India 06
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Posted by rene on 14 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Der zweite und letzte Tag am JMIT Radaur ist nun vorbei, war stressig aber wieder interessant und schön. Früh morgens kamen nur zwei Studies zum LEGO-Basteln, was auch nicht schlecht war, war ja auch nur ein LEGO-Mindstorms-Satz da. Ich hab mit Arun gefrühstückt, während die Studies einen LEGO-Roboter gebaut haben. Überraschend war, daß die beiden offensichtlich noch nie mit Plastebausteinen 😉 gespielt hatten. Verständlich, aber gabs halt in D-land noch nie, also nich dran gedacht.
Danach Mesh-Netz testen. Fiel ins Wasser, erst war um 9.20h geplant, aber Frühstück kam etwas spät, dann hier ein Gepräch, dort ein guten Morgen und es war schnell später, dann mußte Arun los, also Thema gewechselt.
Einführung in Linux gegeben. Am Vortag waren etwa 40 Studies da, heut waren weniger – eigentlich hatten die alle andere Fächer, aber für die Gelegenheit wurden die je nach Wichtigkeit ihrer Kurse freigestellt. Heute insgesamt genauo viele Teilnehmer, aber mit mehr Abwechslungen, naja, etwas chaotisch, aber indisch, gemütlich und schön.
Erstmal Windows-Linux Vergleich, dann etwas über die Geschichte von Linux/Unix erzählt und anchliessend in mehreren Durchgängen das System grob erklärt, um dIe Grundlegende Differenz zu Windows, die ‚mächtige Konsole‘ zu verdeutlichen.
Stromausfälle und das teilweise Fehlen des Nameservers oder des Gateways haben direkt praktisch die Netzwerktauglichkeit von Linux zeigen können. Danach haben mich Studies angesprochen, die meinten, daß sie so viel direkter das Netzwerk etc. verstanden haben, als bei einer in solchen Fällen klassischen Windows-Probierorgie.
Ich hab den Lehrern empfohlen, für die Studies, die im allgemeinen keinen eigenen Computer haben, ein Testnetzwerk mit zehn gleichen Linux-Rechnern (images) und root-access für die Nutzer als Spielwiese bereitzustellen. Der Rest kommt von allein, wenn sie mehr als surfen können mit den Kisten.
Besuch von einem Dozenten vom Ambala College for Engineering and Applied Research gehabt, der mich dorthin eingeladen hat. Sie nutzen dort erfolgreich Linux in der Ausbildung. Mal schauen, liegt etwa in der Mitte zwischen Dharamsala und Delhi, also vielleicht auf dem Weg dorthin.
Abends von der Institutsleiterin Frau Pariza verabschiedet, sie kommt vielleicht auch zum WSFII nach Dharamsala (mit Studies?), also auch hier Interesse geweckt. Danach nochmal in die Stadt (Radaur), mit ein paar Studies durch die Gegend gestreift und Abend gegessen und dabei interessante Gespräche gehabt. Mehrfach wurde darauf hingewiesen, daß hier in Indien die Eltern die Hochzeit arrangieren, also nix mit Liebe oder so. Naja, musst ich halt sagen, daß es in D-land anders läuft. Aber auch nicht einfach ist. 😉
# Die Batterien sind entweder zu alt oder zu blöd, jedenfalls ist KodakXtralife für meine Kamera nicht geeignet, wenn in Delhi erworben. # Morgen hoffentlich früh nochmal ans Netz, dann gibts paar Bilder und paar email-Antworten, bin echt nicht mal ne Weile länger ans Netz gekommen #
Posted by rene on 12 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Eindrucksvoll. Früh genauso umsorgt wurden wie Abends, ist wohl keine Sicherheitsangst sondern unglaubliche Freundlichkeit. Um 9 gings in den Internetraum, schnell die MarITim-Praesentation übersetzt und das als Einstig genommen, danach alle möglichen Details von WLAN-Netzwerken besprochen.
