Zur See

Created by on 26 Okt 2008

So hab ich mich also entschieden, dem Ruf der See zu folgen! Und werde nun die sieben Weltmeere kreuzen, mich mit Piraten anlegen und Seeungeheuer besiegen. Und weil sowas dokumentiert werden muss, gibts hier extra Platz dafür. Der noch gefüllt werden wird.

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its a feature

Posted by on 12 Nov 2010 | Tagged as: Zur See

Nu isser fast rum, mein erster Einsatz. Genauso wie meine Erkältung – was soll ich sagen, hab meine Nase wohl zu hoch getragen oder zu lange an Deck gehalten – wie auch immer – es ist vorbei.

Hab mich unglaublich schnell wieder an das Leben an Bord gewöhnt. Der vorgeschriebene Lebensrhytmus entspricht zwar noch immer nicht ganz meinen Bedürfnissen, aber das fällt mir meist nur morgens auf wenn ich die Gute-Laune-Frühstückssendungen erst im Radio auf Kammer und dann im Fernsehen in der Messe (= Essenhalle) erlebe. Immerhin, die Zeitverschiebung gibt mir die Illusion, dass es schon nach 8 sei, wenn ich dann Frühstückskultur geniesse – „EnnnDeeeErrrZZZweiiiii“.

Aber das hat ein Ende, nächste Woche. Da gehts nach Berlin, für fast ne Woche festen Boden unter den Füssen. Wieder zurück in die Arme meiner Liebsten, in die Wärme meiner Nächsten, und in die Kälte Deutschlands – ein fairer Tausch. Mal für ne ein paar Tage die heile Welt des luxuriösen Stillstands an Bord hinter einem lassen und austauschen gegen die Welt von Liebe, Schmerz, Castor und AusweisApp. Ich freu mich drauf…

Ach, und dann war da noch ein neues feature hier an Bord, vielleicht auch interessant für euch an Land:

– „EnnnDeeeErrrZZZweiiiii“- „EnnnDeeeErrrZZZweiiiii“

Aufm Weihnachtsmarkt

Posted by on 29 Nov 2010 | Tagged as: Zur See

Was macht man denn so wenn draussen das Wetter schmuddelig ist und einen auch nichts mehr drinnen hält? Genau, alljährlich trifft man Kollegen, Vereinsmitglieder oder Freunde bei einem besseren oder schlechteren Glühwein aufm Weihnachtsmarkt. Und was macht man, wenn man so sehr an dieses alljährliche Ritual gewöhnt ist, dass man auch an Bord nicht drauf verzichten kann?

Keine Lösung ist es natürlich, bei 25 Grad aufm Sonnendeck anzufangen, Rotwein mit Nelken zu versehen und aufzukochen. Das geht gar schonmal gar nicht. Ausserdem regnets hier grad, klar, dass wenigstens passt zum November. Aber is trotzdem zu warm, und im warmen Regen bekommt man auch keine Weihnachtsgefühle.

Was tun? Genau, man räumt ne Kühlkammer ordentlich auf und schafft so im Lagerbereich ne Gegend mit ordentlicher Wintertemperatur. Und lädt alle Anwesenden zum ersten On-Board Weihnachtsmarkt ein. Schön wars – und dank Glühwein musste ich nichmal so doll frieren…

HalbeHalbe

Posted by on 02 Jan 2011 | Tagged as: Zur See

Nu is aber Schluss! Ihr habt da drüben Schnee und auch noch Spass dabei, ich hab hier nur trübes Regenwetter. Meistens jedenfalls, ausser heute… Trotzdem, ich muss hier weg! Die Feiertage hab ich zwar gut überstanden, selbst das morgentliche Aufstehen am Neujahrstag hat mir nicht geschadet, aber dennoch reicht das Kreuzfahrt-Theater hier nun mal wieder. Ich merk schon, ich bekomm den Schiffskoller, und das ist Grund genug wieder von Bord zu gehen. Das sind aber auch Zustände hier…

Weil wir Personalprobleme haben, kündigt die Firma eine Neuregelung des Urlaubs für alle Schiffsoffiziere an. Mit großem Trara, schon Anfang Dezember, aber keiner weiss was genaues. Bis letzte Woche, da kam dann der Brief, dass ab jetzt alle Kollegen im Rythmus 3:2 statt 4:2 fahren sollen. Klingt gut, und heisst, dass statt 4Monate auf See und 2Monate frei jetzt über 3Monate auf See und 2 Monate frei geredet wird. (Das ist übrigens zum Schluss nicht mehr Freizeit als alle an Land auch haben, schliesslich gibts auf See kein Wochenende.)

