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Frühlingsgefühle

Posted by on 14 Mrz 2009 | Tagged as: ... ? ..., Zur See

Frühling, ja auch hier ist der angekommen. Frühling, das ist die Jahreszeit, wo die Sonne sich entschließt nich mehr so lange auf die Südhalbkugel zu gucken und dafür mal nen längeren Blick in die Nordhälfte zu wagen. Was mir hier egal sein könnte, denkt ihr! Außer letzte Woche im November ist ja immer Sonne hier. Klar.

Aber im Moment guckt sie hier von oben, soll heißen das sie sich mehr oder weniger den Äquator direkt von oben anschaut. Oder besser, Frühlingsanfang ist eben die Zeit, wo der Äquator keinen Schatten wirft. Allerdings zeigen sich kurz davor und kurz danach andere Schatten, zum Beispiel bei unserem Telefonsatelliten. Weil der ja auch über dem Äquator ist, stellt sich die Sonne nun einmal am Tag direkt dahinter und spielt mit unserer Satelliten-Antennen-Ausrichtung. Weil die, sobald sie erstmal die Sonne entdeckt hat, viel lieber den ganzen Nachmittag auf die Sonne schaut denn auf den Satelliten.

Nun, jedenfalls hab ich nun nach mehreren Tagen endlich begriffen, wie ich das ganze System mit Sonne, Erde und Satelliten austrickse und mich praktisch gegen die Naturgesetze stelle, schon ist der Spuk vorüber. Frühlingsanfang ist heute vorbei, glaubt mir, die Sonne hat es in den Norden geschafft. Auch wenn das nur der Norden des Satelliten ist, mir solls gleich sein. Für mich ist Frühling.

lego

Frühling hier, bald auch Frühling in Europa, da werde ich doch mal lieber anfangen meinen Rucksack zu packen, um dieses Ereignis auch in Frankreich und Deutschland mitzubekommen. Die letzten Tage hoffe ich noch ein paar Ausflüge zu machen, Mopedfahren war ich schon (St. Maarten, schön das!), heute in Grad Cayman durch kristallklares Wasser spaziert und vielleicht trink ich noch mal nen Rum in Tortola. Und dann reicht es aber auch, wird wieder mal Zeit für Realwelt! Wie ich mich freu…

Zeitverschiebung

Posted by on 07 Jan 2009 | Tagged as: ... ? ..., Zur See

Ja nun bin ich also schon das dritte mal in Panama. Und schon über nen Monat an Bord, unglaublich. Da wurde’s auch Zeit mal wieder frische Landluft zu schnuppern und vor allem die Mittagspause zu nutzen um im ersten Supermarkt am Platze (also der nächste von der Pier aus, etwa 150m) Süsses zu kaufen um mich selbst zu beschenken. Lecker, Cadbury Toffees, fein.

Das Angebt an Leckereien hier an Bord ist nämlich überschaubar. Zugegeben, alle die von euch schon Jahre auf Containerdampfern die Weltmeere kreuzweise gemacht haben würden in unserer Crewbar große Augen bekommen, mir selbst gehen Haribo und MundMs so langsam als einzige Zuckerquellen aufn Geist. Übrigens, auch finanziell ist eine Betrachtung der Süssigkeitenversorgung ganz interessant. So kann ich für 5 Euro ganz locker in der Crewbar ne Saalrunde an Drinks geben, was auch so üblich ist bei Betreten derselben. Fürs selbe Geld bekomm ich allerdings gerade mal eine Packung Haribo oder MundMs, okok, Familiengröße (man fragt sich immer wer in der Familie alles was abbekommt wenn man die Packungen sieht!).

