Zur See

Created by on 26 Okt 2008

So hab ich mich also entschieden, dem Ruf der See zu folgen! Und werde nun die sieben Weltmeere kreuzen, mich mit Piraten anlegen und Seeungeheuer besiegen. Und weil sowas dokumentiert werden muss, gibts hier extra Platz dafür. Der noch gefüllt werden wird.

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Abtauchen

Posted by on 13 Apr 2013 | Tagged as: Zur See

geschafft. Der letzte Tag aufm Schiff. Nun noch schnell alles an meinen Nachfolger übergeben, mal schauen wie aufnahmefähig der nach der Nacht im Flieger ist…

Und da ich nun schonmal in Ägypten bin, bleib ich doch gleich hier. Ne Woche Tauchen, dann noch nen kurzen Ausflug nach Luxor um alte Steine anzugucken, so stell ich mir das vor… Mal schauen was draus wird und ob die Tauchspots hier mit Providencia mithalten können…

Und falls es an Internet fehlt, dann schonmal byebye bis in anderthalb Wochen, dann kann ich Rostock wieder mein Zuhause nennen. Ich bring die Sonne mit, klar. Haltet durch!

Go Go Goa.

Posted by on 05 Apr 2013 | Tagged as: Zur See

…ist nun auch hinter mir. Ganz Indien eigentlich, da ich gestern nicht zum Schreiben gekommen bin und wir nun auch an Mumbai vorbeigeschippert sind. Goa, um mal nicht mit den Hitzeklischees zu kommen, war aber ganz erträglich. Die Lufttemperaur verrate ich nich, nur soviel, ich hab immer noch Sonnenbrand (merke: überall eincremen!) und beim Baden im 30,5Grad warmen Wasser konnte man sich eine prima Abkühlung von der Nachmittgssonne verschaffen 🙂

Ich hab nämlich festgestellt, dass ich ja auch mal Erholungsurlaub machen muß und bin direkt zu nem Strand gelaufen – einmal Baden muss ja auch sein. Glücklicherweise war der Strand direkt um die Ecke vom Schiff, aber nicht direkt durch ne Straße zu erreichen. Musste man schon nen Weg übern Berg finden, aber das war natürlich für einen Karten und GPS-Erfahrenen Indien-Kenner das geringste Problem. Und als Belohnung der Aktivität gabs dann auch nen einsamen Strand, niemand da. Die Taxis konnten da nämlich nicht hin, drum hats auch kein anderer Tourist und niemand von der Crew bis dahin geschafft. Herrlich!

Nun, weniger ästhetisch war der Weg dahin, Betonbauten und Plastikmüll, naja, schön is anders. Aber kannte ich ja schon aus dieser Gegend, da muss man eben den Blick in die Ferne schweifen lassen, is ja nich mein Müll!

Und nun gehts auf zur letzten Etappe. Wir fahren Richtung Rotes Meer, und wie alle TV-Begeisterten wissen, sind dort die Piraten zu Hause. Auch wenn die Live-Karte der Übergriffe zeigt, daß die Gegend aus der wir kommen auch nicht ohne ist, wird nun an Bord mit dem Security-Theater losgelegt. Bullaugen zu, Licht aus! Zumindest bei der Crew, warum das Licht aus den Fenstern der Passagiere nicht so interessant sein soll, weiß noch niemand. Begründungen sind genauso abwesend wie Fragen. Klingt komisch, is aber so! Mir solls erstmal egal sein, ich warte ab. Denn nur noch ein Hafen (Salalah) und drumherum 6 Tage auf See und dann kann ich mich ausm Staub machen.

Dann steht aufm Urlaubsplan noch ne Woche in Safaga tauchen – ganz ohne Security-Trallala, juhuu!

Incredible! India.

Posted by on 01 Apr 2013 | Tagged as: Zur See

Endlich mal wieder. Schon am Hafen weht einem die schwüle Hitze entgegen, im typisch unspektakulär betonierten Hafenbereich tanzt eine Folkloregruppe zur Begrüßung des Kreuzfahrtschiffes. Und die TukTuk-Fahrer tanzen auch schon vor Freude, müssen aber noch warten.

