Zur See

Created by on 26 Okt 2008

So hab ich mich also entschieden, dem Ruf der See zu folgen! Und werde nun die sieben Weltmeere kreuzen, mich mit Piraten anlegen und Seeungeheuer besiegen. Und weil sowas dokumentiert werden muss, gibts hier extra Platz dafür. Der noch gefüllt werden wird.

Related Posts, oldest first:

Wintermärchen

Posted by on 25 Apr 2009 | Tagged as: Zur See

Angekommen. Im Winter, zumindest vom Flieger aus nun endlich doch noch mal Winter gesehen. Zugefrorene Seen und einzelne schneefelder, das der erste Eindruck von Norwegen. Schön hier.


Schnell aufs Schiff, und zuerst das übliche. Alle Wege finden, alle Kollegen wiedererkennen, alle Dienst-Klamotten besorgen – und erste Eindrücke sammeln. Das Schiff ist 50 Meter länger und einige Stockwerke höher als die kleinen auf denen ich bisher war. Wirkt darum noch mehr wie ein Hotel und weniger wie ein Schiff, zumindest von Bord aus. Die Crew-Bereiche sind auch wesentlich größer – und nicht nur die Bar. Auch der Fitnessbereich für die Crew, werd ich dann heut abend mal austesten. Und danach die Bar, klar.
Abgesehen davon, alles neu. Mal wieder lernen sich zurecht zu finden, das braucht noch einige Tage – aber wird schon. Und zwischendurch Blicke werfen, heute auf Kopenhagen, hier siehts schon nach Frühling aus.

Heimweg

Posted by on 30 Apr 2009 | Tagged as: Zur See

Schon ne Woche an Bord, und gut eingelebt. Alte Bekannte getroffen, sogar aus Rostock, die Welt ist klein. Groß dagegen ist das Schiff. Immer noch.
Nur mal so als Beispiel, mein Heimweg, der dauert oft über ne Stunde. Also nach der Arbeit erstmal auf dem Crew-Deck 5 die Sonne genießen, dann gehts von dort etwa 8 km – also ne Viertelstunde – per Fahrrad immer geradeaus. Das kann ich dann einfach stehenlassen, um dann per Fuß weiterzumachen. Zwei Hügel, zweieinhalb Kilometer. Und schon bin ich daheim.
So geht das nun schon jeden Tag, abgesehen vom Deck 5, fast schon Routine. Aber stört mich nicht, mach ich gern. Und schliesslich ist der weg früh morgens nicht so weit, also was solls.


Achja, gesehen hab ich natürlich auch schon einiges, etwas Hafen von Oslo, Kopenhagen und Kiel. Nur an Land war ich noch nicht wirklich, aber noch gibs ja genug an Bord zu entdecken.

Schlafmütze

Posted by on 06 Mai 2009 | Tagged as: Zur See

Mal wieder laufen wir in Oslo ein. Genau, es ist früh am Morgen, ich bin extra eher aufgestanden um den Morgen und das Fahren durch ‚den wunderschönen Oslo-Fjord‘ mal mitzuerleben, aber war nix.
Die Sonne geht hier um kurz vor 5 auf (gefühlt) und der Oslo-Fjord beginnt kurz nach 4. Etwa. Jedenfalls waren wir ne Stunde vor meinem Arbeitsbeginn auch etwa ne Stunde vor Oslo, die Sonne stand hoch am Himmel und der Fjord war schon im großen und ganzen vorbei. Schlafmütze, ich.
Das alles trübt meine Stimmung aber nur wenig, da wir nun auf der vorerst letzten Kurzreise (Kiel -> Oslo -> Kopenhagen -> Kiel) sind, die diesmal gegen Ende nicht nach Kiel, sondern nach Rostock führt. Yeah, am 8. Mai gehts nach Warnemünde, nach Hause. Werd mal sehen ob ich von Bord komme, aber bleibt sicher etwas Zeit.
Und dann werde ich auch meine Arbeit auf dem nagelneuen Schiff komplett übernehmen, noch habe ich ja einen Kollegen (Frank) der mich einarbeitet und der sich nun schon auf seinen Urlaub freut. Für mich gehts dann weiter nach Tallin, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm, Gdansk, Mukran und dann wieder zurück nach Warnemünde. Etwa 5 mal, dann hab auch ich wieder frei.

