Juni 2009

Monthly Archive

Urlaubsende

Posted by on 28 Jun 2009 | Tagged as: Zur See

Oder so.
Zumindest habe ich die letzte Rundreise noch mal richtig die Möglichkeiten genutzt und aus der Arbeitsreise nochmal nen Urlaubstrip gemacht. Soweit das geht. Darum also gleich ganz engagiert begonnen und am ersten Stop unserer Ostsee-Rundreise gleich mal an Land gegangen.
Tallin, ein schönes kleines Städchen, gerade bei Sonnenschein nicht zu verachten. Etwas leer leider, ausser einer Strasse in der Innenstadt wirkt Tallin nicht wirklich belebt. Immerhin, es gibt ne Menge Cafes und sogar einen Aura-Fotoladen, also was will man mehr?
Klar, wenn man nach Tallin Richtung Osten fährt und mehr will, will man St. Petersburg. Oder Leningrad, je nachdem ob man dem Ortseingangsschild am Wasser oder dem Stadtplan glaubt. Mir wars egal und darum hab ich mir auch noch St. Petersburg angeschaut. Eine schöne, spannende Stadt. Kulturelle Highlights die ich bisher nur aus dem Russischbuch kannte endlich mal live gesehen. Und den Ausflug so beendet wie ich ihn begonnen hatte.

Begonnen am Nevskij Prospekt, direkt an der Kasansker Kathedrale ausm Taxi gefallen. Und mich über die netten Menschen gefreut, die sich dort gemütlich auf der Wiese davor tummeln. Allerdings will’s die Stadt da lieber sauber und leer haben, bringen halt kein Geld Menschen im Park. Darum kommen die Menschen bald dort weg und Rasensprikler mit Verbotsschildern hin. Aha.
Am Ende des Ausflugs eine ähnliche Erfahrung, aber soweit sind wir noch nicht. Erstmal gabs das Winterpalais, die Erlöserkirche, den Panzerkreuzer Aurora, die Peter und Pauls Festung und den einzigen Toilettenbus der Welt (oder zumindest weit und breit) zu sehen, herrlich. Dazwischen überall die Neva, darüber die Sonne und in der Hand immer wieder russisches Eis mit dieser nach Pappe schmeckenden Waffel. Welches übrigens auch nicht mehr so einfach aufzutreiben ist.
Jedenfalls ein herrlicher Ausflug, eindrucksvoll. Abends dann zurück Richtung Hafen, um rechtzeitig über die sieben Brücken zu gelangen die sich Nachts öffnen und niemanden mehr nach 1Uhr über die Inseln der Stadt, also auch zum Schiff lassen.
Dann, an der ehemaligen Strandpromenade noch ein Bierchen getrunken, Und dabei ins labern gekommen, mit zwei Russinnen, die eine konnte deutsch (kein Wunder, sie kam aus Wiesbaden). Ehemalige Strandpromenade, weil davor der neue Hafen gebaut wird. Dort wo auch unser Schiff liegt, in dieser riesigen Baustelle mitten im nichts. Ein künstlich aufgeschütteter Hafen, dazu eine Autobahn und eine künstlich aufgeschüttete Stadt. Und wo es vorher mal Sozialwohnungen mit Strandblick gab entsteht jetzt eine Nobelwelt, die Dubai im Sand verstauben lässt, oder so ähnlich (vgl. [1] und [2]). Aha.

Daraufhin hab ich einer alten russischen Tradition folgend meine Enttäuschung im Alkohol versenkt, und das war herrlich!

Naja, gestern nochmal Stockholm angeschaut, abends, vom Fersehturm, und nun wirds auch schon Zeit Sachen zu packen. Wird ja auch Zeit, und nun bin ich wenigstens richtig in Urlaubsstimmung. Und bis zum Urlaubsende ists noch lange hin, juhuuu!

Sturmfrei, yeah!

