September 2009

Monthly Archive

3 Stunden Afrika

Posted by on 15 Sep 2009 | Tagged as: Zur See

Na das wars dann also, drei Stunden war ich in Afrika. Genauer, Tanger, Marokko. Und war schon interessant, irgendwie nicht völlig ungewöhnlich aber doch aufregend. Tanger hat ne richtige mittlealterliche Altstadt. Und natürlich auch ne Serie Neubauten am Strand aber sowas schau ich mir ja nich an. Und dazu noch Leute, die einem permanent die Stadt zeigen wollen, ganz unverbindlich. Die dann versuchen Dich in Teppichläden zu bringen, Dir was vom Pferd erzählen (‚ich bin hier Lehrer‘) und dann, wenn man ihnen endlich klar gemacht hat das man wirklich nichts kaufen wird, nochmal versuchen Dir ne Handvoll Schuhcreme anzudrehen.


Nich mit mir. Zum einen bin ich durch Indien bessere Überredungskünste gewöhnt, zum anderen brauch ich grad keine Schuhcreme oder ähnliches. Abgesehen davon gabs nich viele Erlebnisse in den drei Stunden, ein paar Kanonen waren schon das kuturelle Highlight des Ausflugs. Und arabische Schriftzeichen, die nicht zu verstehen sind. Was dazu führt dass auf Denkmälern nur deutsche Aufschriften oder Zeichnungen verständlich waren, hab ich mich eben darauf konzentriert. Und auf andere Kleinigkeiten am Weg. Zum Beispiel unglaublich weit verbreitete Schilder lachender Kühe, ohne sowas kann man hier keinen Laden aufmachen. Und darum strahlt einen in der berühmten (?) historischen Altstadt in den kleinsten Gassen das noch berühmtere Bild mit der Kuh mit Käse am Ohr an. Ist sicher genauso Pflicht wie die KAGO-Schilder an ostdeutschen Gartenzäunen – aber was solls, die Kuh ist glücklich. Und ich wars auch…

Angst statt Freiheit statt Angst

Posted by on 13 Sep 2009 | Tagged as: ... ? ...

Geht ja ab wie immer bei euch da drüben, da waren wohl die Einsatzkräfte vom Demokonzept nich wirklich überzeugt. Vielleicht dann doch wieder mal anderen Angst machen? Grüße an alle die für mich und alle Schnarchnasen mit demonstriert haben.

Overnight

Posted by on 13 Sep 2009 | Tagged as: Zur See

Das ist das magische Ereignis auf das ich nun anderthalb Wochen warten musste. Endlich irgendwo über Nacht liegen und darum nach Feierabend einfach so von Bord gehen und das alles mal hinter mir lassen, fein. Vorher muste allerdings erstmal ein langer Weg gefahren werden, einmal fleissig die Atlantikküste Europas lang. La Havre, Santander und La Coruna gabs zu sehen, vom Schiff aus, klar.

Nach dem kräftigen Sturm in der deutschen Bucht waren wir ja auf alles gefasst, als es nun durch die Biskaya gehen sollte. „Dieses Seegebiet ist für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang bekannt.“ Sagt Wikipedia. Bei mir ist dieses Seegebiet für seine spiegelglatte Wasserfläche und Delphine, die ihre Rückenflosse aus dem Wasser streckend lustig durchs Wasser schwimmen (allerdings in unsere Gegenrichtung) bekannt. Vielleicht werd ich den Miesmacher-Artikel bei Wikipedia mal anpassen.

Wenn ich dazu komme.

Denn schliesslich gibts ja auch ne Menge zu erleben, wenn man mal nicht am Computer sitzt und die Welt draussen erkundet. Und wenn man Overnight hat. Lissabon, zum Beispiel. Quietschende Strassenbahnen, Nobelcafes mit Blick über die Stadt und alternative Rockfestivals. Und Slices with things. Und Ampelmännchen. Und Bands die fast niemand kennt. Ninfo und Bar zum Beispiel, letztere sogar ganz akzeptabel. Ein schöner Abend in der Realwelt.

Und sowas gibts bald wieder. Dann in Funchal auf Madeira. Dort liegen wir jede Woche von Sonntag zu Montag im Hafen, juhuu. Bleibt bloss noch rauszufinden wo sich die lärmende Szene dort so versteckt, aber wird schon. Und vorher werd ich morgen zum ersten Mal in Afrika sein, wenn auch nur kurz. Heute in Cadiz, setzen wir am Abend über nach Tanger / Marokko, den Landgang kann ich mir ja dann nicht entgehen lassen.

Seegang

Posted by on 04 Sep 2009 | Tagged as: Zur See

Schon wieder. Fast unbemerkt bin ich vor drei Tagen wieder zu See gegangen, um nun schon wieder zur See zu fahren.War ja fast absehbar, dass mein Schiff (!) nicht so lange ohne mich zurecht kommt. Letztendlich hat die oberste Einsatzleitung nach mehreren hohen Wellen in der Telefonleitung, die sie mit mir verbindet, entschieden, dass mich das Schiff in Warnemünde abholt und dann mit meiner Unterstützung weit nach Süden fährt, um dann im Wochenrhytmus um die Kanaren zu kreisen.

Zwei Monate Sommerurlaub, Sauna am Strand, Bergwandern in Slovenien, Paddeln im Bodden, Rio Reiser in Fresenhagen, Motorradfahren an der Ostseeküste. Zwei Monate mit meiner Liebsten. Und einige von euch konnt ich ja auch treffen in den zwei Monaten. Und nun, ist der Sommer rum. Oder besser, ist das Jahr rum, weil es dort wo wir hinfahren natürlich auch weiterhin Sommer ist. Aber die Zeit des freien Lebens ist mal wieder vorbei, und irgendwie ist es unfassbar dass ich bspw. nur für drei Tage in Berlin war. War einfach zu kurz der Sommer. Aber schön war er, yeah!

Nordsee

Nun, heulen hilft nix, ich gewöhne mich langsam wieder an den Bordalltag und freu mich darum erstmal über den Nordsee-Abschieds-Sturm, den wir heute auf dem Weg nach Hamburg durchqueren. Guter Seegang für den Dampfer. Es lässt sich nicht mehr ignorieren,  das Schwanken zeigt es, wir sind auf See. Und zum ersten mal in meiner Seefahrerlaufbahn bin ich auf ein bekanntes Schiff zurückgekommen, das hat auch was. Viele vertraute Menschen, nette Kollegen, so das das Arbeiten auch wieder Spass macht. Wenn nur die Absolutheit des anBordseins nicht wäre… na, wird schon.