Hat Spass gemacht, Arun kam wegen ner Autopanne etwas später, aber hat alles super gepaßt. Arun hat als ‚Vertrauensperson‘ das Eis gut gebrochen und die Fragen wurden interessierter und genauer. Schön, vielleicht ist der Funke übergesprungen?
Nachmittags versucht, ein Mesh aufzusetzen, dabei mit Windows-Maschinen zu tun gehabt, keine Chance. Die vorhandenem Laptops hatten keine Linux-Treiber, atheros-chipsatz (hilft madwifi?)
Ja, so läufts hier grad (für die Nichttechis ein 😉 ) Jedenfalls spät nachmittags alles hinbekommen, aber wohl zu spät, und morgen fehlt auch der fertig konfigurierte Rechner, naja, wird schon.
Abends ne lokale Farm besichtigt und Zuckerrohr gekaut, nett Essen gewesen und mit Arun den Abend verbracht. Schön über Tech+Gesellschaft, über uns und die Welt gelabert. Arun hat morgen Fernsehinterview wegen dem Versuch der indischen Regierung, ne Webseite zu sperren, Samstag abend 22.20 auf newschannel one (oder so, oje!). Wenn das so einfach wäre, unerwünschte Informationen au dem Netz zu verbannen, hätten wir dann Spam? – so ein schöner Strang seiner Argumentation.
Ok, Mitternacht, morgen früh ist Mechatronik angesagt, die haben hier grad Action mit Lego-Robotern begonnen, schön. Aber halb acht stehen die Studies hier vor der Tür, ist freiwillig… Gut nacht.
# Bleib hier bis Samstag, dann gehts weiter nach Manali #
Posted by rene on 11 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Nun liegt also die zweite Busreise hinter mir, entweder die war einfacher oder ich hab mich dran gewöhnt, keine Ahnung. Immerhin war sie mit 4,5h etwas kürzer und der Busfahrer schien auch mehr am Leben zu hängen als der letzte.
Gleich früh, jaja, ich bin gegen halb 8 aufgestanden, hab ich ne Motorrikscha zum Busbahnhof von Rishikesh von 80rp auf 20rp gebracht, ohne wirklich zu handeln. 80 war der Einzelpreis, 20 sollte die Gruppenfahrt kosten. Als ich sagte, dass ich ne Gruppenfahrt ok fänd aber keine Lust hab auf fünf andere Fahrgäste zu warten und lieber zu Fuß gehe, war das Wunder geschehen…
In Rishikesh gabs dann tatsächlich nen durchgehenden Bus nach Yamunanagar, nicht zu glauben. Nachmittags dann in Yamunanagar, dort besteht der Busbahnhof leider aus nem Kreisverkehr, wo Leute warten. Da alle Schilder (die es eh nur an den Bussen gibt) auf Hindi sind, ist nix zu machen, also durchgefragt und den Bus nach Radaur bekommen. Die Leute hier sind alle nett, man fällt tierisch auf als Touri aber wird nicht genervt. Delhi ist wohl allgemein die Ausnahme.
In Radaur dann: nix. Ein Dorf ohne alles, keine Kneipe, kein Hotel, kein Gasthaus. Die Leute hätten bestimmt ne Lösung gefunden, aber haben mich gleich ans JMIT (Engineering College) verwiesen. Da gibt es ein Hostel oder sowas, hieß es. Also mit der Fahrradrikscha hin.
Dort angekommen, kurze Verwirrung, Telefonat mit Arun und dann großer Bahnhof. Erstmal zum Principal (=Chef), dummerweise des Collegs und nicht des IT-departments, der hat nur gestaunt aber nicht so richtig gewußt, was zu sagen waere. Immerhin hat ihm meine Uni-Karriere beeindruckt, nur meine Kleidung+Frisur hat ihn wohl etwas verwirrt.