Posted by on 13 Jun 2009 | Tagged as: Zur See

Kennt man ja von früher. Früh geht es mit nem dicken Ranzen und ner Russischarbeit am Horizont in die Schule, nix scheint weiter entfernt als der Urlaub an der Ostsee. Ruhig sitzen im Klassenzimmer und schwitzen. Weil die Hitze schon früh unglaublich ist. So dass man sich eh nicht konzentrieren kann, auf gar nix. Und dann, nach der Hofpause, so gegen 10Uhr, ein gespanntes Warten auf die Pausenklingel. Die, basierend auf unfälschbaren Ergebnissen einer Forschungsinspektion von ausgewählten Fachlehrern (Physik!) zum Schulthermometer, zwischen Russischklausur und Freiheit entscheidet.
Und es klingelt, einmal, zweimal, yeah! Die ganze Schule schreit „Hitzefrei“ und eine Stunde später treffen sich alle wieder im Freibad, genau, so war das nämlich damals.
Heute, ist alles anders, aber doch so ähnlich. Zuerst, Martin war schuld. Nachdem ich am Donerstag abend nach einem Heimaturlaub von ein paar Stunden (liebe Menschen und mein zukünftiges Moped getroffen) wieder pünktlich an Bord war hätten wir nur noch auslaufen (heisst losfahren) müssen. Aber Martin, seines Zeichens ein stürmisches Tief, musste spontan zu Höchstleistungen auflaufen. Zuviel Sturm für die kleine Rostocker Hafenausfahrt und ein so großes Schiff.
Freitag, nach dem Aufwachen, ist Rostock immer noch links und rechts neben dem Schiff erkennbar. Bereits nen Tag an Bord, aber noch nicht von der Pier losgekommen. Martin pustet immer noch volle Kanne. Und wie immer am ersten Tag gibts ne Seenotrettungsübung, diesmal aber ohne überhaupt losgekommen zu sein.
Und dann muss die Entscheidung getroffen werden. Nicht von mir, zum Glück. Aber um das ganze nicht noch stressiger zu gestalten, wird entschieden dass alle Gäste wieder bis Mitternacht von Bord dürfen, wenn sie den wollen, vorher gehts nicht los.
Zugegeben, es gab nicht wirklich einen Hurraschrei an Bord. Im Ohr blieben mir Gäste, die aus Warnemünde kamen, die waren natürlich nur begrenzt begeistert. Konnten aber andererseits nochmal zu Hause nach dem rechten gucken, bei so nem Sturm weiss man ja nie 🙂
Aber auch die Crew, also ich auch, durfte nochmal raus, diesmal bis in den späten Abend. Yeah! Ein Schmunzeln auf den Geschtern einiger Fischköppe. Was ein Angebot für einen Abend zu Hause, danke Martin!
Ein Abend, der wirklich herrlich wurde, endlich mal wieder selber Kochen. Und Klezmer gabs danach, live, auch direkt bei uns im Haus. Halb und Halb. Na, Sturmfrei eben, da wird Party gemacht. Herrlich!

Und, das war gestern, auch heut hat Martin noch nicht den Spass verloren uns zu ärgern. Aber etwas aus der Puste isser doch. Und wir fahren los, gleich. Mit 2 Tagen Verspätung. Wohin auch immer, schliesslich muss nun improvisiert werden. Aber ich freu mich auf die vorletzte Runde hier, die abwechslungsreicher ist als erwartet.

drehrumbum

Posted by on 03 Jun 2009 | Tagged as: Zur See

Eine weitere Runde liegt hinter mir, und so langsam habe ich meine Spielsachen an Bord gefunden. Tatsächlich beschäftige ich mich die meiste Zeit mit Telefonen, nicht schlecht. Entspricht ja irgendwie auch genau meiner Ausbildung, auch wenn dem damaligen Einstellen von Hebdrehwählern nun ein firmware-update entspricht. Ich war übrigens nie gut im Hebdrehwähler einstellen, aber das gehört ja nebenbei bemerkt auch nicht hier hin.
Hierhin gehört, dass ich neulich Besuch hatte. In Rostock, ganz lieben Besuch aus meiner WG und von drumherum, schön. Und ich dachte früher immer Ostseerunden sind blöd, nee. Herrlich alle paar Tage zu Hause zu sein. Und liebe vertraute Gesichter zu sehen. Und ein Bierchen im Haus der Freundschaft (Programm) zu trinken. Wie ein richtiger Landmensch.

Und zwischendurch wie ein Urlauber die Ostsee-Anrainer besuchen, gell, Rainer? Obwohl ich ja bei dem Wetter keinen Urlaub buchen würde, heut wars doch schon wieder kalt und regnerisch! Naja, hab ja noch zwei Versuche Tallin zu sehen. Ein gutes Gefühl, dass die Zeit schon wieder knapp wird. Aber sehen muss ich noch, die Kneipen von Tallin, den Panzerkreuzer von Leningrad und die Fjorde von Helsinki. Bevor ich im Juli schon wieder in Rostock bin, und euch alle dann hoffentlich beim Zelten treffe. Yeah!