Satna – Varanasi
Posted by rene on 16 Nov 2006 at 11:36 am | Tagged as: India 06
Denkt man, ne normale Fahrt, was soll schon passieren… Eigentlich standen nur 280km auf dem Plan, ne Tagestour für unseren Bus. Aber passend zum fast-Abschluß gabs einige fast typische Erlebnisse.
Wieder mal früh los, hat unser Reiseleiter Rainer wie üblich nen guten-morgen-Erklärungsschwall im Bus losgelassen. Vielleicht war ich müder als sonst, jedenfalls hab ich heut sein Gelaber über die unfähigen Inder endlich satt gehabt. Nachdem er meinte, es bräuchte in Indien mal wieder ne starke Hand die alles von oben her regelt, Arbeitspflicht fiel auch mal, hab ich ihn bei der nächsten Pinkelpause abgepasst. Ihm erklärt, daß er es mit erwachsenen Menschen zu tun hat und uns nicht permanent seine Meinung über Mikrophon geigen muß. Ich erwarte von nem Reiseleiter Information und nicht Indoktrination.
Mittags dann ein Essenstop, das Restaurant sei sauber. Definitiv hatte keiner ne Ahnung von dem Laden, aber unser Herr Reiseleiter mußte mal pissen. Und der Laden war keineswegs sauber, der Hund säuberte die Teller, dann wurden die kalt abgespült. Auch das der Preis mit 50rp für nen Dal mit nem Brot etwas übertrieben war, hat kein Reeiseleiter geklärt. Da waren wohl aus fifhteen irgendwie fifhtee geworden, aber stört ja keinen.
Kurz vor Varanasi seh ich dann ein Motorrad links neben dem Bus, es fährt nach rechts, immer mehr, aber unser Fahrer Toni hupt nicht. Und bremst nicht. Motorrad aus meinem Sichtfeld, ohoh, knapp, dann hupen, bremsen, knall.
Der Motorradfahrer mit gecrashtem Bike rechts neben dem Bus, die Beifahrerin irgendwo davor. Ne Ärztin an Bord hat nachgeschaut und versucht, festzustellen, ob alles mit der Sozia ok ist. War gut blutig, wohl kein Schädelbasisbruch. Krankenhaus wollten die Inder nicht, aber Geld als Entschädigung.
Statt sich um die Gesundheit zu kümmern, regt sich der halbe Bus über die immense Forderung – 5000rp/100eur – auf. Und klar, unsern lieben Busfahrer – der wirklich nett ist – trifft keine Schuld. Sind selbstverständlich die blöden Inder, die fahren wie Idioten. Als der Reiseleiter in unseren Busteil kam, und die Schuld klar dem Motorradfahrer zuwies, natürlich mit dem Kommentar, daß hier aber immer die Ausländer schuld sind und wir darum zahlen müssen, ist mir der Kragen geplatzt. Ist doch wohl ne Riesensaurei, wegen ner Unachtsamkeit des Fahrers erst ein Motorrad umfahren, zwei Leute verletzen und dann auch noch so tun, als ob die uns nur abzocken wollen.
Kam nicht bei allen gut an, die Busbrüderschaft zu gefährden. Aber das die Überheblichkeit der Reiseleitung soweit geht, daß indische Menschenleben weniger zählen als ein reibungsloser Reiseablauf, ist ätzend.
Fällt mir auf jeden Fall von Tag zu Tag leichter, hier Abschied zu nehmen. Und mir gehts nicht nur allein so. Auch der Reiseleiter spürt den Unmut, er meinte heut, wir sollten uns zurückhalten mit Kritik an Rotel, das würde seine Prämie gefährden. Echt, von mir aus kanns seinen Job gefährden, das hier ist wirklich das letzte.
# die Nepal-Reisgruppe bekommt nen anderen Reiseleiter, ein Glück # eine nette junge Frau – Pia – auf nem Dorf getroffen, mußte aber mit dem Bus leider weiter. Aber liegt am Highway 7, also komm ich da nochmal vorbei, schön. #