Danach sehr umsorgt worden vom Sicherheitschef (Mr. D. R. Sharma, netter Mensch), der sich wohl sorgen um mich macht und mich von meinem Alleingang in die Kafeteria zurueckgeholt hat. Ich bekomm doch hier ein extra Dinner! Naja, das gibts gleich. Nachher noch nen Vortrag für morgen vorbereiten und dann ist Nachtruhe. Das Frühstück habe ich für 7.30 bestellt 😉
Gut, soeben diniert und nun ist insgesamt etwa 10 mal von Sicherheitsbeamten nach meinem Wohlergehen erkundet worden, „yes, it’s all great, thank you!“. Am Abendtisch mit nem Lehrer/Prof. für Mechanik gelabert, der bis zu seiner Pensionierung 57 Jahre an einer 150Jahre alten Uni (jetzt IIT) gearbeitet hat und nun hier Teilzeit weiter macht. Etwas über indische und deutsche Universitäten diskutiert, hier gibt es bspw. bei den InstitutesOfTechnology (7 + 1 Uni) eine gemeinsame Eingangsprüfung. Vorraussetzung 10+2 Jahre Schule, 300.000 nehmen jedes Jahr an der Prüfung teil und 1% bekommt nen Platz.
Nun sind noch zwei andere pensionierte Profs gekommen, die in Chemie machen. Naja, war Zeit zu gehen, nette Leute aber ich muß ja noch nen Vortrag vorbereiten.
# Wasserbüffel sind vielleicht kräftig, aber echt langsam # auf dem Campus ist Rauchverbot, auch gut # Israelis im Bus getroffen, die ersten peinlichen Touris. Lassen den ganzen Bus nach dem üblichen Picknickhalt warten, weil der Tee noch nich alle is # Gestern eine Echse im Badezimmer, heut gabs nen Frosch # 6 Studenten die im gov-run Dr. Ambedkar hostel mussten wegen Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus. Ein Echsenschwanz war im Essen gefunden worden #
Posted by rene on 10 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Der letzte Tag liegt fast hinter mir, fleissige Leser und Leserinnen werden es sich bei der Zahl der vorgebrachten Ausreden vermuten, ich hab wieder lange geschlafen und dann ein Schwaetzchen mit Shanti (so hiess die Frau die seit 10 Jahren hier lebt und eigentlich immer zum Fruehstueck in der German Bakery auflaeuft) gehalten.
Um den Stress nicht zu weit gehen zu lassen, gings nach der Freuhstuecksstunde wieder mal an den Ganges, aber diesmal bin ich ein gutes Stueck weiter aus LaxmanShula rausgelaufen und hab dort sogar ein einigermassen einsames Stueckchen Strand gefunden. Noch jetzt hab ich ueberall Sand, aber auch da muss ich sagen, der Ostseesand ist besser. Aber wohl nicht zu dieser Jahreszeit.
Niemand getroffen (so ist das an einsamen Straenden, gell) und lediglich ab und zu das rumtollen einiger Affen gehoert. Eindrucksvoll die Berge, ich freu mich schon auf Dharamsala, dort werd ich wohl mal richtig trekken gehen. Hier hat mir am Anfang die Motivation gefehlt, und dann hat mir wohl dioe Gabe gefehlt. Und dass obwohl ich die ganze Zeit am Strand an Telekinese und Astralkreisen gedacht habe, aber hat sich nix so richtig bewegt. Na, vielleicht wird sich das ja noch aendern, aber dieses entspannende Chillen passt im Moment super zu dem Eindruck, den Rishikesh auf mich macht.
So, nun muss ich noch versuchen, entweder den Spiegel in meinem Zimmer neben die Steckdose zu portieren oder Wegwerf-Rasierapparate aufzutreiben, irgendwie scheinen hier elektrische Rasierapparate verpoehnt. Und dann vielleicht noch ein sauberes Hemd auftreiben, wirkt so wie wenn das Engineering College meinen Besuch etwas hoeher aufhaengen will, als ich dachte. Naja, ich bin auf alles gefasst.
