So hab ich mich also entschieden, dem Ruf der See zu folgen! Und werde nun die sieben Weltmeere kreuzen, mich mit Piraten anlegen und Seeungeheuer besiegen. Und weil sowas dokumentiert werden muss, gibts hier extra Platz dafür. Der noch gefüllt werden wird.
1878
Posted by rene on 16 Mai 2009 | Tagged as: Zur See
So viele wichtige Sachen erlebt, da komm ich gar nicht zum schreiben. Zuerst, Rostock, und ich hab nich nur das Einlaufen und die morgentliche Begrüßung durch die anderen Schiffe erlebt, sondern bin sogar nach Hause gekommen. Und ins Haus der Freundschaft, ein klasse Projekt. Gibt sogar nen Biergarten. Und Bussi und Ronny beim Kinderwagenschieben getroffen, willkommen Alice (oder wie immer Du wirklich genannt werden willst) auf dieser Welt.
Nach diesem Kurzurlaub weiter auf die erste Ostseerunde. Dabei viel gelernt, gleich am ersten Abend die Gemeinsamkeiten von der Rostocker Brauerei, der Rövershagener Feuerwehr und Havanna Club. Sind alle im verrückten Jahr 1878 erfunden.
Und erfahren, dass mein Chef regelmässig auf’m Force Attack war. Force Attack? Klar. Was mich nicht überraschen muss – ist einer der jährlichen Events einer 1878 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr aus der näheren Umgebung.
Und viel gesehen hab ich seitdem auch. Tallin und Leningrad vom weiten, Helsinki auch, jaja, ich muss mir das auch mal von Nahem anschauen. Schon die Anfahrten sind teils wirklich beeindruckend, bin auch öfters früh vor 6 aufgestanden um das Einlaufen mitzubekommen.
In Stockholm hab ichs dann auch geschafft mir nen Klub mit nem Konzert rauszusuchen. Schliesslich sind wir dort über Nacht („overnight“) geblieben, also gabs viel Zeit. Die Record release Party von „Death of April“ gabs auch, warum nicht. Also Abends hin, und perfekt gefunden, nette Location, nette Leute, aber… ausverkauft. Gibt keine Abendkasse. Klar, ich komm 1200 Meilen übers Meer zu diesem Klub und bekomm kein Ticket weil ich zu spät komme. Nunja, war dennoch ein schöner Abend. Und Jochen, der mit dabei war, war vieleicht auch ganz glücklich, bei diesem Punk weiss man ja nie was einen erwartet.
Recht hat er!
Schlafmütze
Posted by rene on 06 Mai 2009 | Tagged as: Zur See
Mal wieder laufen wir in Oslo ein. Genau, es ist früh am Morgen, ich bin extra eher aufgestanden um den Morgen und das Fahren durch ‚den wunderschönen Oslo-Fjord‘ mal mitzuerleben, aber war nix.
Die Sonne geht hier um kurz vor 5 auf (gefühlt) und der Oslo-Fjord beginnt kurz nach 4. Etwa. Jedenfalls waren wir ne Stunde vor meinem Arbeitsbeginn auch etwa ne Stunde vor Oslo, die Sonne stand hoch am Himmel und der Fjord war schon im großen und ganzen vorbei. Schlafmütze, ich.
Das alles trübt meine Stimmung aber nur wenig, da wir nun auf der vorerst letzten Kurzreise (Kiel -> Oslo -> Kopenhagen -> Kiel) sind, die diesmal gegen Ende nicht nach Kiel, sondern nach Rostock führt. Yeah, am 8. Mai gehts nach Warnemünde, nach Hause. Werd mal sehen ob ich von Bord komme, aber bleibt sicher etwas Zeit.
Und dann werde ich auch meine Arbeit auf dem nagelneuen Schiff komplett übernehmen, noch habe ich ja einen Kollegen (Frank) der mich einarbeitet und der sich nun schon auf seinen Urlaub freut. Für mich gehts dann weiter nach Tallin, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, Gdansk, Mukran und dann wieder zurück nach Warnemünde. Etwa 5 mal, dann hab auch ich wieder frei.
Heimweg
Posted by rene on 30 Apr 2009 | Tagged as: Zur See
Schon ne Woche an Bord, und gut eingelebt. Alte Bekannte getroffen, sogar aus Rostock, die Welt ist klein. Groß dagegen ist das Schiff. Immer noch.