Indien, das ist eben nicht nur Chaos drumherum, sondern auch Bürokratie durch und durch. Auch wenns wohl keinen Sinn macht, tausende Seiten Papier (wirklich, mehr als 5.000) müssen erst von Bord an Land gebracht werden bevor klar ist, dass wir hier bleiben dürfen. Dann kommt die Verwaltungsdelegation an Bord – Facecheck heißt das. Dabei wird jedem ins Gesicht geguckt, ein Stempel auf einen Zettel gedrückt und dann darf man auch an Land. Wenn man dazu kommt, und nur zwischen 8 Uhr Morgens und 8 Uhr Abends. Seefahrer dürfen hier nicht draußen übernachten, is eben so! Seefahrer sollen shoppen, und die Läden machen Abends zu. Und die Stadt verlassen dürfen wir auch nicht, gerade bei nem Vier-Tage Aufenthalt wäre das natürlich optimal gewesen, naja, incredible!

Trotzdem, einmal raus musste schon sein, schließlich musste ich doch gucken, ob alles noch wie vor 6einhalb Jahren ausssieht. Also ne alte Fähre genommen (3Rupie pro Überfahrt) und darauf vertraut, dass Rost schwimmt. Es ging direkt rüber nach Fort Cochi, da bin ich dann paar Stunden rumgelaufen und hab Indien geschnuppert. hab mich als chinesischer Fischer versucht (oder als typischer Touri?) und mit ner Gruppe junger Inder gelabert. Fast wie damals, natürlich sind die deutschen Fußballer immer noch das Thema Nummer eins. Werder Bremen und Podolski, von Hansas Weg in die Regionalliga war allerdings keine Rede.

Irgendwann zufällig einen Biennale-Standort gefunden (aha, sowas gabs hier), und dann überraschend auch Protest-Plakate gegen die Steurverschwendung bei derselben. Danach noch eine Weile Indern beim Cricketspielen zugeschaut, ein herrliches Spiel, welches schon im geordneten Wettkampschema für unsere Augen recht chaotisch wirkt. Wenn dann aber mehrere Spiele auf einem Platz parallel laufen und Mannschaften nicht durch einheitliche T-Shirts erkennbar sind, ist das Chaos perfekt.

So entspannt vom äußeren Chaos gings dann auch schon wieder zurück an Bord, schliesslich war Ostersonntag und ich wollte doch mit meinen Kollegen noch mal aufm Achterdeck zusammensitzen – is ja nich jeden Tag Ostern.

westwärts…

Posted by on 23 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

…gehts nun. Immer weiter, um dann irgendwann in drei Wochen Ägypten zu erreichen.

Drum waren wir heute zum letzten Mal in Singapur. Hier, wo vor vier Wochen meine Reise begann. Und weil der Eindruck ja bisher doch etwas unvollständig war, musste ich nochmal raus und mir das von Nahem begucken. Und prüfen, ob sich was hinsichtlich dem Umgang mit langen Haaren geändert hat in den letzten Jahren [1].

Hat sich, zumindest äußerlich. Lange Haare dürfen Touristen jetzt tragen, schliesslich tragen Touristen auch Geld. Und das nimmt man hier gern, Modernität hat eben ihren Preis. Alles glänzend und poliert, kaum Dreck und natürlich hatte auch hier irgendwer genug Geld, um Beton in ästhetische Formen zu gießen. Teils echt futuristisch, ein Hotel mit drei Hochhäusern und nem überdimensionalen Dachgarten, nich schlecht. Wer im Hotel wohnt, darf auch in den Pool und kann sich von dort die Stadt von oben angucken. Und das weltgrößte Riesenrad gibs natürlich auch, klar, Rekorde müssen sein.

Sonst?

In der nagelneuen U-Bahn warnt die Anti-Terror-Durchsage: „Wenn sie verdächtige Personen sehen, sofort dem Personal melden!“ Alle verdächtig, wirklich!

Im Museum of Art and Science gabs ne Ausstellung aus Lego, die musste ich natürlich gucken. Eindrucksvoll, obwohl irgendwann auch der erste Überraschungseffekt vorbei war. Und es gab auch noch ne Ausstellung über Gucci, keine Ahnung wozu man sowas in ein Museum heben muß, nich für mich.

Habs mir dann eben auch nicht angeschaut, sondern lieber noch nen Ausflug nach Little India gemacht. Wirklich „Little“, und nichmal Dreck und Chaos, darf man denn sowas Indien nennen? Dann doch lieber das richtige Indien, gibts in einer Woche! Immerhin gabs schonmal indisches Bier, 650ml mit 8%Alc, dass hieß nicht umsonst „Knock Out“.

36 Grad Kein Ventilator

Posted by on 19 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

Laem Chabang, der größte Hafen von Thailand und irgendwie auf der Strecke zwischen Bangkok und Pattaya. Wer raus will, muß weg hier. Also war mein gestriger Plan, 120km nach Bangkok mit’m Taxi zu fahren und dann 4 Stunden in der berühmten Stadt der Schachspieler zu verbringen.

