Ist wirklich komisch wieder hier an Bord zu sein, für nur vier Wochen. Hab vorher keine Zeit gehabt, von dem kommenden Aufstieg genervt zu sein. Und nun fehlt die Zeit, sich das Leben an Bord mit all den Einschränkungen und den schiffspezifischen Möglichkeiten zu sehr zu Herzen zu nehmen oder gar davon gefrustet zu sein. Alles was zählt ist der kommende Abstieg.

Und so geht es permanent vorbei an der Realität. Vorbei an Rom, ohne mehr als die Container von Civitaveccia zu sehen. Vorbei an Cannes, wo sicher noch Kaviarreste auf den Tischtüchern der Strassencafes die Exklusivität der letzten Wochen erahnen lassen. Vorbei an Barcelona, wo laut Nachrichtenmeldungen gerade die Polizei auf Leute, die auch ein Stück Zukunft wollen, einprügelt. Und vorbei an Schiffen, auf denen tausende Urlauber, mit denen ich nichts zu tun habe, vor ihren eigenen Realitäten fliehen.

Vorbei. An allem, ohne wirklich da zu sein. Vorbei, schnell weiter. Ohne wirklich dabei zu sein. Vorbei. Ohne Tagestrip, ohne Ausflüge an Land. Ohne Partybesuche an Deck. Die erste Runde geschafft. Ohne wirklich bemerkt zu haben, wo wir denn überall waren. Tatsächlich ist grad die einzige Realität, auf die ich mich im Moment einlasse, das Leben und Arbeiten hinter den Kulissen des Schiffes. Hier hab ich mit Menschen zu tun, nicht mit Sehenswürdigkeiten, Attraktionen oder Events. Und das hat ja auch mal was – da soll mal jemand sagen Arbeit kann keinen Spass machen, kommt immer auf die Alternativen an.

Drei Wochen noch, reicht aber auch dann.