India 06
Archived Posts from this Category
Archived Posts from this Category
Posted by rene on 21 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Diesmal solltes endlich mal einen Reisetag geben, viele Kilometer und so. Was lag naeher, als frueh aus dem Hotel und ab auf den Highway. So weit, so schwierig. Hat doch ein Scherzbold (oder eine Scherzboldin) die letzte Nacht meine Hupe geklaut, das wichtigste Teil am Motorrad in Indien. Ohne geht nicht.
Drum gleich frueh ne Reparatursesion, aber dann gings wirklich los. Highway 7, nun wissen wir warum der diese Nummer traegt. Hat, wie alles in Indien, bestimmt religioese Hintergruende. Zumindest ist der voellig ungeniessbar, direkt nach Mahagi bis kurz vor Jabalpur. Nur Geholper, offroad-Romantik, durch ne super schoene Gegend, aber den Blick immer auf die Fahrbahnstueckchen zwischen den Schlaglochebenen gerichtet. Irgendwann natuerlich meine neue schicke Seitenbox vom Motorrad verloren, der Typ in Varanasi hat aber auch nur Mist gemacht mit dem Moped!
Dann wurde die Strasse endlich besser, also genug Zeit, waehrend der Fahrt mal die Gegend anzuschauen. Super schoene Doerfer, na sagen wir mal romantisch, das Leben dort ist wohl alles andere als das. Die Strasse geht ein Tal entlang, etwa 1-2km breit und begrenzt von Bergplateus, sieht zumindest so aus.
Am schoensten ist es, wie kurz nach Jabalpur, wenn mal ein Fluss die Gegend kreuzt, ne Kanutour hier waer bestimmt auch was. Anyway, muss ja auch noch was fuers naechste Mal bleiben. Und wer weiss schon, ob es hier nicht auch Krokodile gibt, Tiger gibts auf jeden Fall. Aber gesehen haben wir nur Affen, also das uebliche. Wenigstens haben die Respekt vor ner Hupe.
Immer fleissig weiter gefahren, die Strasse zweispurig aber recht leer und gut in Schuss, also gemuetliches Reisen. Dann wurde es langsam Zeit in Sonia anzukommen, weit und breit davor kein Hotel in Sicht. Kurz nach der Absprache, dass wir uns nun beeilen sollten (heisst nicht schnell fahren sondern keine Gammelpausen einlegen) geht mein Moped aus, nach einigem rumgefummel ist die Ursache klar: kein Sprit mehr.
Hugo ist Sprit holen gefahren, in der einen Richtung hat die Tanke zu, in der anderen gab es gerade noch anderthalb Liter. Und als Hugo gluecklicherweise endlich wieder mit dem Sprit da war, wars bereits dunkel.
Also Nachtfahrt, wenn man 6pm als Nacht bezeichnen kann. Langsam, Sprit sparend, ein Hotel gesucht. Zum Glueck kaum Verkehr gewesen und ein anderer Motorradfahrer hat uns ueberholt, also hatten wir beide jemanden dem wir folgen konnten. Aber ist kein Vergnuegen, Abblendlicht ist hier teilweise unbekannnt, manchmal aber auch Licht ueberhaupt. Dann endlich die Oase, ein Motel direkt am Highway 7, mit leckerer Kueche und genug Platz, geschafft. Etwa 300km am Tag, der erste Tag ohne richtige Panne.
# Hab bei einer kurzen Durch-die-Berge-Fahrt etwas versteuert und bin moit der Kiste ueber nen grossen Stein – sowas nutzen die hier aehnlich wie bei uns Warndreiecke – gefahren. Da haett ich fast gelegen. Aber alles gut gegangen, ausser mein Bein, dass hat nun nen dicken blauen Fleck. # Was passiert eigentlich wenn man eine Ameisenkoenigin killt? Hugo konnte es nicht lassen, wir haben hier im Motel am Highway 7 nen Ameisenhighway quer durch unser Zimmer, unglaublich wie viele. Ich hoffe mal nicht dass die nun ohne Koenigin in Anarchie verfallen und nun machen was sie wollen, sollen mal schoen auf dem eingeschlagenen Weg bleiben. #
Posted by rene on 20 Nov 2006 | Tagged as: India 06
(jaja, die aelteren Beitrage werden nachgereicht)
Nun hab ich den zweiten Biker-Tag hinter mir, prima das ganze. So langsam kann ich beim Fahren auch etwas die Umgebung wahrnehmen, die notwendigen Automatismen fuer die Bedienung der Maschine haben sich eingestellt. Allerdings hat das nicht direkt dazu gefuehrt, dass wir heute viel weiter gekomen sind.
