Zeitverschiebung
Posted by rene on 07 Jan 2009 at 09:17 pm | Tagged as: ... ? ..., Zur See
Ja nun bin ich also schon das dritte mal in Panama. Und schon über nen Monat an Bord, unglaublich. Da wurde’s auch Zeit mal wieder frische Landluft zu schnuppern und vor allem die Mittagspause zu nutzen um im ersten Supermarkt am Platze (also der nächste von der Pier aus, etwa 150m) Süsses zu kaufen um mich selbst zu beschenken. Lecker, Cadbury Toffees, fein.
Das Angebt an Leckereien hier an Bord ist nämlich überschaubar. Zugegeben, alle die von euch schon Jahre auf Containerdampfern die Weltmeere kreuzweise gemacht haben würden in unserer Crewbar große Augen bekommen, mir selbst gehen Haribo und MundMs so langsam als einzige Zuckerquellen aufn Geist. Übrigens, auch finanziell ist eine Betrachtung der Süssigkeitenversorgung ganz interessant. So kann ich für 5 Euro ganz locker in der Crewbar ne Saalrunde an Drinks geben, was auch so üblich ist bei Betreten derselben. Fürs selbe Geld bekomm ich allerdings gerade mal eine Packung Haribo oder MundMs, okok, Familiengröße (man fragt sich immer wer in der Familie alles was abbekommt wenn man die Packungen sieht!).
Aber ich bin vom Thema abgekommen. Denn eigentlich wollt ich doch schreiben dass ich nun schon mehrfach in der Freiheit war, wenn man das „Draussen“ mal als solche bezeichnet. Durch Willemsburg auf Curacau gelaufen, nach zwei Stunden festgestellt dass das sicher mal ein gemütliches kleines Dorf war, welches nun durch parallel etwa 3 Kreuzfahrtschiffe die da immer mal liegen völlig eingenommen wird. Aber festen Boden unter den Füssen, Cola mit Eis im Strassen-Cafe und ein kaum vermeidbarer Blick auf Kreuzfahrtschiffe. Aber schön, wirklich. Und ich in Zivil, herrlich. Natürlich nicht lang genug, normalerweise würde ich warten bis die Schiffe ablegen und dann die Stadt erkunden 🙂
Sonst, ich hattes fast vergessen, gabs hier ne Silvesterparty. Mit Feuerwerk, klar. Aber danach etwas angetrunken übers Schiff laufen und niemand da der einen mit Knallern bewirft! Herrlich! Wo gibts sowas noch?
Als Kommunikationsmensch war ich natürlich dafür zuständig, dass eine Countdown-Uhr die übers Schiffsdeck projiziert wurde die Minuten Sekunden und so bis Mitternacht zählt. Ausgeführt wurde die Arbeit vom zweiten Kommunikationsmensch, und schwierig war sie deshalb, weil wir die Uhr ja nicht nur laufen lassen, sondern auch stellen mussten. Also wurde in einem Arbeitsmeeting am Nachmittag vom kompletten Kommunikationsteam ein Zeitvergleich mit allen verfügbaren Quellen vorgenommen, Gangabweichungen durch die Schiffsbewegungen wurden vorkalkuliert und letztendlich wurde die Uhr gestellt.
Um einige Stunden später falsch zu gehen.
Ok, nur ein paar Sekunden Abweichung zu wasauchimmer, aber doch genug dass wichtige Gäste sich in ihrer Feierlaune beeinträchtigt fühlten. Mann kauft ja keine tausend Euro teure Uhr nur um dann am einzigen Tag des Jahres, wo es auf die Sekunden ankommt im falschen Moment anstossen zu müssen.
Glücklicherweise haben wir uns an Bord vorher drauf geeinigt, dass alles nach meiner (unserer) Pfeife, äh, Uhr tanzt, und das neue Jahr begann genau im richtigen Moment. Die meisten werden gar nicht merken, dass dieses Jahr etwa 45 Sekunden kürzer ist als andere gleichartige, aber ich werd mich dran erinnern. Dass ich einmal in meinem Leben verantwortlich dafür war, wann alle anderen schlagartig zu Feiern anfangen. Herrlich, ein Hoch auf die Hierarchien!