Alles fing gut an, kurz nach drei gings los, erst quer durch Industriegebiete und dann durch immer dichter werdende Vorstädte Bangkoks. Und dichter werdende Straßen, oben unten links rechts daneben und drüber auch. „Dort wo vor der grossen Asienwirtschaftskrise 1997 die zehnspurigen Straßen den Verkehr nicht mehr aufnehmen konnten und statt in ein öffentliches Personentransportsystem zu investieren einfach über die zehn Spuren noch einmal sechs bestellt wurden. Der Bang na Bang Pli Bang Expressway. Die längste Brücke der Welt.„[1] Verrückt, wer hat denn soviel Beton hingekippt? Na eben. Roland Koch. Der Mr. „brutalstmögliche Aufklärung“. Damals noch nicht als Chef von Bilfinger, aber sicher schon mittendrin.

Nun gut. Sind eben offenbar modern, solche Brückenstraßen, ist ja auch paar Jahre nicht mehr die längste der Welt.[1] Aber sehen schon krass aus. Weiter also, weiter weiter. Direkt ins Zentrum der 15-Millionen-Metropole. Überall auf dem weg schicke Bilder des Bhumibol-Königs, der natürlich nirgendwo fehlen darf. Die permanente Wiederholung erinnert etwas an die sozialistischen Plakate überall, nur natürlich mehr Gold und Protz hier. Und dann endlich, nach zweieinhalb Stunden Autofahrt, Bangkok City. Für 4 Stunden.

Aber es war etwas spät. Der liegende Buddha war leider schon eingeschlafen und wollte keinen Besuch mehr. Wenigstens der Tempel der Morgenröte war auch Abends zu sehen. Und hinter den Mauern konnte man und anhand der Dächer einen Eindruck der riesigen Tempelanlagen in der Stadt gewinnen. Gleich daneben ein großer Park, und trotz der abendlichen Zeit recht lebendig – natürlich nicht ganz der Görli, aber fast… Und mitten durch die Stadt fließt ein Fluss, der überraschend breit ist und damit (vom weiten) wenig dreckig wirkt. Trotz der vielen Menschen und der sogenannten Ruea Hang Yaos, die zur Begeisterung von allen mit alten LKW-Motoren angetrieben werden. Einfach so auf die letzte Sitzbank gestellt, Achse ins Wasser, und vom Lärm antreiben lassen. Prima. Gibt ne riesige Heckwelle.

Als es dann endlich dunkel und lauwarm wurde, die Tempel besehen waren und Abwechslung nötig wurde, bin ich dann noch etwas durch die Stadt gewandert. Irgendwann über einen mir unangekündigten Nachtmarkt gestolpert, auf dem Unmengen an Blumen und Gemüse angeboten wurden. Offenbar lässt sich Nachts besser Markt machen, vielleicht die ganzen Touries die Zufahrtsstraßen nicht blockieren und das ganze Gemüse nicht so schnell vergammelt. Oder warum auch immer, jedenfalls sieht das mit den improvisierten Buden und Beleuchtungen schon spannend aus.

Zum Abschluss musste natürlich noch ein Ausflug ins Touri-Rotlicht-Viertel sein… naja, die Fahrt mit dem TukTuk war besser als der Besuch des Nachtmarkts und das Begucken der Rotlicht-Reklame. Und dann irgendwo gemütlich ein Bier zu trinken, ohne dass aufm Tisch jemand Steptanz machte, war fast unmöglich. Na, ich habs geschafft und mir das Nachtleben von der Seite aus angesehen. Kann man mal gesehen haben, muss man aber nicht.

Dann hopphopp zurück zum Schiff, fast wär noch der Sprit unterwegs alle geworden (jaja, die fahren mit Gas) und pünktlich kurz nach Mitternacht hatte ich wieder die virtuelle Welt des Kreuzfahrtschiffs erreicht. Insgesamt, viele Eindrücke, spannende Stadt. Durch den Fluß wirkt alles etwas aufgelockerter, aber ist eben Asien. An jeder Ecke gibt’s nen Händler, dazwischen viel zu Essen, auch etwas Dreck (es war sauberer als ich gedacht hatte, aber weit entfernt von sauber) und natürlich Kultur. Schöner Trip.

Action!

Posted by on 10 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

Nun musste es ja mal passieren.