Aber ich bin vom Thema abgekommen. Denn eigentlich wollt ich doch schreiben dass ich nun schon mehrfach in der Freiheit war, wenn man das „Draussen“ mal als solche bezeichnet. Durch Willemsburg auf Curacau gelaufen, nach zwei Stunden festgestellt dass das sicher mal ein gemütliches kleines Dorf war, welches nun durch parallel etwa 3 Kreuzfahrtschiffe die da immer mal liegen völlig eingenommen wird. Aber festen Boden unter den Füssen, Cola mit Eis im Strassen-Cafe und ein kaum vermeidbarer Blick auf Kreuzfahrtschiffe. Aber schön, wirklich. Und ich in Zivil, herrlich. Natürlich nicht lang genug, normalerweise würde ich warten bis die Schiffe ablegen und dann die Stadt erkunden 🙂

Sonst, ich hattes fast vergessen, gabs hier ne Silvesterparty. Mit Feuerwerk, klar. Aber danach etwas angetrunken übers Schiff laufen und niemand da der einen mit Knallern bewirft! Herrlich! Wo gibts sowas noch?

Als Kommunikationsmensch war ich natürlich dafür zuständig, dass eine Countdown-Uhr die übers Schiffsdeck projiziert wurde die Minuten Sekunden und so bis Mitternacht zählt. Ausgeführt wurde die Arbeit vom zweiten Kommunikationsmensch, und schwierig war sie deshalb, weil wir die Uhr ja nicht nur laufen lassen, sondern auch stellen mussten. Also wurde in einem Arbeitsmeeting am Nachmittag vom kompletten Kommunikationsteam ein Zeitvergleich mit allen verfügbaren Quellen vorgenommen, Gangabweichungen durch die Schiffsbewegungen wurden vorkalkuliert und letztendlich wurde die Uhr gestellt.

Um einige Stunden später falsch zu gehen.

Ok, nur ein paar Sekunden Abweichung zu wasauchimmer, aber doch genug dass wichtige Gäste sich in ihrer Feierlaune beeinträchtigt fühlten. Mann kauft ja keine tausend Euro teure Uhr nur um dann am einzigen Tag des Jahres, wo es auf die Sekunden ankommt im falschen Moment anstossen zu müssen.

Glücklicherweise haben wir uns an Bord vorher drauf geeinigt, dass alles nach meiner (unserer) Pfeife, äh, Uhr tanzt, und das neue Jahr begann genau im richtigen Moment. Die meisten werden gar nicht merken, dass dieses Jahr etwa 45 Sekunden kürzer ist als andere gleichartige, aber ich werd mich dran erinnern. Dass ich einmal in meinem Leben verantwortlich dafür war, wann alle anderen schlagartig zu Feiern anfangen. Herrlich, ein Hoch auf die Hierarchien!

alles neu

Posted by on 31 Dez 2008 | Tagged as: ... ? ..., Zur See

Und immer noch ist alles neu, obwohl ich nun schon fast nen Monat an Bord bin. Nicht, dass hier die Zeit schneller läuft, aber trotzdem ist alles recht schnell vergangen. Ich hab mich zwar noch nicht wirklich an die Uniform gewöhnt, wird auch nie passieren, der auf dem Bild bin ich nicht! Aber sonst kenne ich nun schon einige der Abläufe an Bord. Und ich finde meine Kabine bereits selbst, auch ne Leistung! Und die CrewBar, klar.

Aber eigentlich, das ging recht schnell mit dem geographischen zurechtfinden. Und ich hatte ja zwei Wochen Zeit, mich mit allem vertraut zu machen. Uwe, der sich auf seinen verdienten Weihnachtsurlaub gefreut hat, hat mich eingearbeitet. Zwei Wochen, immerhin mehr als nix. Und, seit nun auch schon wieder fast zwei Wochen bin ich selbst verantwortlich dafür, dass hier alles läuft was auf so nem modernen Schiff an Kommunkations-Technik notwendig ist.

Das ist recht anspruchsvoll, schon weil es für mich als Neuling gut mal zwei Tage dauern kann bis ich herausbekomme wo welcher Schalter ist und wozu der da sein soll. Gibt zwar Pläne für (fast) alles, aber durchsucht mal die Kabelpläne von 13 Stockwerken nach den richtigen Details. Ohne Erfahrung dauert hier alles etwas, aber man hat ja Zeit eigentlich.