Nur mal so als Beispiel, mein Heimweg, der dauert oft über ne Stunde. Also nach der Arbeit erstmal auf dem Crew-Deck 5 die Sonne genießen, dann gehts von dort etwa 8 km – also ne Viertelstunde – per Fahrrad immer geradeaus. Das kann ich dann einfach stehenlassen, um dann per Fuß weiterzumachen. Zwei Hügel, zweieinhalb Kilometer. Und schon bin ich daheim.
So geht das nun schon jeden Tag, abgesehen vom Deck 5, fast schon Routine. Aber stört mich nicht, mach ich gern. Und schliesslich ist der weg früh morgens nicht so weit, also was solls.
Achja, gesehen hab ich natürlich auch schon einiges, etwas Hafen von Oslo, Kopenhagen und Kiel. Nur an Land war ich noch nicht wirklich, aber noch gibs ja genug an Bord zu entdecken.
Wintermärchen
Posted by rene on 25 Apr 2009 | Tagged as: Zur See
Angekommen. Im Winter, zumindest vom Flieger aus nun endlich doch noch mal Winter gesehen. Zugefrorene Seen und einzelne schneefelder, das der erste Eindruck von Norwegen. Schön hier.
Schnell aufs Schiff, und zuerst das übliche. Alle Wege finden, alle Kollegen wiedererkennen, alle Dienst-Klamotten besorgen – und erste Eindrücke sammeln. Das Schiff ist 50 Meter länger und einige Stockwerke höher als die kleinen auf denen ich bisher war. Wirkt darum noch mehr wie ein Hotel und weniger wie ein Schiff, zumindest von Bord aus. Die Crew-Bereiche sind auch wesentlich größer – und nicht nur die Bar. Auch der Fitnessbereich für die Crew, werd ich dann heut abend mal austesten. Und danach die Bar, klar.
Abgesehen davon, alles neu. Mal wieder lernen sich zurecht zu finden, das braucht noch einige Tage – aber wird schon. Und zwischendurch Blicke werfen, heute auf Kopenhagen, hier siehts schon nach Frühling aus.
Frühling ließ sein blaues Band…
Posted by rene on 24 Apr 2009 | Tagged as: Zur See
…wieder flattern durch die Lüfte.
Und ich war dabei gewesen die letzten Wochen. Herrlich. Das ist viel mehr als die permanente Sonne der Karibik mit den nach Regen durstenden Palmen um die kristallklares handwarmes Wasser spült. Das ist Sonne an der Waterkant.
Wenn auch kurz, es war wunderbar wieder mal in Rostock zu sein. Und es war noch besser so viele liebe Menschen zu treffen. Und das vorgezogene Frühlingswetter hat gut zu meiner Ostseeurlaubsstimmung gepasst. 5 Wochen, zu kurz um alles zu machen und alle zu sehen, lang genug um zu vergessen das ich doch grad Seemann bin.
Damit ich mich dran erinnere gehts nun wieder los aufs Meer.
Und weil ich die Ostsee und Rostock so mag, gehts diesmal mit dem Flieger erst nach Oslo nur um dann ordentlich wie sich das gehört in Warnemünde mit dem Schiff einzulaufen. Nem neuen Schiff, grad eben erst aus der Werft, auch mal was. Größer und moderner als die beiden Schiffe, auf denen ich in der Karibik war. Und spannendere Technik, und mehr Sachen die kaputt gehen können, wer weiss. Aber schön, dann mal Kreise auf der Ostsee zu drehen.
Und der Rucksack ist schon gepackt. Voll, voll mit guten Vorsätzen. Sport machen, Französisch lernen, Motorradtheorie lernen, programmieren für Opennet und natürlich viel mehr bloggen. Mal schauen was davon bleibt, ihr kennt das ja. 🙂
Paris, aber wann?
Posted by rene on 22 Mrz 2009 | Tagged as: ... ? ..., Zur See
Also ich bin in Paris, soviel steht fest. Mittendrin der Eiffelturm, daran ists leicht zu erkennen. Drumherum und ebenso mittendrin sind viele Touristen, wieder mittendrin bin ich. Aber irgendwie war das doch anders geplant, so mit Frühlingswärme, Sonne sitzen und Bier trinken.