Waren wir gestern noch etwa 60km vor Rawan, so wollten wir heut als erstes dahin und dann noch mindestens 200 km weiter. Naja, frueh erstmal die Seitengepaecktraeger gerecht verteilt, damit ich meinen Rucksack selbst auf mein Bike bringen kann. Danach gefruehstueckt, dabei meinen Hinterreifen flicken lassen, der hatte mehrere Loecher. Ohoh.
Dann also nach Rawa, durch ne super schoene Gegend, viele Doerfer und ein paar Berge, alles irgendwie ne Hochebene lang, zumindest sah es so aus, ist kein Hoehenmesser am Bike. 😉 Jedenfalls in Rawa ewig rumgesucht nach nem Geldautomaten, dann festgestelt, dass an Hugos Bike einer der Stossdaempfer Oel verliert, also Bastelpause.
Danach ewig in Rawan rumgegurkt, nur um aus der Stadt rauszufinden. Noch etwa hundert Kilometer geschafft, dann hat der Gasbaudenzug von Hugos Bike auch god-bye gesagt, am Ortsanfang von Maihar.
Zum Bikerepair-Laden geschoben, gleich nebenan ein Hotel gefunden und beschlossen, morgen nochmal zu probieren, was heute so klaeglich gescheitert ist: Frueh los und ne Menge Kilometer schaffen, wir wollen schliesslich in den Sueden.
# wieder kein usb, darum gibts die Texte von gestern und vorgestern erst spaeter. auch keine Bilder. # Erst zweimal jemanden angerumst, beide male Hugo, und beide Male eher symbolisch. Sonst ist das Fahren echt ok hier. #
Posted by rene on 19 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Guten Morgen Abenteuer. Heut ging also ein neuer Urlaubsabschnitt los. Termingerecht war die Erkältung weg, also alles bereit.
Nach dem Frühstück gings los. Alles auf die Bikes gepackt, ne Zigarette geraucht, und los. Benzinhahn auf, und die Brühe läuft nur so raus. Schit. Zwei Kühe später kam auf dem Weg vor dem Hotel, der etwa anderthalb Meter breit war, ne andere Enfield vorbei, mit nem netten Typ der sich gleich die Kiste angeschaut hat. Jaja, wir hatten nicht mal nen Schraubenzieher. 😉
Vergaser repariert, und dann gings los. Raus durch das Strassenlabyrinth von Varanasi. Wow, kein schlechter Anfang. Im ersten Gang durch ungaubliche Gassen, Kühe, Fußgänger, Läden, ohoh, aber niemanden unhöflich angerempelt. Dann weiter, Autorikschas, Fahradrikschas, naja, halt das volle Chaos-Programm. Aber geht. Hier kann dir die Kiste mitten auf der Kreuzung ausgehen, alle rechnen damit. Niemand wundert sich, alles geht weiter, kein Streß. Eigentlich ein super Ort zum Fahren lernen.
Den ganzen Tag gefahren, etwa 200km, was auf diesem Stück des Highway 7 – jaja, ein Highway – ne ganz schöne Leistung ist. Bei Pia – sie heißt wohl Bria – vorbeigeschaut, sie war aber leider nicht da. Etwas weiter, und dann sogar vor dem Sonnenuntergang ein Hotel in Magarg – oder so – gefunden. Schöner Tag. Juhuu, ich bin ein Biker 😉
# erste Panne auf der Tour: Die Fussbremse hat sich verabschiedet, ein Splint ersetzt und alles wieder prima. #
Posted by rene on 18 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Früh am Morgen Mami verabschiedet, alle andren, besonders Gerhard und Andrea, natürlich auch. Für die gings nun ab nach Nepal.
War viel zu früh zum rumhängen und bis Zehn Uhr, wenn ich Hugo treffen wollte, war noch ne Menge Zeit. Also gleich ab zur Yogi Lodge, Rucksack hingebracht und Hugo wieder mal geweckt. Und dann gleich ab zum Motorrad kaufen.