Denn was ich nicht heute schaffe, schaffe ich sicher morgen. So klar war mir das noch nie, aber hier an Bord wird jeden Tag gearbeitet. Jeden Tag, egal ob Sonn- oder Feier- oder Montag. Immer heisst es früh um 7 aufstehen, immer heisst es abends 18Uhr Abendbrot. Nur das Auslaufen des Schiffes bringt etwas Abwechslung in den Alltag, da muss ich zu unterschiedlichen Zeiten prüfen ob alles o.k. ist auf der Brücke. Also auch mal nach 18Uhr, oder davor. Damit wir sicher auslaufen können. Und zwischen 18Uhr und 7Uhr hab ich Bereitschaft, wenns piept darf ich auf die Brücke rennen…

Nun, die Regelmässigkeit der Abläufe ist krass, klingt etwas wie Knast und fühlt sich manchmal auch so an. Aber ich sollte nicht klagen, prinzipiell habe ich schon ’ne Menge Freiheiten. Ich kann an Land, wenn meine Arbeit das zulässt und ne Vertretung da ist. Und das werd ich demnächst auch mal machen, bisher war immer irgendwas los, nach 4 Wochen Karibik noch keinen Schritt an Land gemacht. (Upps, gerade eben doch mal für 20 Minuten raus, yeah)

Ansonsten ist das Leben an Bord ok, die Kollegen sind nett, ich komm mit den meisten gut klar (meist geh ich ganz gerne hin, doch da bleibt so ein Gefühl…). Oben bei den Gästen treib ich mich nicht so gern rum, ist mir zu formal und ich fühl mich nicht wirklich wie in meiner Freizeit wenn ich da in Uniform rumlaufen muss. Für die Crew gibts ne CrewBar, die ist ganz ok. Nicht wirklich originell, aber es gibt billig Alkohol (Becks, Radeberger). Also etwa so wie ne 0815-Eckkneipe in nem Aussenbezirk. Und weil jeden Tag Kneipe auch nicht so doll ist, verbring ich die Abende oft auf meiner Kabine und schau nen Film und schlaf dabei ein. Internet gibts auch nicht wirklich, paar Terminals mit WWW-Zugang, hmmm. Egal, muss ich mit klar kommen, die Tage sind sowieso kurz wenn man arbeitet, irgendwie. Und manchmal gibts ja von Land aus freies WLAN, darauf ein Juhuuu!

Freizeit geht also einigermassen (is ja nicht so viel), Arbeit ist auch ok. Da immer wieder neue Leute an Bord anfangen, wundert sich hier niemand wirklich dass da einer ohne langjährige Erfahrung dazwischen rumspringt. Nur der Kapitän – ’sad little king of a sad little hill‘ – motzt mit täglicher Regelmässigkeit an mir herum. Das nervt, schliesslich mach ich ne gute Arbeit und kann nix machen wenn die Technik mal hier mal da streikt. So ist der Lohn eines stressigen Tages oftmals die Erklärung vom Chef des Ganzen, das man eben nix kann. Er muss es ja wissen. Egal, ich bekomm ja Geld, vermutlich genau um sowas auszuhalten. Und gibt ja auch noch andere Könige, hab aber schon gehört die sollen teils noch krasser sein, brrr.

Also, alles neu. Manches geht verloren im alten Jahr, ich nicht. Und ich hab mich auch nicht wirklich geändert, äusserlich vielleicht. Und ich freue mich, dass meine Erinnerung an die andere Welt da draussen nich so schnell verblasst, etwas Heimweh hab ich schon. Ihr könnt wissen dass ich vieles was / viele die ich grad so daheim gelassen habe gern bei mir hätte. Geht nicht, aber bald wieder… sicher!

