuft nur so raus. Schit. Zwei Kühe später kam auf dem Weg vor dem Hotel, der etwa anderthalb Meter breit war, ne andere Enfield vorbei, mit nem netten Typ der sich gleich die Kiste angeschaut hat. Jaja, wir hatten nicht mal nen Schraubenzieher. 😉
Vergaser repariert, und dann gings los. Raus durch das Strassenlabyrinth von Varanasi. Wow, kein schlechter Anfang. Im ersten Gang durch ungaubliche Gassen, Kühe, Fußgänger, Läden, ohoh, aber niemanden unhöflich angerempelt. Dann weiter, Autorikschas, Fahradrikschas, naja, halt das volle Chaos-Programm. Aber geht. Hier kann dir die Kiste mitten auf der Kreuzung ausgehen, alle rechnen damit. Niemand wundert sich, alles geht weiter, kein Streß. Eigentlich ein super Ort zum Fahren lernen.
Den ganzen Tag gefahren, etwa 200km, was auf diesem Stück des Highway 7 – jaja, ein Highway – ne ganz schöne Leistung ist. Bei Pia – sie heißt wohl Bria – vorbeigeschaut, sie war aber leider nicht da. Etwas weiter, und dann sogar vor dem Sonnenuntergang ein Hotel in Magarg – oder so – gefunden. Schöner Tag. Juhuu, ich bin ein Biker 😉
# erste Panne auf der Tour: Die Fussbremse hat sich verabschiedet, ein Splint ersetzt und alles wieder prima. #
Posted by rene on 18 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Früh am Morgen Mami verabschiedet, alle andren, besonders Gerhard und Andrea, natürlich auch. Für die gings nun ab nach Nepal.
War viel zu früh zum rumhängen und bis Zehn Uhr, wenn ich Hugo treffen wollte, war noch ne Menge Zeit. Also gleich ab zur Yogi Lodge, Rucksack hingebracht und Hugo wieder mal geweckt. Und dann gleich ab zum Motorrad kaufen.
Tatsächlich, nach einigem Rumschauen, halb Varanasi wußt mittlerweile von unserem Vorhaben, eine annehmbare Enfield Bullet 350ccm, für 25500rp/500eur. Mal schauen ob sie hält was ich erwarte. 😉
Natürlich mußte noch was dran gemacht werden, also nochmal hin gegen 5pm und abholen, was natürlich – bin ja in Indien – ein ganzes Weilchen länger dauerte als erwartet.
Zu guter Letzt hat sich ne leichte Erkältung auch noch mit leichtem Fieber angereichert, aber was solls: ich hab ein Bike. Morgen gehts los, zum ersten Mal drauf fahren. Heut hat Hugo Probefahrt und Heimweg gemeistert, morgen bin ich selbst gefragt.
Posted by rene on 17 Nov. 2006 | Tagged as: India 06
Nun endlich am Abschlussort der Reise angekommen, endlich auch, weil ich wirklich sehr gespannt auf Varanasi war. Frueh los zu einem Ghat am Ganges und ne Bootsfahrt gemacht. War wirklich eindrucksvoll, aber doch ganz anders als erwartet.
Keineswegs so dreckig und abschreckend, wie man dies erwartet hatte. Zumindest nach anderhalb Monaten und einigen Tagen davon in Delhi haett ich mit krasserem gerechnet. Ist wohl dennoch nicht einfach, wenn man direkt aus unserer westlichen Welt in Vranasi ankommen wuerde.
Der Ganges ist super schoen, wenn auch stellenweise super dreckig und stinkend. Die Uferseite von Varanasi ist bestimmt von recht grossen Bauten, was auch wegen der Flut noetig ist, die stehen ueblicherweise halb im Wasser. Dazwischen sind Treppen, die in den Ganges fuehren und wo sehr viele Leute ihr Bad nehmen. Im Vergleich dazu sind die Verbrennungsstaetten, die zwischendrin sind, nur wenig bestimmend, die permanente Anwesenheit des Todes ist nicht so stark spuerbar, wie gedacht.
Anschliessend zum Goldenen Tempel, schmale Gassen, relativ sauber, oder besser relativ dreckig, naja, ein irres Labyrinth. Faszinierend. Naja, bin selbst nicht in den Golden Tempel rein, aber die anderen haben drei Security-Checks ueber sich ergehen lassen und durften dann nur aussen rum laufen, wo man nix richtig sehen konnte. Und schon war der Varanaisi-Teil der Reise erledigt, alle sind mit ner Rikscha zurueckgefahren und haben bis nachmittag zweieinhalb Stunden am Hotel gewartet.
Ich selbst bin etwas weiter durch die Gassen getrieben, hab eher zufaellig das Hotel wo ich mit Hugo verabredet war gefunden und ihn mal mit zu unserem Hotel geschleppt, er musste ja mal Mami kennenlernen.
Danach nach Sarnath, direkt nebenan, wo Buddha seine Erleuchtung bekommen hat. Sagt man das so? Oder lieber gefunden? Keine Ahnung. Jedenfalls ein netter Park, aber sonst eher von historischer Bedeutung denn wirklich beeindruckend fuer nicht-Buddhisten.
Abends gabs ein feierliches Abschiedsessen. Allerdings war das Essen einfach nur schlecht, so wie das ganze ‚Hotel de Pariz‘. Der Reis und alles, was in Wasser gekocht war, hat nach Chlor geschmeckt, vielleicht wars auch Ganges, aber jedenfalls nicht doll. Dazu echt langweiliges Dal (Linsenbrei) und Fisch oder Haehnchen. Na, ich muss mir in Indien nicht wirklich Fleisch antun, und erst recht niocht in nem dreckigen Hotel in Varanasi. Und war wohl auch nahe an ‚ungeniessbar‘.
Also sind wir, Peter, Petra, Gerhard, Andrea, Sabine, Rainer, Mami und ich zum Restaurant vom Vortag – gegenueber in nem schoenen Park – gegangen, wo es fuer 100rp/2eur pro Person ein super Abendessen gab. Was fuer ne Abschiedsfeier.
# Im Restaurant gegenueber gibts eigentlich kein Bier, wegen Family-Restaurant und heilige Stadt und so. Also haben die fuer uns (wir haetten auch ein ‚haben wir nicht‘ akzeptiert) Bier von irgendeinem Laden geholt und in Zeitung eingewickelt, damit das Brahma nicht sieht vermutlich. Ein super Trick. #