# noch rausbekommen, ob und wie ich die 100km morgen schaffe, koennte problematisch werden # Nachher noch schoen abendessen, ich probier grad die Ganges-roof-top-restarants durch #
Posted by rene on 09 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Die heilige Stadt, und ich werd krank. Genau, heut hab ich mir ne Ausrede gesucht, warum das mit frueh aufstehen nix war. Ich hab Husten, genau, ihr daheimgebliebenen werdet das verstehen koennen, der Herbst kommt und es wird Zeit sich waermer anzuziehen. Also, gegen die Halzschmerzen super ajurvedische Dropse von Wick gekauft und auch noch nen indischen Schal, jetzt seh ich richtig schick aus. (Leider gibts da erstmal kein Bild von!)
Dann nach einer gemeutlichen Fruestuecksrunde (ich liebe grad GingerLemon with Honey) und einem laengeren Gespreach mit dem Waechter einer privaten Schule hier in Rishikesh/Lasmanshula wiedr mal an den Ganges gelaufen und etwas gelesen.
Dann mit zwei Indern ins Gespraech gekommen, die schwimmen lernen wolten. Leider war ich schon wieder angezogen und die Sonne war heut mal hinter Wolken (jaja!), also konnt ich nicht mehr praktisch helfen (Theorie ist lange her) aber wir sind ins Gespraech gekommen. Rajendra Joshi (see. http://www.divineartculture.com/) und Prem aus Delhi und Rajastan.
Ein sehr interressantes Gespraech ueber die Rolle von Religionen in unserem Leben gehabt. Ergebnis: Religionen sind wie Staaten dazu da, Menschen zu trennen und sich gegeneinander zu Feinden zu machen. Wichtig ist ihrer Meinung nach ein Glaube, der als grundlegendes Leitbild Humanitaet annimmt. Fuenf Regeln sind es, die ihrer Meinug das Ziel jeder Selbstfindung durch Meditation sein sollten. 1. truth (also immer die Wahrheit sagen), 2. non-violence (klar), 3. no hippocracy (also nicht mit ne Maske vorm Gesicht rumlaufen, sondern sein wie man ist), 4. creativity (also sich ein Ziel setzen, irgendetwas schafen) und 5., ja, 5. hab ich vergessen. Wird wohl nix mit mir.
Nun, fuer Dharamsala hab ich nun auch ne Empfehlung wenn ich mich mit Meditation beschaeftigen will, eine Ni* oder Na* Society, mal schauen wie die so drauf sind.
Erstmal Gruesse, morgen letzter Tag hier, muss ich mir wohl auch noch Business-Kleidung (ein sauberes Hemd) fuer den College-Auftritt in Radaur besorgen.
# Fotos gibts heut nich, vielleicht bastel ich morgen noch ein paar rein # Der Ganges ist die Frau, die Berge drumrum ist der Mann (der Laxman). Eigentlich war dem Laxman die Sache irgendwan zu bloed, die Frau (Ganges) war zu laut. Es hat gereicht, er wollte gehen. Dies wollte die Frau aber nicht, darum versprach sie Laxman, immer leise zu sein in seiner Naehe. Und so ist es bis heute, in LaxmanJhula hoert man den Ganges kaum. # Keie Atempause, Geschichte wird gemacht: Nordkoreaner haben zwar nix zu essen, aber ner super Bombe. Weiter so! #
Posted by rene on 08 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Heut bin ich noch frueher geweckt worden, gegen halb 7 ging ein starkes Gebimmel los, ich dacht schon es sei Feuer ausbgebrochen. Also raus, aber war irgendeine wichtige Morgenprozession. Ich muss unbedingt demnaechst mal meinen Lebensrhytmus umstellen. Jedenfalls hab ich mich nochmal hingelegt und dann bis Mittag geschlafen, war der Ashram natuerlich wieder zu.
Also gemuetlich nen Kaffee getrunken und dann mal in die andere Richtung gelaufen, nach Rishikesh (Hauptteil). Hier und da mal am Ganges gesessen, aber nicht wirklich energetisch gewesen. War heut ein super schwueler Tag, nach etwa zehn Minuten war man durchgeschwitzt, dann nur noch so weiter bis jetzt, endlich akzeptables Wetter. Jaja, was soll ich euch erzaehlen, ihr habts ja auch nicht besser.