Euch erstmal ein herrliches neues Jahr, mir etwas später auch und ich werde euch nicht vergessen, auch wenn ich nicht so oft hier im blog schreiben kann wie gedacht. Behaltet mich erstmal in Uniform-freier guter Erinerung – Grüße aus Grenada.

troubletechnology

Posted by on 02 Dez 2008 | Tagged as: ... ? ..., Hacking

Ja das passt ja wieder mal – pünktlich zum anstehenden Liftoff geht meinem Rechner ein Licht aus. Das gute alte Thinkpad X31, schaltete letzten Samstag einfach mal das Display ab. Also besser, das backlight fiel aus, und ich stand im Dunkeln. Klar war spätestens nach einigem gesurfe, dass Notebook-Displays meist mit CCFL Röhren beleuchtet werden, und dafür brauchts nen Inverter, der aus der Notebookspannung Hochspannung zaubert. Der dann auch gern kaputt geht.

Nun, zum Glück gibts ein vernünftiges Hardware-Manual für den X31 im Netz, also Rechner auseinandergebaut und geschaut, was für ein Inverter drin verbaut ist. Dann kreuz und quer nach der Typenbezeichnung ( 91P7315 ) gesucht und schnell noch nen neuen Inverter bestellt. Mit super extra Kosten liefern lassen und nun sitz ich hier in der Warteschleife. Müsste jeden Moment kommen, oder morgen, oder so. Und hoffentlich leuchtet danach wieder alles, ansonsten muss ich noch ne neue Röhre reinbasteln, doch woher bekommen so schnell? Wir werden sehen…

Mit Sicherheit!

Posted by on 25 Nov 2008 | Tagged as: ... ? ..., Zur See

Alles hat nen Anfang (Der Anfang ist das Ende jeden Anfangs – K.S.). So auch meine Verwandlung in einen Seebären. Ohne ne vernünftige Ausbildung ist da nix zu machen, ja darf ich nichtmal nen arbeitenden Fuss auf das Schiff meiner Wahl setzen. Also gabs unter anderem nen dicken Lehrgang zum Seefunk (GMDSS) inklusive Funkzeugnis und ne Ausbildung zur Brandbekämpfung, Seenotrettung und so weiter (Basic Safety).


Ich durfte lernen was Feststander sind und Beiholtaljen, ahja.

Feststander sind starke Drähte genau bemessener Länge, die zwischen Davitarm und Heißplatte geschäkelt sind, um das Rettungsboot zum Besteigen an die Bordwand heranzuholen. Am Davitarm sind diese Stander mit Kausch und Schäkel befestigt, an der Heißplatte mit einem unter Last lösbaren Patentsliphaken.

Beiholtaljen halten das Rettungsboot an der Bordwand, nachdem die Feststander geslipt worden sind. Sie bestehen aus je zwei Blöcken und dem Läufer. Je ein Block ist an der Bordwand oder am Davitarm befestigt, der andere Block an der Heißplatte vorn und achtern. Der Läufer wird auf einer Klampe belegt, die meistens auf dem Block einer Heißplattenseite befestigt ist. Gurtläufer haben besondere Fiereinrichtungen.

Ahja. Geschäkelt, an der Heißplatte. Hmm. Belegt, auf einer Klampe. Tja. Wie man merkt, ne Menge zu lernen, aber gerade beim Sicherheitstraining auch erste praktische Kontaktaufnahme mit der Seemanns(!)kultur. Zwischen gewöhnungsbedürftig, abschreckend und interessant, irgendwo.

comic totes meer #179

Wird sich bald zeigen, wie die Realität an Bord ist, schliesslich sind nun die Vorbereitungen zu Ende. Und, ‚Das Ende ist der Anfang jeden Endes‘ (auch K.S.).

Too hot to handle

Posted by on 05 Mai 2008 | Tagged as: ... ? ..., India 07+

… sagt die Werbung in einem Schaufenster. Ich stehe davor und schwitze aus allen Poren. Mumbai, 37 Grad und 75% Luftfeuchte, was soll denn sowas? Selbst im Guest House, unterm Ventilator ist es kaum auszuhalten. Das ist also Mumbai, Bombay, der letzte Stop auf meiner Indientour.