1878

Posted by on 16 Mai 2009 | Tagged as: Zur See

So viele wichtige Sachen erlebt, da komm ich gar nicht zum schreiben. Zuerst, Rostock, und ich hab nich nur das Einlaufen und die morgentliche Begrüßung durch die anderen Schiffe erlebt, sondern bin sogar nach Hause gekommen. Und ins Haus der Freundschaft, ein klasse Projekt. Gibt sogar nen Biergarten. Und Bussi und Ronny beim Kinderwagenschieben getroffen, willkommen Alice (oder wie immer Du wirklich genannt werden willst) auf dieser Welt.
Nach diesem Kurzurlaub weiter auf die erste Ostseerunde. Dabei viel gelernt, gleich am ersten Abend die Gemeinsamkeiten von der Rostocker Brauerei, der Rövershagener Feuerwehr und Havanna Club. Sind alle im verrückten Jahr 1878 erfunden.
Und erfahren, dass mein Chef regelmässig auf’m Force Attack war. Force Attack? Klar. Was mich nicht überraschen muss – ist einer der jährlichen Events einer 1878 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr aus der näheren Umgebung.
Und viel gesehen hab ich seitdem auch. Tallin und Leningrad vom weiten, Helsinki auch, jaja, ich muss mir das auch mal von Nahem anschauen. Schon die Anfahrten sind teils wirklich beeindruckend, bin auch öfters früh vor 6 aufgestanden um das Einlaufen mitzubekommen.
In Stockholm hab ichs dann auch geschafft mir nen Klub mit nem Konzert rauszusuchen. Schliesslich sind wir dort über Nacht („overnight“) geblieben, also gabs viel Zeit. Die Record release Party von „Death of April“ gabs auch, warum nicht. Also Abends hin, und perfekt gefunden, nette Location, nette Leute, aber… ausverkauft. Gibt keine Abendkasse. Klar, ich komm 1200 Meilen übers Meer zu diesem Klub und bekomm kein Ticket weil ich zu spät komme. Nunja, war dennoch ein schöner Abend. Und Jochen, der mit dabei war, war vieleicht auch ganz glücklich, bei diesem Punk weiss man ja nie was einen erwartet.
Recht hat er!

Leben in der vierten Dimension

Posted by on 23 Mai 2009 | Tagged as: Zur See

Mach ich hier. Manchmal. Weil es nämlich ein 4D-Kino hier an Bord gibt. Eigentlich könnte mir sowas egal ein, schlieslich bin ich ja nich im Urlaub hier. Und ausserdem geh ich auch im Urlaub nich in 4D-Kinos. Eigentlich. Weil wenn Kino immer mehr so wie Realität is kann ich mir ja auch den Eintritt sparen.
Glücklicherweise is das 4D-Kino an Bord allerdings manchmal kaputt, und glücklicherweise muss ich dann rein dienstlich Eisbahnen runterrutschen oder mit Düsenantrieb am Rücken amerikanischen Schulbussen hinterherfliegen. Wobei ich haarsträubende Abenteuer erlebe. Also fast Autos ramme oder von riesigen Ratten gefressen werde. Und dabei werd ich vom Kino geschüttelt und gepustet und gekitzelt und bewässert was das Zeug hält. wenn es hält. Jaaaa, das ist die Zukunft!
Klar, Handlung gibs bei 4D keine. Oder ungefähr soviel wie bei Tuxracer. 4D is eben wie im richtigen Leben, da passiert ja auch nich immer was…

… jaja, Bilder gibs auch, für alle die nich lesen wollen, aber nur 2D …

drehrumbum

Posted by on 03 Jun 2009 | Tagged as: Zur See

Eine weitere Runde liegt hinter mir, und so langsam habe ich meine Spielsachen an Bord gefunden. Tatsächlich beschäftige ich mich die meiste Zeit mit Telefonen, nicht schlecht. Entspricht ja irgendwie auch genau meiner Ausbildung, auch wenn dem damaligen Einstellen von Hebdrehwählern nun ein firmware-update entspricht. Ich war übrigens nie gut im Hebdrehwähler einstellen, aber das gehört ja nebenbei bemerkt auch nicht hier hin.
Hierhin gehört, dass ich neulich Besuch hatte. In Rostock, ganz lieben Besuch aus meiner WG und von drumherum, schön. Und ich dachte früher immer Ostseerunden sind blöd, nee. Herrlich alle paar Tage zu Hause zu sein. Und liebe vertraute Gesichter zu sehen. Und ein Bierchen im Haus der Freundschaft (Programm) zu trinken. Wie ein richtiger Landmensch.