Tatsächlich, nach einigem Rumschauen, halb Varanasi wußt mittlerweile von unserem Vorhaben, eine annehmbare Enfield Bullet 350ccm, für 25500rp/500eur. Mal schauen ob sie hält was ich erwarte. 😉
Natürlich mußte noch was dran gemacht werden, also nochmal hin gegen 5pm und abholen, was natürlich – bin ja in Indien – ein ganzes Weilchen länger dauerte als erwartet.
Zu guter Letzt hat sich ne leichte Erkältung auch noch mit leichtem Fieber angereichert, aber was solls: ich hab ein Bike. Morgen gehts los, zum ersten Mal drauf fahren. Heut hat Hugo Probefahrt und Heimweg gemeistert, morgen bin ich selbst gefragt.
Posted by rene on 17 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Nun endlich am Abschlussort der Reise angekommen, endlich auch, weil ich wirklich sehr gespannt auf Varanasi war. Frueh los zu einem Ghat am Ganges und ne Bootsfahrt gemacht. War wirklich eindrucksvoll, aber doch ganz anders als erwartet.
Keineswegs so dreckig und abschreckend, wie man dies erwartet hatte. Zumindest nach anderhalb Monaten und einigen Tagen davon in Delhi haett ich mit krasserem gerechnet. Ist wohl dennoch nicht einfach, wenn man direkt aus unserer westlichen Welt in Vranasi ankommen wuerde.
Der Ganges ist super schoen, wenn auch stellenweise super dreckig und stinkend. Die Uferseite von Varanasi ist bestimmt von recht grossen Bauten, was auch wegen der Flut noetig ist, die stehen ueblicherweise halb im Wasser. Dazwischen sind Treppen, die in den Ganges fuehren und wo sehr viele Leute ihr Bad nehmen. Im Vergleich dazu sind die Verbrennungsstaetten, die zwischendrin sind, nur wenig bestimmend, die permanente Anwesenheit des Todes ist nicht so stark spuerbar, wie gedacht.
Anschliessend zum Goldenen Tempel, schmale Gassen, relativ sauber, oder besser relativ dreckig, naja, ein irres Labyrinth. Faszinierend. Naja, bin selbst nicht in den Golden Tempel rein, aber die anderen haben drei Security-Checks ueber sich ergehen lassen und durften dann nur aussen rum laufen, wo man nix richtig sehen konnte. Und schon war der Varanaisi-Teil der Reise erledigt, alle sind mit ner Rikscha zurueckgefahren und haben bis nachmittag zweieinhalb Stunden am Hotel gewartet.
Ich selbst bin etwas weiter durch die Gassen getrieben, hab eher zufaellig das Hotel wo ich mit Hugo verabredet war gefunden und ihn mal mit zu unserem Hotel geschleppt, er musste ja mal Mami kennenlernen.
Danach nach Sarnath, direkt nebenan, wo Buddha seine Erleuchtung bekommen hat. Sagt man das so? Oder lieber gefunden? Keine Ahnung. Jedenfalls ein netter Park, aber sonst eher von historischer Bedeutung denn wirklich beeindruckend fuer nicht-Buddhisten.
Abends gabs ein feierliches Abschiedsessen. Allerdings war das Essen einfach nur schlecht, so wie das ganze ‚Hotel de Pariz‘. Der Reis und alles, was in Wasser gekocht war, hat nach Chlor geschmeckt, vielleicht wars auch Ganges, aber jedenfalls nicht doll. Dazu echt langweiliges Dal (Linsenbrei) und Fisch oder Haehnchen. Na, ich muss mir in Indien nicht wirklich Fleisch antun, und erst recht niocht in nem dreckigen Hotel in Varanasi. Und war wohl auch nahe an ‚ungeniessbar‘.
Also sind wir, Peter, Petra, Gerhard, Andrea, Sabine, Rainer, Mami und ich zum Restaurant vom Vortag – gegenueber in nem schoenen Park – gegangen, wo es fuer 100rp/2eur pro Person ein super Abendessen gab. Was fuer ne Abschiedsfeier.
# Im Restaurant gegenueber gibts eigentlich kein Bier, wegen Family-Restaurant und heilige Stadt und so. Also haben die fuer uns (wir haetten auch ein ‚haben wir nicht‘ akzeptiert) Bier von irgendeinem Laden geholt und in Zeitung eingewickelt, damit das Brahma nicht sieht vermutlich. Ein super Trick. #
Posted by rene on 16 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Denkt man, ne normale Fahrt, was soll schon passieren… Eigentlich standen nur 280km auf dem Plan, ne Tagestour für unseren Bus. Aber passend zum fast-Abschluß gabs einige fast typische Erlebnisse.