Vorher gabs einige Tage Puna, kein schlechter Platz. Gibt sogar Clubs, die Nachts Mucke haben, Techno, Trance, HipHop, Hardrock. Allerdings haben die auch nen Dresscode, und den erfüllt man nicht wenn man bei Abendhitze knielange (also kurze) Hosen trägt. Aja. Dresscode. Hab ich noch nie erfüllt. Is mein Glauben. Und ich glaub ich will auch gar nich mehr in solche Clubs, wirklich. Die meinen Glauben nich respektieren.

Anyway, es gab ein paar angenehme Tage bei Preeti, witzig genau dort, wo im September alles angefangen hat, zum Ende wieder vorbei zu schauen. Und mich auf Frankreich einzustimmen, jaja, ich war sogar französisch Essen. Fisch mit Weissweinsoße, hmmm. Lecker.

Gestern dann mit nem shared-Taxi nach Mumbai, in Mumbai (Colaba) ein Guest House gefunden und, wie sich dass für ne Weltstadt gehört, für viel Geld endlich mal wieder low Standard bekommen. Aber, ich will nich klagen, es gibt nen Ventilator! Der hilft drinnen. Draussen hilft nix. Aber dennoch rausgewagt, ne interessante Stadt. Britisch, mein Eindruck, etwas wie London, natürlich komplett anders, klar. Und, für indische Städte ist Mumbai leise und sauber. Und es herrscht Ordnung, scheinbar. An roten Ampeln wird gestoppt, es gibt ne Gurtpflicht und Autorikschas sind schon mal gar nich erlaubt in der Stadt. Law and Order, soll das die Zukunft Indiens sein? Ich weiss nich…

Nun, denn, gleich nochmal raus in die Abendhitze, morgen London, Mittwoch Nantes. Europa, ich komme!

Heraus zum 1. Mai!

Posted by on 01 Mai 2008 | Tagged as: ... ? ..., India 07+

Heraus. Aus Bangalore. Und ab nach Puna. Das ist der Plan, zumindest, die Message das der Flieger Verspätung hat kam schon. Von Puna gehts dann Samstag weiter nach Mumbai, dann Dienstag über London nach Frankreich. Europa. Back again.

Nach meiner Ankunft in Bangalore war ich, wie erwartet, weitgehend damit beschäftigt in geselligen Runden god-bye zu sagen. Zeit war auch, nen echten BollywoodActionFanatasy whatever im Kino zu sehen. Ausserdem Lalu in Whitefield, etwas ausserhalb von Bangalore besucht.

Nebenbei auch noch das Netzwerk von Janastu / Servelots ganz gebastelt und ein Job-Interview mit ner Firma, die überall in Indien auf den Dörfern Internetkioske aufbaut gehabt. Die wollen, wo es sich anbietet, von Satteliten-Links auf WLAN umstellen. Und brauchen mich. Mal schauen, etwas (zu) spät das ganze, aber man weiß ja nie wohin der Wind weht, warten wir’s ab.

Euch allen einen wunderbar revolutionären ersten Mai! Heraus!

Posted by on 23 Apr 2008 | Tagged as: ... ? ..., India 07+

Ja wenn ihr denkt ich häng immer noch an der beach rum, da habt ihr euch aber getäuscht. Ich mich ja auch, bin ich doch vor zwei Tagen in Varkala aufgebrochen um an der Küste Keralas gen Norden zu fahren. Was ich dann eben auch gemacht habe, nur hat sich irgendwie keine beach mehr finden lassen. Nunja, wenn ich wirklich richtig gesucht hätte.