Und zwischendurch wie ein Urlauber die Ostsee-Anrainer besuchen, gell, Rainer? Obwohl ich ja bei dem Wetter keinen Urlaub buchen würde, heut wars doch schon wieder kalt und regnerisch! Naja, hab ja noch zwei Versuche Tallin zu sehen. Ein gutes Gefühl, dass die Zeit schon wieder knapp wird. Aber sehen muss ich noch, die Kneipen von Tallin, den Panzerkreuzer von Leningrad und die Fjorde von Helsinki. Bevor ich im Juli schon wieder in Rostock bin, und euch alle dann hoffentlich beim Zelten treffe. Yeah!

Sturmfrei, yeah!

Posted by on 13 Jun 2009 | Tagged as: Zur See

Kennt man ja von früher. Früh geht es mit nem dicken Ranzen und ner Russischarbeit am Horizont in die Schule, nix scheint weiter entfernt als der Urlaub an der Ostsee. Ruhig sitzen im Klassenzimmer und schwitzen. Weil die Hitze schon früh unglaublich ist. So dass man sich eh nicht konzentrieren kann, auf gar nix. Und dann, nach der Hofpause, so gegen 10Uhr, ein gespanntes Warten auf die Pausenklingel. Die, basierend auf unfälschbaren Ergebnissen einer Forschungsinspektion von ausgewählten Fachlehrern (Physik!) zum Schulthermometer, zwischen Russischklausur und Freiheit entscheidet.
Und es klingelt, einmal, zweimal, yeah! Die ganze Schule schreit „Hitzefrei“ und eine Stunde später treffen sich alle wieder im Freibad, genau, so war das nämlich damals.
Heute, ist alles anders, aber doch so ähnlich. Zuerst, Martin war schuld. Nachdem ich am Donerstag abend nach einem Heimaturlaub von ein paar Stunden (liebe Menschen und mein zukünftiges Moped getroffen) wieder pünktlich an Bord war hätten wir nur noch auslaufen (heisst losfahren) müssen. Aber Martin, seines Zeichens ein stürmisches Tief, musste spontan zu Höchstleistungen auflaufen. Zuviel Sturm für die kleine Rostocker Hafenausfahrt und ein so großes Schiff.
Freitag, nach dem Aufwachen, ist Rostock immer noch links und rechts neben dem Schiff erkennbar. Bereits nen Tag an Bord, aber noch nicht von der Pier losgekommen. Martin pustet immer noch volle Kanne. Und wie immer am ersten Tag gibts ne Seenotrettungsübung, diesmal aber ohne überhaupt losgekommen zu sein.
Und dann muss die Entscheidung getroffen werden. Nicht von mir, zum Glück. Aber um das ganze nicht noch stressiger zu gestalten, wird entschieden dass alle Gäste wieder bis Mitternacht von Bord dürfen, wenn sie den wollen, vorher gehts nicht los.
Zugegeben, es gab nicht wirklich einen Hurraschrei an Bord. Im Ohr blieben mir Gäste, die aus Warnemünde kamen, die waren natürlich nur begrenzt begeistert. Konnten aber andererseits nochmal zu Hause nach dem rechten gucken, bei so nem Sturm weiss man ja nie 🙂
Aber auch die Crew, also ich auch, durfte nochmal raus, diesmal bis in den späten Abend. Yeah! Ein Schmunzeln auf den Geschtern einiger Fischköppe. Was ein Angebot für einen Abend zu Hause, danke Martin!
Ein Abend, der wirklich herrlich wurde, endlich mal wieder selber Kochen. Und Klezmer gabs danach, live, auch direkt bei uns im Haus. Halb und Halb. Na, Sturmfrei eben, da wird Party gemacht. Herrlich!