Wieder mal früh los, hat unser Reiseleiter Rainer wie üblich nen guten-morgen-Erklärungsschwall im Bus losgelassen. Vielleicht war ich müder als sonst, jedenfalls hab ich heut sein Gelaber über die unfähigen Inder endlich satt gehabt. Nachdem er meinte, es bräuchte in Indien mal wieder ne starke Hand die alles von oben her regelt, Arbeitspflicht fiel auch mal, hab ich ihn bei der nächsten Pinkelpause abgepasst. Ihm erklärt, daß er es mit erwachsenen Menschen zu tun hat und uns nicht permanent seine Meinung über Mikrophon geigen muß. Ich erwarte von nem Reiseleiter Information und nicht Indoktrination.
Mittags dann ein Essenstop, das Restaurant sei sauber. Definitiv hatte keiner ne Ahnung von dem Laden, aber unser Herr Reiseleiter mußte mal pissen. Und der Laden war keineswegs sauber, der Hund säuberte die Teller, dann wurden die kalt abgespült. Auch das der Preis mit 50rp für nen Dal mit nem Brot etwas übertrieben war, hat kein Reeiseleiter geklärt. Da waren wohl aus fifhteen irgendwie fifhtee geworden, aber stört ja keinen.
Kurz vor Varanasi seh ich dann ein Motorrad links neben dem Bus, es fährt nach rechts, immer mehr, aber unser Fahrer Toni hupt nicht. Und bremst nicht. Motorrad aus meinem Sichtfeld, ohoh, knapp, dann hupen, bremsen, knall.
Der Motorradfahrer mit gecrashtem Bike rechts neben dem Bus, die Beifahrerin irgendwo davor. Ne Ärztin an Bord hat nachgeschaut und versucht, festzustellen, ob alles mit der Sozia ok ist. War gut blutig, wohl kein Schädelbasisbruch. Krankenhaus wollten die Inder nicht, aber Geld als Entschädigung.
Statt sich um die Gesundheit zu kümmern, regt sich der halbe Bus über die immense Forderung – 5000rp/100eur – auf. Und klar, unsern lieben Busfahrer – der wirklich nett ist – trifft keine Schuld. Sind selbstverständlich die blöden Inder, die fahren wie Idioten. Als der Reiseleiter in unseren Busteil kam, und die Schuld klar dem Motorradfahrer zuwies, natürlich mit dem Kommentar, daß hier aber immer die Ausländer schuld sind und wir darum zahlen müssen, ist mir der Kragen geplatzt. Ist doch wohl ne Riesensaurei, wegen ner Unachtsamkeit des Fahrers erst ein Motorrad umfahren, zwei Leute verletzen und dann auch noch so tun, als ob die uns nur abzocken wollen.
Kam nicht bei allen gut an, die Busbrüderschaft zu gefährden. Aber das die Überheblichkeit der Reiseleitung soweit geht, daß indische Menschenleben weniger zählen als ein reibungsloser Reiseablauf, ist ätzend.
Fällt mir auf jeden Fall von Tag zu Tag leichter, hier Abschied zu nehmen. Und mir gehts nicht nur allein so. Auch der Reiseleiter spürt den Unmut, er meinte heut, wir sollten uns zurückhalten mit Kritik an Rotel, das würde seine Prämie gefährden. Echt, von mir aus kanns seinen Job gefährden, das hier ist wirklich das letzte.
# die Nepal-Reisgruppe bekommt nen anderen Reiseleiter, ein Glück # eine nette junge Frau – Pia – auf nem Dorf getroffen, mußte aber mit dem Bus leider weiter. Aber liegt am Highway 7, also komm ich da nochmal vorbei, schön. #
Posted by rene on 15 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Obwohl ich immer skeptisch bei Touri-Events bin, war ich doch am Abend motiviert, im Bereich der Tempel von Khajuraho eine Licht&Sound-show anzuschauen. War ja eh nix anderes los. Und die war tatsächlich gut, fast wie ein Theaterstück über die Geschichte der Tempel.
Auf dem Rückweg zum Hotel noch leichte Probleme mit nem Rikscha-Fahrer gehabt, der wollte plötzlich mehr Geld, weil statt zwei Leuten vier Leutchen mit zurückgefahren sind. Und das in nem Land, wo sich bei Bedarf zehn Inder ne Auto-Rikscha teilen.