Stattdessen graue Regenwolken, bittere Kälte, Sibirien! Bibbernd Reste des Sonnekönigs bestaunen (glaub ich, hab gesehen wie die Polizei am Luvre einen großen Plastiksack entsorgt hat!) und Eiffelturm von unten mit Leuchtreklame „limited visibility“ angaffen. Boot fahren, Indisch essen, ein Tourist der Touristen beglotzt. Und sich fragen stellt…
Wer hat all den ganzen Kram hier gebaut, wo ist das Arbeiterdenkmal? Ist das baroke Herz Frankreichs am elegant-bourgeoisen Auftreten der Franzosen (an sich!) Schuld? Brauch ich wirklich ne neue Kamera, wo doch offenbar alles und jedes tausendfach fotographiert wird? Ist die Weltwirtschaftskrise(tm) schuld an der Kälte? Wann bin ich eigentlich hier? = Wann ist Frühling? = Wo ist Frühling?
Zuviele Fragen, drum Tatsachen. Ich fahr morgen mit meiner Liebsten (die ich in Paris treffe, aha) nach Nantes und werde dort den Frühling suchen. Genau. Es ist doch herrlich!
Frühlingsgefühle
Posted by rene on 14 Mrz 2009 | Tagged as: ... ? ..., Zur See
Frühling, ja auch hier ist der angekommen. Frühling, das ist die Jahreszeit, wo die Sonne sich entschließt nich mehr so lange auf die Südhalbkugel zu gucken und dafür mal nen längeren Blick in die Nordhälfte zu wagen. Was mir hier egal sein könnte, denkt ihr! Außer letzte Woche im November ist ja immer Sonne hier. Klar.
Aber im Moment guckt sie hier von oben, soll heißen das sie sich mehr oder weniger den Äquator direkt von oben anschaut. Oder besser, Frühlingsanfang ist eben die Zeit, wo der Äquator keinen Schatten wirft. Allerdings zeigen sich kurz davor und kurz danach andere Schatten, zum Beispiel bei unserem Telefonsatelliten. Weil der ja auch über dem Äquator ist, stellt sich die Sonne nun einmal am Tag direkt dahinter und spielt mit unserer Satelliten-Antennen-Ausrichtung. Weil die, sobald sie erstmal die Sonne entdeckt hat, viel lieber den ganzen Nachmittag auf die Sonne schaut denn auf den Satelliten.
Nun, jedenfalls hab ich nun nach mehreren Tagen endlich begriffen, wie ich das ganze System mit Sonne, Erde und Satelliten austrickse und mich praktisch gegen die Naturgesetze stelle, schon ist der Spuk vorüber. Frühlingsanfang ist heute vorbei, glaubt mir, die Sonne hat es in den Norden geschafft. Auch wenn das nur der Norden des Satelliten ist, mir solls gleich sein. Für mich ist Frühling.
Frühling hier, bald auch Frühling in Europa, da werde ich doch mal lieber anfangen meinen Rucksack zu packen, um dieses Ereignis auch in Frankreich und Deutschland mitzubekommen. Die letzten Tage hoffe ich noch ein paar Ausflüge zu machen, Mopedfahren war ich schon (St. Maarten, schön das!), heute in Grad Cayman durch kristallklares Wasser spaziert und vielleicht trink ich noch mal nen Rum in Tortola. Und dann reicht es aber auch, wird wieder mal Zeit für Realwelt! Wie ich mich freu…
Monat November wars
Posted by rene on 03 Mrz 2009 | Tagged as: Zur See
Tortola, was soll man hier schon machen. Ausser Piraten die an kreuzfahrenen Touristen raubkopierte Schatzkarten verkaufen gibts hier doch seit 1883 nix mehr, denk ich. Doch ich kann mich ja auch vom Schiff wegbewegen, wenn mal gerad nix kaputt geht an Bord. Und mit etwas motorisierter Unterstützung sogar weit weg, alles perfekt, aber zum Schluss kam wieder ales anders, und dann doch nicht (weil noch nicht Schluss ist)
Zuerst, wir sind hier im zivilisierten Teil der Welt. Es ist schrecklich, aber ohne Fahrerlaubnis darf man auch hier kein Moped mehr umkippen. Und mitm Moped is ja traurig, muss doch wenigstens ein 12Zylinder-Dampfmobil mit viel Lärm und so sein. Und wo soll ich denn dafür nen Erlaubnis-Zettel hernehmen, neenee, als ich damals noch Pirat war gabs sowas nich, neenee…
Also erstmal Entschliessungen geändert, geplant, koordiniert, bei Moped und nicht traurig geendet. Schliesslich kann es ja auch mal mitm Moped (nein, keine S50) Spass machen, quer über die Berge der Insel zu düsen und vielleicht doch noch mal mit GPS statt Kartenkopie eine versteckte Bucht zu finden. Auch hat sich ein Team von Mitbegeisterten gefunden, Barkeeper, Mülltonne und Datenheinz wollten mit.