Nun, jedenfalls kommt der Brief, der dann eine spannende Tabelle mit wichtigen Zahlen enthält, Titel wie „Brutto Heuer Monatlich inklusive Urlaubserwerb“ verwendet jedoch geschickterweise unterlässt, die Empfänger über das Kreuz- und Quergerechne genauer aufzuklären. Das tut ein beigelegter Brief – drin steht: Mehr Urlaub is ja irgendwie mehr Geld, also machen wir Halbe/Halbe. Die eine Hälfte zahlt die Firma, die andere zahlt ihr. Und ein neuer Vertrag liegt auch dabei, da steht dann weniger Lohn drauf, die eine Hälfte mehr Urlaub wird ja von der Heuer abgezogen.

Dumm nur, dass man mit viel Mühe auch nachrechnen kann. Wenn man geschickt ist. Und wenn man rechnen kann. Und wenn man der Firma nicht traut. Was immer angebracht ist. Dabei bekommt man dann raus, dass alle Kosten vom Schiffs-Personal getragen werden, und aus Anlass der Änderung gleich noch bissl mehr abgezogen wird – ne geschickte Lohnkürzung. Aber wir sind ja alle eine große Familie und die erfolgreichsten in den letzten Jahren sowieso und eine Kürzung ist eine Erhöhung ist eine Erhöhung ist eine Erhöhung.

Zusätzlich wird hier seit mehreren Monaten ohne Einsatzpläne gefahren, wer an Bord ist hat vielleicht ein wages Gefühl wann er absteigen darf, aber mehr gibts nicht. Schliesslich fehlen ja Leute, die hier arbeiten wollen. Um mich rum fahren alle länger, machen die Arbeit von unbesetzten Stellen mit und fragen sich, was von dem neuen Konzept mit mehr Urlaub bleibt. Außer weniger Geld und mehr theoretischem Urlaubsanspruch wohl effektiv nichts…

Na, mein Vertrag geht bis zum 8.1., dann reichts… Und auch ich sollte mal eben so erst nen Tag später nach Hause fliegen – auf Nachfrage wurde mir von der Personalabteilung mitgeteilt, dass das mit der Versicherung schon irgendwie klar gehen würde. Erst als ich nach der entsprechenden gesetzlichen Basis gefragt habe, die meine Versicherung nach Vertragsende regeln würde, wurde schnell alles wieder rückgängig gemacht. Ohne Kommentar natürlich…

Also, am 8. Januar komm ich wieder auf den schneebedeckten Boden, der Haupt- und der Hansestadt, um mich dann für kurze drei Wochen an die Kälte zu gewöhnen. Und vielleicht den einen oder anderen Schneeballauf diejenigen zu werfen, die durch mein Fadenkreuz laufen. Danach gehts für zwei Monate nach Kolumbien, um in der Ferne der Welt das Theater der Kreuzfahrt etwas zu vergessen. Und wenn ich dann wieder komm, ist Frühling und ich schau mal, was es sonst noch so zu tun gibt in Rostock. Genau!

In-Out Fault

Posted by on 19 Mai 2011 | Tagged as: Zur See

Ja was ist das denn nun wieder? Klingelt vorgestern das Telefon, nein klingelt nicht, denn ist zur klassischen Nachtzeit natürlich noch stumm geschalten. Also, blinkt das Telefon gleich nach dem Aufwachen (meinem) lustig vor sich hin und sagt: Du hast nen Anruf verpennt, Alta! Und ne mail haste auch!

Klar, gleich mal geschaut und das mail-subject „DRINGEND …“ klang verdächtig nach SPAM. Drin war diesmal aber keine Brustvergrößerung, sondern das unglaubliche Angebot, mal wieder bei meiner Stammfirma an Bord zu gehen. „Sie haben gewonnen!“ Hmmm. Und das am frühen morgen. Und genau einen Tag nachdem ich mir wieder mal den Bart abrasiert hatte, Bewerbungsfotos machen lassen hatte und die erste Bewerbung für ne Vollzeitstelle ohne Schiffsbezug durch Rostock geschickt hatte. Wieso denn grad jetzt? Es wird doch auch grad warm draußen!