Früh noch mal zwei andere Tempel angeschaut, wir hatten Zeit. Allerdings sahen die für unsere Augen genauso aus wie die am Vortag, ne kompetente Erklärung konnte man eh vergessen.
Ich hab mir den zweiten Tempel nich mehr angeschaut, sondern lieber mit den Indern dort geredet. Ein Lehrer wollte Unterstützung für seine Schule, ich hatte keine Lust ihm Rupien zu geben – er sollte mir lieber die Adresse seiner Schule geben, vielleicht läßt sich dann sinnvoller helfen. Meint unser Reiseleiter beim Einsteigen in den Bus über den Buslautsprecher: ‚Sie sollten aufpassen und keine Adressen austauschen und eigene Adressen rausgeben. Keinen Kontakt aufnehmen‘. Was für ein Arschloch! Immmerhin merken mittlerweile auch die letzten Mitreisenden, daß der Typ nen Schaden hat.
Auf massiven Druck von Sabine und Rainer hat sich unser Chef überzeugen lassen, daß wir im Nationalpark unterwegs mal anhalten. Seine Idee war nur, wir haben viel Zeit also fahren wir langsam. Gegen die Idee, in einem Baumhaus im Park zu essen, brachte er Bedenken, da wir ja nicht mit dem Bus vorfahren könnten. Anyway, alle waren von dem kleinen Spaziergang begeistert.
Nach nem kleinen Imbiß gings weiter nach Satna. Dort im Dunkeln angekommen, nicht viel von der Stadt mitbekommen. Wirkt uninteressant bis häßlich, aber schwer zu sagen. Das Hotel war direkt an der Straße, wir saßen da wie im Zoo. Und draußen eine Mischung aus sensationslüsternen und bettelnden Locals. Unangenehm, aber die Gegensätze sind eben vorhanden.
# morgen zur letzten Station Varanasi/Benares. Den ganzen Tag im Bus. #
Posted by rene on 14 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Wieder mal spaet abends im Hotel angekommen, diesmal eins beim Flughafen ziemlich ausserhalb aller belebten Gegenden. Auch wars schon dunkel, wir waren fast die einzigen Gaeste im Nobelpalast, naja, nix zu machen. Das spannendste war noch das Essen, es gab wieder mal Nudeln mit Tomatensosse. Na, wenigstens hab ich dass nen Monat vorher nicht gegessen gehabt, aber ist schon krass.
Heut frueh dann mal bis 7am ausgeschlafen, wir sind erst spaet los. Und haben uns die Tempel von Khajuraho angeschaut. Schicke Teile von etwa 10. Jh, die recht gut erhalten sind und eindrucksvolle Darstellungen von tausenden rausgemeisselten Menschen, Tieren und Goettern haben. Darunter ne ganze Menge erotische Darstellungen, sieht aus wie wenn die hier ne ziemlich fette Partysekte hatten.
Entsprechend werden allen Reisebustouris von den Indern Uebersetzungen des Kamasutra genauso wie Sexdarstellungen als Schluesselanhaenger aufgedraengt, denk mal auch unser Bus ist nun recht gut ausgestattet. Schon ne ulkige Szenerie, schwer zu sagen wie das in die verklemmte heutige indische Gesellschaft passen soll. Steht uebrigens nirgendwo, dass man die Tempel nur mit bedeckten Schultern betreten soll. 😉
Sonst haben wir hier den ganzen Tag frei, also werde ich hier noch ein Stueck im Dorf bleiben und dann abends nochmal herkommen, um mir eine exclusive Lightshow anzusehen. Mal schauen, ob ich ne Erleuchtung bekomme.
# Wers nicht glaubt, solche erotischen Darstellungen gibts auch an Kirchen in Europa, zumindest in Irland hab ich schon ein paar gesehen. (see Sheela_Na_Gig) # Essengeld gibts heut ausgezahlt, die haben wohl keine Lust mehr zu kochen. Warum auch immer, ich bin zuifrieden #
Posted by rene on 13 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Heut früh endlich mal Indien, wie ich’s mag. Zwar wieder früh aufgestanden, danach 500m mit dem Bus zum Mogul-Fort (Maharadscha Bis Singh Deo – 17. Jh.) gefahren. Tolles Teil, alles noch in Rekonstruktion aber dadurch (noch) nicht so touristisch.