Nun, es bleibt eine enstpannte Stadt, nur mit meinen Annaeherungsversuchen an Yoga wirds nun wohl nix, nen zwei-Tages-Guru brauch ich mir ja nun nicht erst suchen. Aber gibt auch andere spannene Dinge hier zu lernen, zum Beispiel Telekinese, allerdings nur bei Eignung. Also seid auf alles gefasst, ich geh jetzt jedenfalls erstmal was Essen..
# Vollmond gesehen, schoen hier # Bin auch in irgendsoeinem Tempel untergekommen, unten muessen alle Schuhe ausziehen, ausser Gaeste des Hauses # Versuch seit mehreren Tagen die Hindu-Gottheiten auseinander zu halten, nicht so einfach #
Posted by rene on 07 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Mein erster Tag in dieser Stadt. Morgens gegen 6 aufgewacht, ok, dass Hotel war zwar nett und billig, aber doch direkt an der Strasse. Und die Motorrikschas machen ne Menge Laerm. Also gepackt, und einen neuen Platz gesucht.
Erstmal mit der Kirche ums Dorf gelaufen, haett ja mal auf der Karte schauen koennen, dass es hier zwei Haengebruecken gibt. Zurueckgelaufen zur einen, die ich auf der Fahrt gesehen hatte, um von einem Russen zu erfahren, dass ich zu der anderen wollte. Die war natuerlich direkt dort, wo ich herkam. 😉
Beim rumlaufen schon gemerkt, dass hier ne andere Welt ist. Super schoen, ueberall heilige Orte, Tempel, Ashrams, dazwischen ne ganze Menge Touris (haupts. Israelis) aber gut auszuhalten. Die Verkauefer nerven ueberhaupt nicht und wenn jemand fragt, reicht ein (!) nein. Das fuehrt dazu, dass man die Einwohner viel netter wahrnimmt, wer mit einem redet, will einem manchmal auch nur Glueck wuenschen oder Dope verkaufen, was je nach Glauben auch als das gleiche angesehen wird.
Diesmal war der Ashram abgeschlossen, also Kaffetrinken in der German Bakery. Mit einigen Deutschen geredet, ’sie‘ lebte seit 10 Jahren hier und war damals bei Osho mit dabei. Ab nach USA, irgendwo noch durch die Welt und als ihr Meister gen Himmel ging, hat sie gesucht und einen neuen hier gefunden. ‚Er‘, Rainer, ist seit 20 Jahren hier halbjaehrlich und hat ne Yoga-Schule in Muenchen aufgemacht und lehrt jetzt hier und dort fleissig.
Danach, Ashram immer noch zu, hab ich mir ein Hotelzimmer genommen, naja, dann eben erstmal kein Yoga. Die Wege sind eben gezeichnet 😉 Um mein mangelhaftes Karma aufzufrischen bin ich dann eine Runde im Ganges geschwommen, super hier. Nun bin ich nicht nur sauber, sondern rein! Die Ostssee ist zwar auch nicht schlecht, aber eben nicht heilig, hat mir gut hier gefallen.
# Jetzt wirds langsam Zeit dass der Meister hier nen funktionsfaehigen SD-card Reader anschleppt, sonst gibts keine Bilder. (Der Text von gestern ist auch drauf, gibs also auch erst morgen) # vielviel besser als Delhi, aber Delhi gehoert eben auch dazu # Affen gesehen, aber nix stibitzt wurden. Ist schoen, dass hier Tiere (Affen Hunde, Kuehe) in die Stadt gehoeren # Baustelle am Ganges, gutes Material
Posted by rene on 06 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Nichts einfacher als das. Nach einem ausgewachsenem Frühstück, daß mal tatsächlich früh stattfand (und der obligatorischen Ich-grüß-die-Heimat-Interntstunde), war ich schon gegen halb zwölf am Busbahnhof. Die Schilder fast alle in Hindi, also durchgefragt und gleich den richtigen Bussteig gefunden. Bus nach Rishikesh? Klar, am Schalter (jeder Bussteig hat nen eigenen) dann die Info, daß es die Tickets am Bus gibt.