Und, das war gestern, auch heut hat Martin noch nicht den Spass verloren uns zu ärgern. Aber etwas aus der Puste isser doch. Und wir fahren los, gleich. Mit 2 Tagen Verspätung. Wohin auch immer, schliesslich muss nun improvisiert werden. Aber ich freu mich auf die vorletzte Runde hier, die abwechslungsreicher ist als erwartet.

Urlaubsende

Posted by on 28 Jun 2009 | Tagged as: Zur See

Oder so.
Zumindest habe ich die letzte Rundreise noch mal richtig die Möglichkeiten genutzt und aus der Arbeitsreise nochmal nen Urlaubstrip gemacht. Soweit das geht. Darum also gleich ganz engagiert begonnen und am ersten Stop unserer Ostsee-Rundreise gleich mal an Land gegangen.
Tallin, ein schönes kleines Städchen, gerade bei Sonnenschein nicht zu verachten. Etwas leer leider, ausser einer Strasse in der Innenstadt wirkt Tallin nicht wirklich belebt. Immerhin, es gibt ne Menge Cafes und sogar einen Aura-Fotoladen, also was will man mehr?
Klar, wenn man nach Tallin Richtung Osten fährt und mehr will, will man St. Petersburg. Oder Leningrad, je nachdem ob man dem Ortseingangsschild am Wasser oder dem Stadtplan glaubt. Mir wars egal und darum hab ich mir auch noch St. Petersburg angeschaut. Eine schöne, spannende Stadt. Kulturelle Highlights die ich bisher nur aus dem Russischbuch kannte endlich mal live gesehen. Und den Ausflug so beendet wie ich ihn begonnen hatte.

Begonnen am Nevskij Prospekt, direkt an der Kasansker Kathedrale ausm Taxi gefallen. Und mich über die netten Menschen gefreut, die sich dort gemütlich auf der Wiese davor tummeln. Allerdings will’s die Stadt da lieber sauber und leer haben, bringen halt kein Geld Menschen im Park. Darum kommen die Menschen bald dort weg und Rasensprikler mit Verbotsschildern hin. Aha.
Am Ende des Ausflugs eine ähnliche Erfahrung, aber soweit sind wir noch nicht. Erstmal gabs das Winterpalais, die Erlöserkirche, den Panzerkreuzer Aurora, die Peter und Pauls Festung und den einzigen Toilettenbus der Welt (oder zumindest weit und breit) zu sehen, herrlich. Dazwischen überall die Neva, darüber die Sonne und in der Hand immer wieder russisches Eis mit dieser nach Pappe schmeckenden Waffel. Welches übrigens auch nicht mehr so einfach aufzutreiben ist.
Jedenfalls ein herrlicher Ausflug, eindrucksvoll. Abends dann zurück Richtung Hafen, um rechtzeitig über die sieben Brücken zu gelangen die sich Nachts öffnen und niemanden mehr nach 1Uhr über die Inseln der Stadt, also auch zum Schiff lassen.
Dann, an der ehemaligen Strandpromenade noch ein Bierchen getrunken, Und dabei ins labern gekommen, mit zwei Russinnen, die eine konnte deutsch (kein Wunder, sie kam aus Wiesbaden). Ehemalige Strandpromenade, weil davor der neue Hafen gebaut wird. Dort wo auch unser Schiff liegt, in dieser riesigen Baustelle mitten im nichts. Ein künstlich aufgeschütteter Hafen, dazu eine Autobahn und eine künstlich aufgeschüttete Stadt. Und wo es vorher mal Sozialwohnungen mit Strandblick gab entsteht jetzt eine Nobelwelt, die Dubai im Sand verstauben lässt, oder so ähnlich (vgl. [1] und [2]). Aha.

Daraufhin hab ich einer alten russischen Tradition folgend meine Enttäuschung im Alkohol versenkt, und das war herrlich!

Naja, gestern nochmal Stockholm angeschaut, abends, vom Fersehturm, und nun wirds auch schon Zeit Sachen zu packen. Wird ja auch Zeit, und nun bin ich wenigstens richtig in Urlaubsstimmung. Und bis zum Urlaubsende ists noch lange hin, juhuuu!

