Also ich bin in Paris, soviel steht fest. Mittendrin der Eiffelturm, daran ists leicht zu erkennen. Drumherum und ebenso mittendrin sind viele Touristen, wieder mittendrin bin ich. Aber irgendwie war das doch anders geplant, so mit Frühlingswärme, Sonne sitzen und Bier trinken.

Stattdessen graue Regenwolken, bittere Kälte, Sibirien! Bibbernd Reste des Sonnekönigs bestaunen (glaub ich, hab gesehen wie die Polizei am Luvre einen großen Plastiksack entsorgt hat!) und Eiffelturm von unten mit Leuchtreklame „limited visibility“ angaffen. Boot fahren, Indisch essen, ein Tourist der Touristen beglotzt. Und sich fragen stellt…

Wer hat all den ganzen Kram hier gebaut, wo ist das Arbeiterdenkmal? Ist das baroke Herz Frankreichs am elegant-bourgeoisen Auftreten der Franzosen (an sich!) Schuld? Brauch ich wirklich ne neue Kamera, wo doch offenbar alles und jedes tausendfach fotographiert wird? Ist die Weltwirtschaftskrise(tm) schuld an der Kälte? Wann bin ich eigentlich hier? = Wann ist Frühling? = Wo ist Frühling?

Zuviele Fragen, drum Tatsachen. Ich fahr morgen mit meiner Liebsten (die ich in Paris treffe, aha) nach Nantes und werde dort den Frühling suchen. Genau. Es ist doch herrlich!