Und Schilder, die davor warnen, daß Werber versuchen Dir ein Ticket für Privat-Busse aufzuschwatzen, was überteuert und auch noch verboten ist. Naja, am Bus gefragt, sagt einer im alten Klapper-Bus ‚yes, Rishikesh‘ und hinter mir fragen zwei ‚Rishikesh, deluxe?‘. Klar, deluxe klang besser als der Bus direkt vor mir aussah, also dem einen hinterher, bis der mich durch nen Ausgang lotsen wollte. Da bin ich unsicher geworden, also lieber zu dem Bus den ich kannte und Volksklasse reisen.
Geplant waren 6 Stunden Busreise, aber beim ersten Crash in Delhi war klar, daß es auch länger dauern könnte. Vollbremsung und vor dem Bus knirsch. Dann clever ruckartig zurückgesetzt, knall. Sofort ne Debatte in Hindi, die Mitreisenden waren wie der Fahrer der Meinung, die Welt um sie rum wär schuld. Das sah der Typ vor dem Bus anders (der dahinter hatte sich der Mehrheit gebeugt) und hat sich dann erstmal auf den Kühlergrill gestellt, ist mitgefahren bis ein paar hundert Meter weiter ein Cop auf nem Motorrad zu sehen war. Hingelaufen und abserviert worden, Mr. Cop hat wohl was besseres zu tun gehabt als sich mit nem Staatsbus anzulegen. Daß nenn ich Mehrheitsdemokratie.
Wenig später dann noch ein Megastau-chaos, in solchen Situtionen ist Kreativität gefragt. Die Fahrspuren werden genutzt wie sie frei scheinen, da wird auch schon mal rechts außen vorbeigefahren (hier ist Linksverkehr!) Kurz danach ne dicke Demo, vielleicht auch ne Prozession, sah aber wie Wahlkampf aus. Und zu gutter letzt noch ein Schwertransport, hupend und den Gegenverkehr in den Graben verweisend rechts vorbeigefahren.
Insgesamt 8,5h Busfahrt für 250km, mir reichts. Bin nun glücklich in Rishikesh-Laksmanschula angekommen und schau mir den Ashram erst morgen an, in der Ruhe liegt die Kraft.
# Gasthaus hier ist luxus, fast europäisch. Kein Vergleich zu Delhi. # Am Ganges gewesen, Vollmond über den Himalaya-Vorläufern bewundert # keine Fotos gemacht, saß ja den ganzen Tag im Bus #
Posted by rene on 06 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Heut gabs Kultur. Auf ausdruecklichen Hinweis von Maziar (Hey, danke!) gings zum Mausoleum von Scheich Nizamuddin (Hazrat Nizamuddin Daragh) – und nein, auf dem Bild ist nicht das Mausoleum 😉 . Der Versuch, den Ort des Geschehens bis zum Abend selbst zu finden, ging etwas schief.
Dann hab ich mich nach einem Besichtigungsspaziergang durch den muslimischen Teil Delhis doch hinfahrn lassen. Sehr desorientiert angekommen (es hieß nur noch etwas gerade aus laufen, ok), hab ich gar nicht bemerkt, wie ich die Moschee betreten hab. Ging alles ineinander über. Mich hätte stutzig machen sollen, daß die Limo-verkäufer mit Schuh-Verkäufern gewechselt hatten, hat es aber nicht. Waren ja auch keine Schuh-Verkäufer, sondern Schuh-Aufbewahrer. Gab natürlich nen dicken Anschiss, mit Schuhen gehts halt nicht in die heilige Stätte, auch nich wenn mans eilig hat.