, ein Hoch auf die Hierarchien!
+ das Bild mit der Uniform…
…so leicht wirds einen also da gemacht, das man zu solchen komischen Ansichten kommt?
Ich freu mich, endlich wieder mal was zu hören. Und schreibe doch mal ne Zeit offline und sende uns dann, als immer nur so ein paar Tropfen vom der Cyber-Hafenkneipe zu tippen.
das ist nen Blog, kein Briefkasten für Postkarten.
MfG Herr Schmidt
Süßwareneinkauf für Rückkehrer (gern mit ‚Anhang‘ – wasn doofes Wort) ist notiert.
Dir weiter schöne Landgänge und daß Dir keiner auf den Uhren- oder sonstigen Zeiger geht. 😉
Deine Hierarchiehymne liest sich ja befremdlich, aber dazu gibt es bestimmt mal ne Fortsetzung…
Mensch Rene,
schönes neues Jahr! Dachte eigentlich, dein Blog wäre nicht mehr aktiv, und nun so eine nette Überraschung! Du bist ja ziemlich plötzlich weggewesen, ich war mir sicher, dich vor dem Abflug noch mal zu sehen. Nun denn, dann überarbeite dich mal nicht und geniesse den karibischen Winter, denn hier ist es mal wirklich knackekalt. Wenn du Filmratschläge wünscht, kein Problem, und Chefs die ohne den Hauch einer Ahnung alles besserwissen hast du ja schon erlebt…Gestern auf nem netten Konzert im Schokoladen (der übrigens ganz schön Stress hat) dachte ich mal wieder:wär doch nett , wenn Rene jetzt hier wär.. Holen wir alles nach! Wann bist du wieder in heimischen Gefilden?
und doch noch was – hurra!
und fast schon zeitnah hab ichs gelesen. vorher schon von gehört: „ich will nicht zuviel verraten – aber das foto“ raunte es an allen ecken und kanten.
und war nicht zuviel versprochen 😉
das mit der uhr ist auch sehr schön.
und wie war das doch gleich mit der schaltsekunde – letztes jahr war doch ne sekunde länger, oder?
hast du das eingerechnet in dein 45 sek. kürzeres jahr?
alles liebe, knuddel, kuss, gerry
p.s.: vielleicht hast du es ja doch schon mitbekommen, aber fiel mir grade so wieder ein (schnüff):
„Wir sind traurig …
der Kapitän hat das Schiff verlassen und macht jetzt den Himmel unsicher … “
André Greiner-Pol ist nich mehr hier
aber die band will laut webseite weiter machen, inkl. Hohenlobbese…
„die Fehler die ich mach, die mach ich aus Liebe,
den Ärger, den ich hab, den hab ich aus Liebe
wenn ich über Stränge schlag, schlag ich aus Liebe,
ich singe dieses Lied aus Liebe“
Hi ihr Lieben,
jaja, ich muss mal öfter schreiben, ich weiss. Auch wenn ich so lausig mit euren Kommentaren umgegangen bin und nichmal schnell geantwortet habe, macht weiter so… ich freu mich immer.
Und jetzt ist mein Akku gleich alle, naja, dafür gibts nen neuen Beitrag und Bilder… Aber noch schnell die wichtigsten Fakten klarstellen, muss ich! Hierarchien mag ich genauso sehr wie diese schicken Abenduniform. Also eigentlich nicht. Und die Schokiversorgung hat sich deutlich gebessert, dennoch freue ich mich über jede Einladung zu Schokischlemmen. Oder in Schokoladen gehen, Ende März bin ich wieder da. Und im Sommer hab ich auch Urlaub, also werd ich auch in Hohenlobbese nochmal an die wilden Zeiten vor der Revolution und vor dem Tod des Königs denken.
Ich freu mich auf euch alle mal wieder, warum seid ihr eigentlich alle so weit weg?
Rene