Seegang

Posted by on 04 Sep 2009 | Tagged as: Zur See

Schon wieder. Fast unbemerkt bin ich vor drei Tagen wieder zu See gegangen, um nun schon wieder zur See zu fahren.War ja fast absehbar, dass mein Schiff (!) nicht so lange ohne mich zurecht kommt. Letztendlich hat die oberste Einsatzleitung nach mehreren hohen Wellen in der Telefonleitung, die sie mit mir verbindet, entschieden, dass mich das Schiff in Warnemünde abholt und dann mit meiner Unterstützung weit nach Süden fährt, um dann im Wochenrhytmus um die Kanaren zu kreisen.

Zwei Monate Sommerurlaub, Sauna am Strand, Bergwandern in Slovenien, Paddeln im Bodden, Rio Reiser in Fresenhagen, Motorradfahren an der Ostseeküste. Zwei Monate mit meiner Liebsten. Und einige von euch konnt ich ja auch treffen in den zwei Monaten. Und nun, ist der Sommer rum. Oder besser, ist das Jahr rum, weil es dort wo wir hinfahren natürlich auch weiterhin Sommer ist. Aber die Zeit des freien Lebens ist mal wieder vorbei, und irgendwie ist es unfassbar dass ich bspw. nur für drei Tage in Berlin war. War einfach zu kurz der Sommer. Aber schön war er, yeah!

Nordsee

Nun, heulen hilft nix, ich gewöhne mich langsam wieder an den Bordalltag und freu mich darum erstmal über den Nordsee-Abschieds-Sturm, den wir heute auf dem Weg nach Hamburg durchqueren. Guter Seegang für den Dampfer. Es lässt sich nicht mehr ignorieren,  das Schwanken zeigt es, wir sind auf See. Und zum ersten mal in meiner Seefahrerlaufbahn bin ich auf ein bekanntes Schiff zurückgekommen, das hat auch was. Viele vertraute Menschen, nette Kollegen, so das das Arbeiten auch wieder Spass macht. Wenn nur die Absolutheit des anBordseins nicht wäre… na, wird schon.

Overnight

Posted by on 13 Sep 2009 | Tagged as: Zur See

Das ist das magische Ereignis auf das ich nun anderthalb Wochen warten musste. Endlich irgendwo über Nacht liegen und darum nach Feierabend einfach so von Bord gehen und das alles mal hinter mir lassen, fein. Vorher muste allerdings erstmal ein langer Weg gefahren werden, einmal fleissig die Atlantikküste Europas lang. La Havre, Santander und La Coruna gabs zu sehen, vom Schiff aus, klar.

Nach dem kräftigen Sturm in der deutschen Bucht waren wir ja auf alles gefasst, als es nun durch die Biskaya gehen sollte. „Dieses Seegebiet ist für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang bekannt.“ Sagt Wikipedia. Bei mir ist dieses Seegebiet für seine spiegelglatte Wasserfläche und Delphine, die ihre Rückenflosse aus dem Wasser streckend lustig durchs Wasser schwimmen (allerdings in unsere Gegenrichtung) bekannt. Vielleicht werd ich den Miesmacher-Artikel bei Wikipedia mal anpassen.

Wenn ich dazu komme.

Denn schliesslich gibts ja auch ne Menge zu erleben, wenn man mal nicht am Computer sitzt und die Welt draussen erkundet. Und wenn man Overnight hat. Lissabon, zum Beispiel. Quietschende Strassenbahnen, Nobelcafes mit Blick über die Stadt und alternative Rockfestivals. Und Slices with things. Und Ampelmännchen. Und Bands die fast niemand kennt. Ninfo und Bar zum Beispiel, letztere sogar ganz akzeptabel. Ein schöner Abend in der Realwelt.

Und sowas gibts bald wieder. Dann in Funchal auf Madeira. Dort liegen wir jede Woche von Sonntag zu Montag im Hafen, juhuu. Bleibt bloss noch rauszufinden wo sich die lärmende Szene dort so versteckt, aber wird schon. Und vorher werd ich morgen zum ersten Mal in Afrika sein, wenn auch nur kurz. Heute in Cadiz, setzen wir am Abend über nach Tanger / Marokko, den Landgang kann ich mir ja dann nicht entgehen lassen.

« Prev - Next »