Wollten. Weil es dann doch nix wurde. Und ich stattdessen Zeit hatte mich mal wieder an meinen blog zu erinnern.
Es gab nämlich Regen, fürchterlicher unglaublicher dauerhafter nasser demotivierender Novemberregen. Und keine Schatzkarten. Ja was soll das denn? Wir sind doch hier nicht in Deutschland! … Damit sich das ändert habe ich nun auch nen Flug buchen lassen, damit wir uns Anfang April wieder sehen! In Deutschland, ohne Regen, klar!
Und ich hab mich bei ner Fahrschule in Rostock angemeldet, jawoll, jetzt wird endlich der Zettel für ein Motorrad gemacht, legalize it, yah man!
Der Ausflug, der ist auf Donnerstag verschoben, mal schauen was die Technik dazu sagt. Vielleicht gehts dann von Holland nach Frankreich mitm Bike, is ja auf Saint Martin kein Problem. Heisst es…
repect bob
Posted by rene on 10 Feb 2009 | Tagged as: Zur See
No Problem! Yeah man. Canada? German! Alles gutt. Hash? Respect. Bob Marley. Yeah. No Problem. Guten Tag. Alles klar mann? Bob Marley Birthday. Last Weekend. Yeah man. Smoking? Call me farmer. No problem. You coming back. No Problem. Respect!
Jamaika, endlich. Montego Bay, keine Ahnung was Wikipedia dazu sagt, aber hier is echt der Bob begraben. Irgendwo in der Nähe. Und sonst nix los, aber respect ey!
Shanty Shanty
Posted by rene on 07 Feb 2009 | Tagged as: Zur See
Ja nun bin ich also schon wieder ne ganze Woche auf nem neuen Schiff, etwas älter als das vorherige aber der selbe Bauplan lag zugrunde. Was recht witzig ist, weil alles fast genauso aussieht hier an Bord. Aber plötzlich alle Leute ausgetauscht wurden und im Detail natürlich alles um eine winzige Wichtigkeit abweicht von dem bisher gewohnten. Nun, ich muss ja auch wach bleiben, offen für neues.
Eine neue, andere Winzigkeit ist mir hier gleich auf dem Heck von Deck 5 begegnet. Während wir uns auf dem vorherigen Schiff dort, im Crew-Aussenbereich, immer nach der Arbeit gegen 5 alle getroffen haben, ist das hier etwas anders. Etwas. Als ich nämlich am ersten Tag kurz nach 5 aufs Achterdeck bin, schlugen mir Shantygesänge ins Gesicht. Wow.
Ein Hobby des aktuellen Kapitäns, was offensichtlich von einigen Crew-Mitgliedern geteilt wird. Und weil mir nix besseres Einfiel war ich schneller als gedacht dabei mitzusingen. Den Rest der Woche noch zweimal geübt, unter anderem wie man bei deutlichem Seegang im Theater auf die Bühne kommt, und dann kam gestern der große Tag. Der erfolgreiche Auftritt im Theater bei der großen Abschlussgala, und hat auch Spass gemacht, ohoh. Wenn ich also demnächst von meinen CD-Verkäufen leben kann…
Apropos show-business, hab auf dem vorherigen Schiff ja noch nen anderen Langhaarigen kennengelernt. Nen Comicer, schreibt man ja sicher so. Der wohl recht bekannt und erfolgreich ist, kann ich auch nur schwer einschätzen. Hier erstmal etwas laut aber ganz sympatisch, und als Langhaarige haben wir uns natürlich sofort verstanden – soweit das geht. Bei einigen gemeinsamen Biers hab ich dann auch die Chance ergriffen, ihm nen Joke zu schenken. Der wahnsinnig gut in sein Programm passte, auch was.
Soviel also zu meinen Nebentätigkeiten hier, bei so viel Stress wollte ich heut mal endlich ne Fahrradtour machen. Soll ja auch gegen nen immer runderen Bauch helfen. War schon alles gebucht, nur ein zentrales technisches Wundergerät welches als WIchtig!Wichtig! eingestuft wird wusste wohl nix davon. Und hat genau heut früh um 8 nach mir gerufen, gegen 9 wollte ich weg. Super. Danke. Und ich hätte so gern Fotos gemacht, die euch glauben machen dass ich hier nur gemütlich durch Palmenwälder radle und im azurblauen Meer schwimme. Nun, nix damit. Aber irgendwann…