Für gestern hab ich ne Ausrede, da hab ich mich nämlich verfahren. Also nicht wesentlich, nach mehreren Stunden aufm Bike tut nicht nur das Sitzfleisch mächtig weh, sondern weis der Körper auch, aus welcher Richtung die Sonne kommt. Oder kommen muss, wenn man richtig ist. Also war ich richtig, nur eben nich am Strand, sondern irgendwie im Binnenland unterwegs nach Norden. Ich glaub ja, die haben den Highway verlegt, der sah sowieso verdächtig nach Highway aus. Was einen doch stutzig machen sollte

Nun, heute bin ich etwas weiter. Gefahren. Etwa 200km, das lässt sich leicht merken weil das genau einer Tankfüllung (einmal für 500 Rupies bitte!) entspricht. Jaja, die Kiste schluckt zuviel Sprit, ich weis. Aber 200km weiter heißt auch dass ich grad noch so in Kerala bin, Kasagarod oder so ähnlich heißt die Stadt nebenan.

Problem ist, das hier Stadt ist. Nebenan. Und darum gibts ne Lodge (heißt Lodge hier, im Hotel gibs nur Essen, kein Bett) hier. In Strandnähe gibts keine Lodges, is ja kein Touristrand. Und InderInnen gehen nich so oft an Strand, die bevorzugen Kinos und Tempel – und Touris gibs hier keine. Das hat sich schon in den blinkenden Augen des Lodgemeisters gezeigt, als er mir ein Zimmer vermietet hat.

Nunja, ich hab ein Zimmer. Und kann mich etwas ausruhen. Morgen gehts dann nämlich durch die Berge Richtung Bangalore. Zwei Tage lass ich mir dafür, vielleicht kann ich ja die Zeit nutzen und noch etwas durch die Wälder streifen, is schön hier die Natur. Palmen, Tee, Berge… hoffe mal dass ich nich wieder quer durch ne Mülldeponie fahre, manchmal hat man leider das Gefühl hier, aber ich hab mir schon nen spannenden Weg ausgeguckt.

Und dann in Bangalore Dinesh, Lalu und Vidhy wieder treffen. Wird Zeit…

holy day home

Posted by on 12 Apr 2008 | Tagged as: ... ? ..., India 07+

Urlaub. Endlich. Beach und Chillout, dazwischen Regen und schwüle Hitze, Sonnenbrand gabs auch mal wieder, herrlich. Nachdem ich nun mehrere Wochen hier am IT-Institut versucht hab, zu reformieren was eigentlich einer Revolution bedarf (und dann natürlich die nicht zu faul war die Revolution anzuzetteln), war es wirklich Zeit mal wieder Luft zu holen.

Wenn auch nur Touri-Luft, erst bei nem Ausflug nach Kovalam, TouriBeach Nummer 1 hier und dann bei ein paar Tagen in Varkala, TouriBeach Nummer 2 aber keineswegs zu verachten. Beach1 war eigentlich nur nen Tagesbesuch wert, da war ich schon mehrmals und ist eben sehr eigen. Besonders das Hotel Leela, fragt nich wie ich dorhin gekommen bin. Nix mit einäugigen lilabehaarten Aliens, nur überfinanzierte Touristen dort. Aber wenn man hier als Ausländer zufällig mitm Taxi – der Dienstwagen vom Institut, ein alter Ambassador – vorfährt, kommt man eben überall rein, selbst in schicke Hotels.

Naja, nur für nen Nachmittag, dann letzten Sonntag ab nach Varkala und dort fleissig Beach, Computer und Pubs einander abwechseln lassen. Könnte eigentlich ganz schön sein dort, aber ist eben auch irgendwie outside India. Nur Touristen überall, und die Preise auch entsprechend. Allerdings, es gibt eben auch Dinge wie Drehtabak zu kaufen, was dazu geführt hat dass ich nach mehreren Monaten Nichrauchdasein nun mal wieder drehe. Ansonsten hab ich immer wenn der Regen mich nach drinnen geschickt hat fleissig programmiert, und nun hat mein Softwareprojekt sogar nen Editor, muss nur noch getestet werden.

