Oder so.
Zumindest habe ich die letzte Rundreise noch mal richtig die Möglichkeiten genutzt und aus der Arbeitsreise nochmal nen Urlaubstrip gemacht. Soweit das geht. Darum also gleich ganz engagiert begonnen und am ersten Stop unserer Ostsee-Rundreise gleich mal an Land gegangen.
Tallin, ein schönes kleines Städchen, gerade bei Sonnenschein nicht zu verachten. Etwas leer leider, ausser einer Strasse in der Innenstadt wirkt Tallin nicht wirklich belebt. Immerhin, es gibt ne Menge Cafes und sogar einen Aura-Fotoladen, also was will man mehr?
Klar, wenn man nach Tallin Richtung Osten fährt und mehr will, will man St. Petersburg. Oder Leningrad, je nachdem ob man dem Ortseingangsschild am Wasser oder dem Stadtplan glaubt. Mir wars egal und darum hab ich mir auch noch St. Petersburg angeschaut. Eine schöne, spannende Stadt. Kulturelle Highlights die ich bisher nur aus dem Russischbuch kannte endlich mal live gesehen. Und den Ausflug so beendet wie ich ihn begonnen hatte.

Begonnen am Nevskij Prospekt, direkt an der Kasansker Kathedrale ausm Taxi gefallen. Und mich über die netten Menschen gefreut, die sich dort gemütlich auf der Wiese davor tummeln. Allerdings will’s die Stadt da lieber sauber und leer haben, bringen halt kein Geld Menschen im Park. Darum kommen die Menschen bald dort weg und Rasensprikler mit Verbotsschildern hin. Aha.
Am Ende des Ausflugs eine ähnliche Erfahrung, aber soweit sind wir noch nicht. Erstmal gabs das Winterpalais, die Erlöserkirche, den Panzerkreuzer Aurora, die Peter und Pauls Festung und den einzigen Toilettenbus der Welt (oder zumindest weit und breit) zu sehen, herrlich. Dazwischen überall die Neva, darüber die Sonne und in der Hand immer wieder russisches Eis mit dieser nach Pappe schmeckenden Waffel. Welches übrigens auch nicht mehr so einfach aufzutreiben ist.
Jedenfalls ein herrlicher Ausflug, eindrucksvoll. Abends dann zurück Richtung Hafen, um rechtzeitig über die sieben Brücken zu gelangen die sich Nachts öffnen und niemanden mehr nach 1Uhr über die Inseln der Stadt, also auch zum Schiff lassen.
Dann, an der ehemaligen Strandpromenade noch ein Bierchen getrunken, Und dabei ins labern gekommen, mit zwei Russinnen, die eine konnte deutsch (kein Wunder, sie kam aus Wiesbaden). Ehemalige Strandpromenade, weil davor der neue Hafen gebaut wird. Dort wo auch unser Schiff liegt, in dieser riesigen Baustelle mitten im nichts. Ein künstlich aufgeschütteter Hafen, dazu eine Autobahn und eine künstlich aufgeschüttete Stadt. Und wo es vorher mal Sozialwohnungen mit Strandblick gab entsteht jetzt eine Nobelwelt, die Dubai im Sand verstauben lässt, oder so ähnlich (vgl. [1] und [2]). Aha.

Daraufhin hab ich einer alten russischen Tradition folgend meine Enttäuschung im Alkohol versenkt, und das war herrlich!

Naja, gestern nochmal Stockholm angeschaut, abends, vom Fersehturm, und nun wirds auch schon Zeit Sachen zu packen. Wird ja auch Zeit, und nun bin ich wenigstens richtig in Urlaubsstimmung. Und bis zum Urlaubsende ists noch lange hin, juhuuu!