Drin wurde gerade das Nach-Sonnenuntergangs-Essen vertilgt, ist Fastenzeit. Alle auf dem Boden sitzend und essen, Menschenmenge, ich immer noch desorientiert dazwischen. Essen weg und los gingen die Gebete. An mir hat sich keiner gestört, wußte aber auch nich ob ich dahin passe. Ein paar andere Touris dort hatten auch keinen Plan, das beruhigte.
Dann nach dem Gebet kam der Grund meines Besuchs, qawwali-Gesang. Wenn auch die Texte wohl (?) alle sehr religiös sind, ist das doch eine super Musik. Eine schöne Art, Gott zu verehren, und ich als bekennender Atheist habs genossen. Überhaupt alles sehr beeindruckend, schwer zu beschreiben (Tip für esel-nutzer: ‚Nusrat Fateh Ali Khan‘).
Dort hab ich dann auch Simina (Rumaenien) und Stefan (Oesterreich) kennengelernt, mit denen gings dann auch wieder zurück nach Paharganj (Stadtteil von Delhi), die wohnen im Hotel gegenüber. Mit den beiden schön essen gewesen, mit Blick über Delhi und mir ein paar Tips zu Indien geholt.
Sind grad ihr letzten Tage, aber beide kommen grad aus Rishikesh. Soll super dort sein, zumindest Simina wär wohl gern noch paar Wochen geblieben. Nun, mit einigen Empfehlungen (bei der deutschen Bäkerei an der Ganges-Brücke ist ein super Ashram) und Warnungen (die Affen auf der Brücke nehmen einfach alles, was sie bekommen können, auch schonmal Touri-Rucksäcke; es gibt Polizeikontrollen zwischen den indischen Bundesstaaten, auch in Bussen) gehts morgen also ab in eine weitere Welt (6,5h Bustour).
# Dengue-Fieber in Delhi, Schüler müssen Winteruniform tragen # Noch länger geschlafen, erst gegen 4pm aus dem Hotel gekommen # Die ich-bin-jeden-Tag-am-Netz Übergangsphase is nun vorbei. #
Posted by rene on 05 Okt 2006 | Tagged as: India 06
Diesmal etwas mutiger mit den lokalen Transportmitteln umgegangen und mit ner Auto-Riksha ab nach Lajpat Nagar. Das sind so ne Duo-Teile, die Ost-Leser (naja, wohl auch die Ost-Leserinnen 😉 )werden wissen was ich mein. Und wer mal S50 gefahrn ist, weiß, das man auch unter-motorisiert wie ein Irrer rumheizen kann.
Anyway. Ich wollte Arun wegen dem ‚Auftritt‘ am Engeneering College von Radaur treffen, aber er war nicht da. Hab dann mit ihm telefoniert, wollt mal wissen was er so erwartet. Naja, gibt irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Netzwerk dort, ich hoff mal er überschätzt meine Fähigkeiten nicht. 😉 Wir werden sehen, nächste Woche Donnerstag bin ich dort.
Danach ein Spaziergang von NewDelhi nach OldDelhi. Schwimmen im Strom. Ein wirklich unglaublicher, faszinierender, anstregender Wirrwar von essenden, transportierenden, verkaufenden, arbeitenden Menschen. Gehupe und getöse, Leben. Auffällig ist, daß es je nach Wirtschaftszweig spezifische Gegenden gibt. Mal ‚Baumarkt‘ an ‚Baumarkt‘, mal ‚Motorradladen‘ an ‚Motorradladen‘ (die europ. Bezeichnungen sollten nicht verwirren, ist alles klein und viel). Richtige Sehenswürdigkeiten hab ich mir aber vorerst gespart, mach ja noch ne City-Tour in einem Monat. Darum auch nur kurz am RedFort gewesen, dann war Zeit für den Heimweg.
Stichpunkte # Wieder bis Mittag geschlafen, jet-lag? # Auto-Rikscha ist ungemütlicher als Fahrrad-Rikscha # Reiseplanung steht, Freitag gehts nach Rishikesh # Anrufen in D-land is schwierig, Zeitverschiebung 4,5 Stunden #