März 2013
Monthly Archive
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Posted by rene on 23 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See
…gehts nun. Immer weiter, um dann irgendwann in drei Wochen Ägypten zu erreichen.
Drum waren wir heute zum letzten Mal in Singapur. Hier, wo vor vier Wochen meine Reise begann. Und weil der Eindruck ja bisher doch etwas unvollständig war, musste ich nochmal raus und mir das von Nahem begucken. Und prüfen, ob sich was hinsichtlich dem Umgang mit langen Haaren geändert hat in den letzten Jahren [1].
Hat sich, zumindest äußerlich. Lange Haare dürfen Touristen jetzt tragen, schliesslich tragen Touristen auch Geld. Und das nimmt man hier gern, Modernität hat eben ihren Preis. Alles glänzend und poliert, kaum Dreck und natürlich hatte auch hier irgendwer genug Geld, um Beton in ästhetische Formen zu gießen. Teils echt futuristisch, ein Hotel mit drei Hochhäusern und nem überdimensionalen Dachgarten, nich schlecht. Wer im Hotel wohnt, darf auch in den Pool und kann sich von dort die Stadt von oben angucken. Und das weltgrößte Riesenrad gibs natürlich auch, klar, Rekorde müssen sein.
Sonst?
In der nagelneuen U-Bahn warnt die Anti-Terror-Durchsage: „Wenn sie verdächtige Personen sehen, sofort dem Personal melden!“ Alle verdächtig, wirklich!
Im Museum of Art and Science gabs ne Ausstellung aus Lego, die musste ich natürlich gucken. Eindrucksvoll, obwohl irgendwann auch der erste Überraschungseffekt vorbei war. Und es gab auch noch ne Ausstellung über Gucci, keine Ahnung wozu man sowas in ein Museum heben muß, nich für mich.
Habs mir dann eben auch nicht angeschaut, sondern lieber noch nen Ausflug nach Little India gemacht. Wirklich „Little“, und nichmal Dreck und Chaos, darf man denn sowas Indien nennen? Dann doch lieber das richtige Indien, gibts in einer Woche! Immerhin gabs schonmal indisches Bier, 650ml mit 8%Alc, dass hieß nicht umsonst „Knock Out“.
Posted by rene on 19 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See
Laem Chabang, der größte Hafen von Thailand und irgendwie auf der Strecke zwischen Bangkok und Pattaya. Wer raus will, muß weg hier. Also war mein gestriger Plan, 120km nach Bangkok mit’m Taxi zu fahren und dann 4 Stunden in der berühmten Stadt der Schachspieler zu verbringen.
Alles fing gut an, kurz nach drei gings los, erst quer durch Industriegebiete und dann durch immer dichter werdende Vorstädte Bangkoks. Und dichter werdende Straßen, oben unten links rechts daneben und drüber auch. „Dort wo vor der grossen Asienwirtschaftskrise 1997 die zehnspurigen Straßen den Verkehr nicht mehr aufnehmen konnten und statt in ein öffentliches Personentransportsystem zu investieren einfach über die zehn Spuren noch einmal sechs bestellt wurden. Der Bang na Bang Pli Bang Expressway. Die längste Brücke der Welt.„[1] Verrückt, wer hat denn soviel Beton hingekippt? Na eben. Roland Koch. Der Mr. „brutalstmögliche Aufklärung“. Damals noch nicht als Chef von Bilfinger, aber sicher schon mittendrin.
Nun gut. Sind eben offenbar modern, solche Brückenstraßen, ist ja auch paar Jahre nicht mehr die längste der Welt.[1] Aber sehen schon krass aus. Weiter also, weiter weiter. Direkt ins Zentrum der 15-Millionen-Metropole. Überall auf dem weg schicke Bilder des Bhumibol-Königs, der natürlich nirgendwo fehlen darf. Die permanente Wiederholung erinnert etwas an die sozialistischen Plakate überall, nur natürlich mehr Gold und Protz hier. Und dann endlich, nach zweieinhalb Stunden Autofahrt, Bangkok City. Für 4 Stunden.
Aber es war etwas spät. Der liegende Buddha war leider schon eingeschlafen und wollte keinen Besuch mehr. Wenigstens der Tempel der Morgenröte war auch Abends zu sehen. Und hinter den Mauern konnte man und anhand der Dächer einen Eindruck der riesigen Tempelanlagen in der Stadt gewinnen. Gleich daneben ein großer Park, und trotz der abendlichen Zeit recht lebendig – natürlich nicht ganz der Görli, aber fast… Und mitten durch die Stadt fließt ein Fluss, der überraschend breit ist und damit (vom weiten) wenig dreckig wirkt. Trotz der vielen Menschen und der sogenannten Ruea Hang Yaos, die zur Begeisterung von allen mit alten LKW-Motoren angetrieben werden. Einfach so auf die letzte Sitzbank gestellt, Achse ins Wasser, und vom Lärm antreiben lassen. Prima. Gibt ne riesige Heckwelle.
Als es dann endlich dunkel und lauwarm wurde, die Tempel besehen waren und Abwechslung nötig wurde, bin ich dann noch etwas durch die Stadt gewandert. Irgendwann über einen mir unangekündigten Nachtmarkt gestolpert, auf dem Unmengen an Blumen und Gemüse angeboten wurden. Offenbar lässt sich Nachts besser Markt machen, vielleicht die ganzen Touries die Zufahrtsstraßen nicht blockieren und das ganze Gemüse nicht so schnell vergammelt. Oder warum auch immer, jedenfalls sieht das mit den improvisierten Buden und Beleuchtungen schon spannend aus.