Da man ja nich ewig Urlaub machen kann, bin ich letzten Mittwoch zurück nach Trivandrum ans Institut und dort noch Debian auf Sun Maschinen gehackt, musste sein. Heute noch auf ner Linux-Install-Party gewesen, was es nich alles so spontan gibt hier! Dabei die Gelegenheit genutzt von allen hier Abschied zu nehmen, die ich die letzten Wochen im Institut kennengelernt hab – wir sehn uns hoffentlich bald mal wieder.

Und dann auch noch Planungen für das Indien-Arbeits-Urlaubs-Ende gemacht, Anfang Mai gehts nach Frankreich, Mitte Mai nach Deutschland und die letzte Maiwoche bin ich dann endlich wieder in meinem geliebten Rostock. Also heizt schon mal das Ostsee-Wasser an! Sind ja noch paar wochen Zeit, und die werd ich mir nochmal Indien anschauen. Morgen gehts wieder nach Varkala, und dann weiter, langsam aber sicher, zurück nach Bangalore. Also gibts möglicherweise wieder mehr news, aber ganz sicher weniger Photos. Wir werden sehen!

power fluctuations

Posted by on 02 Apr 2008 | Tagged as: ... ? ..., India 07+

Alles schwankt. Noch etwas, aber nich mehr so doll wie letzte Woche. Freitag. Als ich früh morgens kaum aus dem Haus kam und noch daran glauben wollte, dass es nur der Brummkopf vom Vortagsbier war.

Dinesh hat mich nach Hause geschickt bevor ich wirklich weg war, und mein Körper hat mir die folgenden drei Tage deutlich gemacht dass er gegen so ne richtige Virenattacke nur in aller Ruhe was machen kann.

Es gab: Fieber und Kopfschmerzen und Überkeit, Augenschmerzen und Konzentrationsschwäche, Tabletten, Haferbrei und Comics (keine Computer!), nach drei Tagen Intensivtherapie war dann alles wieder besser. Eindrucksvoll. Und langweilig. Wie eben krank sein so ist. Jedenfalls gehts mir nun so langsam wieder besser und ich kann – und sollte wohl – auch wieder mal was in meinen blog hacken.

Bevor ich mich der langen Langeweile hingegeben habe und tagelangen Umdrehungen der Ventilatoren gelauscht habe, sind natürlich unglaubliche Dinge passiert, dummerweise sind nur wenige davon in meiner Erinnerung geblieben. Aber zum Beispiel der Morgen, an dem sich alle Ameisen der Umgebung an meinem Poweradapter up-hook’ten. Um danach im Rausch der Elektronen ihr Leben zu beenden. Verwirrend.

Weiterhin gab es einen erinnerungswürdigen Abend mit Dinesh am Strand. Unter Palmen, und bei Toddy. Selbstgebranntem Palmwein, es war herrlich. Naja, es gibt ja Gerüchte die meine Verstimmung der letzten Tage auf dieses Experiment mit einheimischen Grundrauschmitteln zurückführen. Ich selbst seh das anders, ich brauch keine Gründe und jedem außer mir nur empfehlen, mal ne Toddy-Bar zu besuchen. Ich hab ja nun schon. 🙂

Und sonst war mein Motorrad beim Doktor. Das wurde ja auch mal wieder Zeit. War nur anfangs etwas schwierig einen zu finden, aber irgendwann is dann jemand über die Webseite von den Bikenomads gestolpert, wow, endlich mal ein Communty-Wiki mit Informationen. In Indien.

Der Mechaniker hat alles super hingebastelt, und weil ich so stolz auf das war und ja sowieso schon immer mal nen Film drehen wollte (Hr.Schmidt!), gibs also EasyPeasyRider08 ([HQ 319MByte], [LQ 153MByte]) den aktuellen Film von mir. Und klar, da ich die enormen Ansprüche meines künstlerisch gebildeten Publikums kenne, ganz im Dogma-Style (abgesehen vom Filmformat). Und, wenn ihr nicht die Bandbreite habt, kein Problem. Ich kann euch versichern, es ist es nicht wert!

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