Vor nem Monat war noch überhaupt kein Bedarf niemals nicht absehbar, und nun wieder mal gleich und sofort. Also eigentlich alles wie immer.

Nicht wie immer ist, dass ich diesmal Bedingungen gestellt hab. Ich spiel nochmal mit, aber danach will ich am Spielplan beteiligt werden. Worauf wir uns nach einem etwas umfangreichen Telefonmeeting dann auch geeinigt haben. Jetzt nochmal an Bord, erstmal bis zum 19.Juni. Dann nochmal vom 30.Juli bis Ende Oktober, und danach, ja danach… also eigentlich davor schon, werd ich an der Einsatzplanung für die Zukunft beteiligt. Bekomm den Plan fürs nächste Jahr im Vorfeld zugeschickt und kann mich im von mir gewünschten Umfang eintragen. Und wählen, wann, welches Schiff, wie lange, naja, zumindest ungefähr – und bekomm das bestätigt.

Da isser nun endlich, mein ich-geh-im-Jahr-4-Monate-an-Bord-Job, aber irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt… Mehr komplette Freude, Euphorie und so. Doch da ist der Schatten des Schiffes schon, der hier den Himmel verdunkelt und ab kommenden Samstag wieder meine Realität – so spontan ist das wirklich nicht angenehm. Ich hatte doch noch soviel vor, wollt doch auch grad noch Rostock rocken… Und mein schöner Sommer, ich wollt doch im August in Urlaub fahren! Naja, hin- und hergerissen bin ich, aber is halt nicht immer alles perfekt, und immerhin, anderthalb Monate Sommer hab ich mir gerettet. Und dann, ab nächstes Jahr, ist mein Leben hoffentlich wieder etwas planbarer.

Also, machts erstmal wieder gut, zur Fusion bin ich ja schon wieder da und im Juli natürlich auch wieder am Strand!

Irrealwelt

Posted by on 28 Mai 2011 | Tagged as: Zur See

Ist wirklich komisch wieder hier an Bord zu sein, für nur vier Wochen. Hab vorher keine Zeit gehabt, von dem kommenden Aufstieg genervt zu sein. Und nun fehlt die Zeit, sich das Leben an Bord mit all den Einschränkungen und den schiffspezifischen Möglichkeiten zu sehr zu Herzen zu nehmen oder gar davon gefrustet zu sein. Alles was zählt ist der kommende Abstieg.

Und so geht es permanent vorbei an der Realität. Vorbei an Rom, ohne mehr als die Container von Civitaveccia zu sehen. Vorbei an Cannes, wo sicher noch Kaviarreste auf den Tischtüchern der Strassencafes die Exklusivität der letzten Wochen erahnen lassen. Vorbei an Barcelona, wo laut Nachrichtenmeldungen gerade die Polizei auf Leute, die auch ein Stück Zukunft wollen, einprügelt. Und vorbei an Schiffen, auf denen tausende Urlauber, mit denen ich nichts zu tun habe, vor ihren eigenen Realitäten fliehen.

Vorbei. An allem, ohne wirklich da zu sein. Vorbei, schnell weiter. Ohne wirklich dabei zu sein. Vorbei. Ohne Tagestrip, ohne Ausflüge an Land. Ohne Partybesuche an Deck. Die erste Runde geschafft. Ohne wirklich bemerkt zu haben, wo wir denn überall waren. Tatsächlich ist grad die einzige Realität, auf die ich mich im Moment einlasse, das Leben und Arbeiten hinter den Kulissen des Schiffes. Hier hab ich mit Menschen zu tun, nicht mit Sehenswürdigkeiten, Attraktionen oder Events. Und das hat ja auch mal was – da soll mal jemand sagen Arbeit kann keinen Spass machen, kommt immer auf die Alternativen an.

Drei Wochen noch, reicht aber auch dann.