Zum Abschluss musste natürlich noch ein Ausflug ins Touri-Rotlicht-Viertel sein… naja, die Fahrt mit dem TukTuk war besser als der Besuch des Nachtmarkts und das Begucken der Rotlicht-Reklame. Und dann irgendwo gemütlich ein Bier zu trinken, ohne dass aufm Tisch jemand Steptanz machte, war fast unmöglich. Na, ich habs geschafft und mir das Nachtleben von der Seite aus angesehen. Kann man mal gesehen haben, muss man aber nicht.
Dann hopphopp zurück zum Schiff, fast wär noch der Sprit unterwegs alle geworden (jaja, die fahren mit Gas) und pünktlich kurz nach Mitternacht hatte ich wieder die virtuelle Welt des Kreuzfahrtschiffs erreicht. Insgesamt, viele Eindrücke, spannende Stadt. Durch den Fluß wirkt alles etwas aufgelockerter, aber ist eben Asien. An jeder Ecke gibt’s nen Händler, dazwischen viel zu Essen, auch etwas Dreck (es war sauberer als ich gedacht hatte, aber weit entfernt von sauber) und natürlich Kultur. Schöner Trip.
Posted by rene on 10 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See
Nun musste es ja mal passieren.
Ich hab nen richtigen Ausflug gemacht, so wie 60 andere von der Crew. Zuerst gings zu den Batu Höhlen, die Erinnerungen an Indien war einfach unschlagbar. Glühende Hitze, der Geruch von Räucherstäbchen (Nag Champa) und witzige Comicgestalten in Realgröße, herrlich. Wirklich, Hindu-Tempoel sind echt der Hit. Überall diese Figuren, von denen man so einfach keine Ahnung hat. Was sagt einem denn, wenn eine Kuh mit Brüsten durch die Gegend läuft?`Genau, is die Mutter vion allen Kühen und sowieso wichtig. Was sagt einem, wenn Ganesha aufm Affen reitet? Keine Ahnung. Genau. Und so weiter. Aber auf jeden Fall bunt und herrlich viele Erinnerungen hervorrufend.
Dann gings weiter Richtung Zentrum. Und Zentrum ist dort, wo aus Beton nicht nur 272 Stufen (wichtig für alle Touristen, Anzahl der Treppen zu den Batu Caves) sondern 452 Meter gestapelt werden. Und das ist natürlich eindrucksvoll, auch wenn die Kopie in Dubai das Original natürlich an Höhe und auch an Geschmacklichkeit, wenn sowas überhaupt zu Beton passt, übertrifft. Die Notwendigkeit mitten in der Stadt so hoch zu bauen, liegt auf der Hand. Wenn der Blick nicht nach oben wandert, sondern die unteren 10 Meter der Realität trifft, macht sich Enttäuschung breit. Kein Leben in der Stadt, Beton sieht von Nahem auch nicht besser aus. Schön geht anders!
Allerdings die Brücke zwischen den Türmchen, die hat schon was. Da muss man doch unweigerlich an Bruce Schweinebacke denken. Um dann drauf zu kommen, daß Sean 007 dort schonmal drauf rumgeklettert ist, na egal.
Also weiter. Nach nem Blick von oben auf den ganzen Kram (Fernsehturm == Menara) weiter Richtung China-Town gelaufen. Eben, die Chinesen wissen noch, wie man Städte am Boden baut. Herrlicher Durcheinander von tausenden Menschen, leckeres Essen und zum Abschluss sogar noch ein Bierchen in der Rentnerkneipe von Chinatown – hier waren alle (außer mir!) über 80 Jahre. Erinnert ihr euch noch an den alten Chinesen, der die herrliche fliegende Imbissbude im fünften Element hat? Genau. Action eben.
Posted by rene on 07 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See
Nach einer Woche kann ich euch sagen, dass hier mal alles anders ist als auf den Kanaren. Asien ist größer! Wirklich. Drum sind wir nicht einfach jeden Tag auf einer anderen Insel, sondern fahren schonmal zwei Tage nur durchs Wasser ohne irgendwas außer andere Schiffe zu sehen. Was unsre Gäste nicht so stört, schließlich wechseln die permanent zwischen Essen und Sport oder lassen sich aufm Pooldeck grillen. Ich fühl mich hingegen fast wie auf nem Containerschiff, da is man ja auch mal eben paar Tage, okok, paar mehr Tage aufm Wasser.
Der Eindruck verstärkt sich noch, wenn wir dann in den Häfen der Tour ankommen. Während wir in Europa meist in den Stadthäfen neben dreivier anderen Kreuzfahrtschiffen anlegen, finden wir hier immer unseren Weg in Containerhäfen. Die liegen dann eben das eine mal in Vung Tao nahe (?) HoChiMinhStadt, das andere mal in Laem Chabang nahe Bangkok oder auch mal in Muara nahe garnixweiter (Brunei hat wohl nix wo man wirklich nah dran ist). Was für die Gäste nicht wirklich ein Problem ist, die fahren einfach mitm Bus oder Fahrrad durch die Gegend und schaffen es so im Tagestrip auch etwas von Asien zu sehen.
Für die Crew ist das nich ganz so praktisch, drum hab ich bisher nur Container gesehen. Und die sehen genauso aus wie überall, auch wenn hier hin und wieder mal was andres als Maersk drauf steht.
Damit aber wenigstens irgendwas an Eindrücken von Asien bleibt, gibts auch Ausflüge für die Crew. Und ich mach Sonntag einen mit, die schlammige Flussmündung ist das Ziel, Kenner sagen K.L. Und dann kann ich endlich mal Sonnecreme, Shorts und mein nagelneues selbstkühlendes Sommerbasecape nutzen…