Das andere gute war, daß wir bis Mittag Zet hatten, um uns das Dorf anzuschauen.
So konnten wir endlich mal die malerische Gegend auf uns wirken lassen, juhuu. Keine Zeitbeschränkung beim Besichtigen des Palastes, gemütlich auf dem Palatbalkon gesessen und den Blick schweifen lassen.
Danach gemütlich zweites Frühstück, und dann ein gemütliches Nickerchen am Verbrennungsplatz der Mogule. Ne beeindruckende Szenerie, gemütliche Wasserbüffel beim Baden beobachtet und im Schaaten eines kleinen Tempelchens ausgespannt.
Ist übrigens auch ein wichtiger Ort für Sadhus, hab noch nie so viele an einem Ort gesehen. Hab aber keine Zeit für ein gemeinsames Gebet gehabt!
Mittags ab in den vorgeheizten Bus und los nach Khauraho.
# Einer der alten Herren hat ne Wünschelrute bei. Im Zentrum der Festung trifft sich das Curry-Netz mit dem Global-Netz. Wow. Fehlt eigentlich nur noch ein WLAN-Netz, dann zieh ich ein. #
Posted by rene on 12 Nov 2006 | Tagged as: India 06
Abends in Agra zurück zum Hotel, der Auto-Riksha-Wallah wollte mir auch noch unbedingt nen Shop zeigen. Naja, nicht mit mir. Umweg heißt kein Geld und Riksha wechseln, das verstehn die meisten. Er jedenfalls. Nicht mal gutes Manali-Dope is er bei mir los geworden, der war echt enttäuscht 😉
Danach noch mit Chiton und Narendra, den beiden Indern, die mit mir gestern den Tempel gesucht hatten, die Nacht verquatscht.
Nichtsdestotrotz früh um 6.30am Weckzeit. So langsam gelt ich als unzurechnungsfähig, zumindest vormittags. War aber heut auch nicht so wild, es stand erstmal ne ewig lange Busfahrt aufm Programm. Ab nach Gwalior zu ner riesigen Festung.
Unterwegs haben wir nebenbei erfahren, warum der Reiseleiter so genervt von Indien ist und trotzdem hier Reiseleiter macht. Der mußte irgendwie kurzfristig einspringen, macht sonst seit ner ganzen Weile nicht mehr Indien. Und wir müssen nun nen Nervtyp ertragen, heut früh hätt ich ihm bei seinem halbstündigen Vortrag, wie unfähig die Inder mit der Bevölkerungsexplosion umgehen, das Mikro klauen können. Aber man kommt ja nicht ins Fahrerhäuschen 😉 So hab ich die Schulstunde ertragen, und bin glücklicherweise eingepennt.
Mittag zur Festung in Gwalior gekommen, aber erstmal ne Stunde drumrum gefahren, weil die Strasse nicht zu finden war. Die Festung ist riesig, viel Mogul-Bauten, die früher mal mit kunterbunten Kacheln mit Blumen, Bäumen, Enten und wasweißichnoch drauf verziert waren.
Am Eingang aus dem Fels gemeißelte Jaint-Figuren. Riesig, nackig, männlig. Frauen gabs nicht, aber die können nach der orthodoxen Jaint-Lehre eh nicht vom Kreislauf der Wiedergeburt befreit werden.
Abends ists dann recht spät geworden, die erste Fahrt im Dunkeln und keiner kennt den Weg. Wir sind auf Schilder abgewiesen, aber Hindi kann auch niemand lesen. Cool.
Spät dann aber noch bis Orcha gefunden, Übernachtung bei einem Nobelresort in einem malerischen Dörfchen. Zu Essen gabs Reispamps, also Reis mit ein paar Dosen-Erbsen und Dosen-Thunfisch. Das hat ne kleine Rebellion ausgelöst, bei 2euro pro Essen im Restaurant so einen Mist essen ist unglaublich. Und nur weil der Fahrer gut fahren kann, heißt das noch lange nicht, daß er kochen kann.
# Essen bisher: Kartoffelsuppe, Nudeln mit Tomatensauce, Kartoffeln und Quark, Reis mit Dosenthunfisch. Drei mal Restaurant. # Mittagsstop zum ersten mal auf nem normalen Markt, alle glücklich Teigtaschen für 5rp/10ct gegessen #