Sonar

Posted by on 17 Jun 2011 | Tagged as: Zur See

Herrlich ist das. Einen Tag vor meinem Abstieg hab ich dann doch mal geschafft, mich runter vom Schiff und rein ins echte Leben zu begeben. Anlass war das größte, geilste und soweiter Elektromusikfestival, welches grad in Barcelona lärmt. Und nach dem Wetteraussichten für Deutschland dachte ich, es kann ja nie schlecht sein, für paar Stunden aufm Festival die Sonne zu geniessen, Musik zu hören und von Freiheit, Freizeit und Freibier zu träumen…

Jedenfalls hab ichs geschafft, ne Stunde nachm überteuerten Tagesticket anzustehen, und ne weitere Ewigkeit später die Location für die Tagesevents zu finden. Einfach die Rambla hoch und links… kein Problem, wenn da nicht die ganzen Touristen wären. Bleiben ganze 3 Stunden für meine Festivalexkursion.

Doch es hat sich gelohnt. Nun sitz ich im Museo d’Art Contemporareo auf Kunst(!)rasen aus Plastik und rauche passiv Sportzigaretten zu elektronischen Klängen vom feinsten. Also eigentlich keine schlechte Alternative zu Bordbetrieb, etwas zu passiv vielleicht… Aber ab morgen ist ja wieder Zeit für die aktiven Phase meines Lebens, dann gehts zurück nach Berlin, nach Rostock und nach Lärtz. Was kann es bessres geben…

UTC+8

Posted by on 27 Feb 2013 | Tagged as: Zur See

Und die Sonne hat endlich wieder ihren Platz in meinem Gesicht gefunden. Nach zwölf Stunden Flug in einer Doppelstock-Sardinenbüchse war es dann endlich soweit – der Schlag ins Gesicht kam mit 28Grad Celsius, strömendem Regen und Luftfeuchtigkeit von 85%. Singapur, angeblich muss das hier so. Tagsüber Sonne, jeden Abend Regen.

Sonst war nicht viel Zeit um Eindrücke zu sammeln, schliesslich gings direkt ab zum Schiff und durch moderne City-Architektur, die es schafft den Blick auf teils ästhetische, teils protzige, aber immer moderne Architektur zu lenken. Eindrucksvoll, tatsächlich. Riesenrad, das größte, Lotustblüten(?)museum, küntliche hängende Gärten in Baumform, eine Hochhauskombination mit Grün aufm Dach, ne Seilbahn die den Hafen mit einer vorgelagerten Partyinsel verbindet, ne Einschienenbahn die Schnelligkeit symbolisiert, wow. Und drüber eine pechschwarze Wolkendecke, sicher nur damit man nicht der Illusion verfällt, es wär hier alles Sonnenschein.

Nun, das werd ich hoffentlich alles noch sehen, erstmal gings an Bord (diva heisst die Dame diesmal) und rein in den Arbeitsalltag. Und natürlich kenn ich auch hier schon viele Kollegen, darum gabs erst Wiedersehensfeier und dann (vielleicht auch zufällig) Maschinenparty. Shrimps all you can eat! Herrlich, mal wieder im T-Shirt im Freien beim Bierchen zu sitzen, Geschichten von damals und den alten Zeiten, die natürlich viel besser waren, auszutauschen. Da stört einen nichmal das Gearbeite zwischendurch…

Und ich bin gespannt auf die nächsten Ausblicke. Mal sehen wann ich Zeit und Lust finde an Land zu gehen. Erstmal müssen wir aber mal ne Insel finden, seit nunmehr zwei Tagen bewegen wir uns zielsicher Richtung Brunei, schaun wir mal…

Ich werd auf jeden Fall für die nächsten 6 Wochen mal wieder Schiff fahrn, und vielleicht weiter ab und zu blog schreiben. Drum allen, die hier lesen, die besten Grüße!

Container-Tours

Posted by on 07 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

Nach einer Woche kann ich euch sagen, dass hier mal alles anders ist als auf den Kanaren. Asien ist größer! Wirklich. Drum sind wir nicht einfach jeden Tag auf einer anderen Insel, sondern fahren schonmal zwei Tage nur durchs Wasser ohne irgendwas außer andere Schiffe zu sehen. Was unsre Gäste nicht so stört, schließlich wechseln die permanent zwischen Essen und Sport oder lassen sich aufm Pooldeck grillen. Ich fühl mich hingegen fast wie auf nem Containerschiff, da is man ja auch mal eben paar Tage, okok, paar mehr Tage aufm Wasser.

Der Eindruck verstärkt sich noch, wenn wir dann in den Häfen der Tour ankommen. Während wir in Europa meist in den Stadthäfen neben dreivier anderen Kreuzfahrtschiffen anlegen, finden wir hier immer unseren Weg in Containerhäfen. Die liegen dann eben das eine mal in Vung Tao nahe (?) HoChiMinhStadt, das andere mal in Laem Chabang nahe Bangkok oder auch mal in Muara nahe garnixweiter (Brunei hat wohl nix wo man wirklich nah dran ist). Was für die Gäste nicht wirklich ein Problem ist, die fahren einfach mitm Bus oder Fahrrad durch die Gegend und schaffen es so im Tagestrip auch etwas von Asien zu sehen.

Für die Crew ist das nich ganz so praktisch, drum hab ich bisher nur Container gesehen. Und die sehen genauso aus wie überall, auch wenn hier hin und wieder mal was andres als Maersk drauf steht.

Damit aber wenigstens irgendwas an Eindrücken von Asien bleibt, gibts auch Ausflüge für die Crew. Und ich mach Sonntag einen mit, die schlammige Flussmündung ist das Ziel, Kenner sagen K.L. Und dann kann ich endlich mal Sonnecreme, Shorts und mein nagelneues selbstkühlendes Sommerbasecape nutzen…

Action!

Posted by on 10 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

Nun musste es ja mal passieren.

Ich hab nen richtigen Ausflug gemacht, so wie 60 andere von der Crew. Zuerst gings zu den Batu Höhlen, die Erinnerungen an Indien war einfach unschlagbar. Glühende Hitze, der Geruch von Räucherstäbchen (Nag Champa) und witzige Comicgestalten in Realgröße, herrlich. Wirklich, Hindu-Tempoel sind echt der Hit. Überall diese Figuren, von denen man so einfach keine Ahnung hat. Was sagt einem denn, wenn eine Kuh mit Brüsten durch die Gegend läuft?`Genau, is die Mutter vion allen Kühen und sowieso wichtig. Was sagt einem, wenn Ganesha aufm Affen reitet? Keine Ahnung. Genau. Und so weiter. Aber auf jeden Fall bunt und herrlich viele Erinnerungen hervorrufend.

Dann gings weiter Richtung Zentrum. Und Zentrum ist dort, wo aus Beton nicht nur 272 Stufen (wichtig für alle Touristen, Anzahl der Treppen zu den Batu Caves) sondern 452 Meter gestapelt werden. Und das ist natürlich eindrucksvoll, auch wenn die Kopie in Dubai das Original natürlich an Höhe und auch an Geschmacklichkeit, wenn sowas überhaupt zu Beton passt, übertrifft. Die Notwendigkeit mitten in der Stadt so hoch zu bauen, liegt auf der Hand. Wenn der Blick nicht nach oben wandert, sondern die unteren 10 Meter der Realität trifft, macht sich Enttäuschung breit. Kein Leben in der Stadt, Beton sieht von Nahem auch nicht besser aus. Schön geht anders!

Allerdings die Brücke zwischen den Türmchen, die hat schon was. Da muss man doch unweigerlich an Bruce Schweinebacke denken. Um dann drauf zu kommen, daß Sean 007 dort schonmal drauf rumgeklettert ist, na egal.

Also weiter. Nach nem Blick von oben auf den ganzen Kram (Fernsehturm == Menara) weiter Richtung China-Town gelaufen. Eben, die Chinesen wissen noch, wie man Städte am Boden baut. Herrlicher Durcheinander von tausenden Menschen, leckeres Essen und zum Abschluss sogar noch ein Bierchen in der Rentnerkneipe von Chinatown – hier waren alle (außer mir!) über 80 Jahre. Erinnert ihr euch noch an den alten Chinesen, der die herrliche fliegende Imbissbude im fünften Element hat? Genau. Action eben.

36 Grad Kein Ventilator

Posted by on 19 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

Laem Chabang, der größte Hafen von Thailand und irgendwie auf der Strecke zwischen Bangkok und Pattaya. Wer raus will, muß weg hier. Also war mein gestriger Plan, 120km nach Bangkok mit’m Taxi zu fahren und dann 4 Stunden in der berühmten Stadt der Schachspieler zu verbringen.

Alles fing gut an, kurz nach drei gings los, erst quer durch Industriegebiete und dann durch immer dichter werdende Vorstädte Bangkoks. Und dichter werdende Straßen, oben unten links rechts daneben und drüber auch. „Dort wo vor der grossen Asienwirtschaftskrise 1997 die zehnspurigen Straßen den Verkehr nicht mehr aufnehmen konnten und statt in ein öffentliches Personentransportsystem zu investieren einfach über die zehn Spuren noch einmal sechs bestellt wurden. Der Bang na Bang Pli Bang Expressway. Die längste Brücke der Welt.„[1] Verrückt, wer hat denn soviel Beton hingekippt? Na eben. Roland Koch. Der Mr. „brutalstmögliche Aufklärung“. Damals noch nicht als Chef von Bilfinger, aber sicher schon mittendrin.

Nun gut. Sind eben offenbar modern, solche Brückenstraßen, ist ja auch paar Jahre nicht mehr die längste der Welt.[1] Aber sehen schon krass aus. Weiter also, weiter weiter. Direkt ins Zentrum der 15-Millionen-Metropole. Überall auf dem weg schicke Bilder des Bhumibol-Königs, der natürlich nirgendwo fehlen darf. Die permanente Wiederholung erinnert etwas an die sozialistischen Plakate überall, nur natürlich mehr Gold und Protz hier. Und dann endlich, nach zweieinhalb Stunden Autofahrt, Bangkok City. Für 4 Stunden.

Aber es war etwas spät. Der liegende Buddha war leider schon eingeschlafen und wollte keinen Besuch mehr. Wenigstens der Tempel der Morgenröte war auch Abends zu sehen. Und hinter den Mauern konnte man und anhand der Dächer einen Eindruck der riesigen Tempelanlagen in der Stadt gewinnen. Gleich daneben ein großer Park, und trotz der abendlichen Zeit recht lebendig – natürlich nicht ganz der Görli, aber fast… Und mitten durch die Stadt fließt ein Fluss, der überraschend breit ist und damit (vom weiten) wenig dreckig wirkt. Trotz der vielen Menschen und der sogenannten Ruea Hang Yaos, die zur Begeisterung von allen mit alten LKW-Motoren angetrieben werden. Einfach so auf die letzte Sitzbank gestellt, Achse ins Wasser, und vom Lärm antreiben lassen. Prima. Gibt ne riesige Heckwelle.

Als es dann endlich dunkel und lauwarm wurde, die Tempel besehen waren und Abwechslung nötig wurde, bin ich dann noch etwas durch die Stadt gewandert. Irgendwann über einen mir unangekündigten Nachtmarkt gestolpert, auf dem Unmengen an Blumen und Gemüse angeboten wurden. Offenbar lässt sich Nachts besser Markt machen, vielleicht die ganzen Touries die Zufahrtsstraßen nicht blockieren und das ganze Gemüse nicht so schnell vergammelt. Oder warum auch immer, jedenfalls sieht das mit den improvisierten Buden und Beleuchtungen schon spannend aus.

Zum Abschluss musste natürlich noch ein Ausflug ins Touri-Rotlicht-Viertel sein… naja, die Fahrt mit dem TukTuk war besser als der Besuch des Nachtmarkts und das Begucken der Rotlicht-Reklame. Und dann irgendwo gemütlich ein Bier zu trinken, ohne dass aufm Tisch jemand Steptanz machte, war fast unmöglich. Na, ich habs geschafft und mir das Nachtleben von der Seite aus angesehen. Kann man mal gesehen haben, muss man aber nicht.

Dann hopphopp zurück zum Schiff, fast wär noch der Sprit unterwegs alle geworden (jaja, die fahren mit Gas) und pünktlich kurz nach Mitternacht hatte ich wieder die virtuelle Welt des Kreuzfahrtschiffs erreicht. Insgesamt, viele Eindrücke, spannende Stadt. Durch den Fluß wirkt alles etwas aufgelockerter, aber ist eben Asien. An jeder Ecke gibt’s nen Händler, dazwischen viel zu Essen, auch etwas Dreck (es war sauberer als ich gedacht hatte, aber weit entfernt von sauber) und natürlich Kultur. Schöner Trip.

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