Ich hab nen richtigen Ausflug gemacht, so wie 60 andere von der Crew. Zuerst gings zu den Batu Höhlen, die Erinnerungen an Indien war einfach unschlagbar. Glühende Hitze, der Geruch von Räucherstäbchen (Nag Champa) und witzige Comicgestalten in Realgröße, herrlich. Wirklich, Hindu-Tempoel sind echt der Hit. Überall diese Figuren, von denen man so einfach keine Ahnung hat. Was sagt einem denn, wenn eine Kuh mit Brüsten durch die Gegend läuft?`Genau, is die Mutter vion allen Kühen und sowieso wichtig. Was sagt einem, wenn Ganesha aufm Affen reitet? Keine Ahnung. Genau. Und so weiter. Aber auf jeden Fall bunt und herrlich viele Erinnerungen hervorrufend.

Dann gings weiter Richtung Zentrum. Und Zentrum ist dort, wo aus Beton nicht nur 272 Stufen (wichtig für alle Touristen, Anzahl der Treppen zu den Batu Caves) sondern 452 Meter gestapelt werden. Und das ist natürlich eindrucksvoll, auch wenn die Kopie in Dubai das Original natürlich an Höhe und auch an Geschmacklichkeit, wenn sowas überhaupt zu Beton passt, übertrifft. Die Notwendigkeit mitten in der Stadt so hoch zu bauen, liegt auf der Hand. Wenn der Blick nicht nach oben wandert, sondern die unteren 10 Meter der Realität trifft, macht sich Enttäuschung breit. Kein Leben in der Stadt, Beton sieht von Nahem auch nicht besser aus. Schön geht anders!

Allerdings die Brücke zwischen den Türmchen, die hat schon was. Da muss man doch unweigerlich an Bruce Schweinebacke denken. Um dann drauf zu kommen, daß Sean 007 dort schonmal drauf rumgeklettert ist, na egal.

Also weiter. Nach nem Blick von oben auf den ganzen Kram (Fernsehturm == Menara) weiter Richtung China-Town gelaufen. Eben, die Chinesen wissen noch, wie man Städte am Boden baut. Herrlicher Durcheinander von tausenden Menschen, leckeres Essen und zum Abschluss sogar noch ein Bierchen in der Rentnerkneipe von Chinatown – hier waren alle (außer mir!) über 80 Jahre. Erinnert ihr euch noch an den alten Chinesen, der die herrliche fliegende Imbissbude im fünften Element hat? Genau. Action eben.

Container-Tours

Posted by on 07 Mrz 2013 | Tagged as: Zur See

Nach einer Woche kann ich euch sagen, dass hier mal alles anders ist als auf den Kanaren. Asien ist größer! Wirklich. Drum sind wir nicht einfach jeden Tag auf einer anderen Insel, sondern fahren schonmal zwei Tage nur durchs Wasser ohne irgendwas außer andere Schiffe zu sehen. Was unsre Gäste nicht so stört, schließlich wechseln die permanent zwischen Essen und Sport oder lassen sich aufm Pooldeck grillen. Ich fühl mich hingegen fast wie auf nem Containerschiff, da is man ja auch mal eben paar Tage, okok, paar mehr Tage aufm Wasser.

Der Eindruck verstärkt sich noch, wenn wir dann in den Häfen der Tour ankommen. Während wir in Europa meist in den Stadthäfen neben dreivier anderen Kreuzfahrtschiffen anlegen, finden wir hier immer unseren Weg in Containerhäfen. Die liegen dann eben das eine mal in Vung Tao nahe (?) HoChiMinhStadt, das andere mal in Laem Chabang nahe Bangkok oder auch mal in Muara nahe garnixweiter (Brunei hat wohl nix wo man wirklich nah dran ist). Was für die Gäste nicht wirklich ein Problem ist, die fahren einfach mitm Bus oder Fahrrad durch die Gegend und schaffen es so im Tagestrip auch etwas von Asien zu sehen.

Für die Crew ist das nich ganz so praktisch, drum hab ich bisher nur Container gesehen. Und die sehen genauso aus wie überall, auch wenn hier hin und wieder mal was andres als Maersk drauf steht.

Damit aber wenigstens irgendwas an Eindrücken von Asien bleibt, gibts auch Ausflüge für die Crew. Und ich mach Sonntag einen mit, die schlammige Flussmündung ist das Ziel, Kenner sagen K.L. Und dann kann ich endlich mal Sonnecreme, Shorts und mein nagelneues selbstkühlendes Sommerbasecape nutzen…

UTC+8

Posted by on 27 Feb 2013 | Tagged as: Zur See

Und die Sonne hat endlich wieder ihren Platz in meinem Gesicht gefunden. Nach zwölf Stunden Flug in einer Doppelstock-Sardinenbüchse war es dann endlich soweit – der Schlag ins Gesicht kam mit 28Grad Celsius, strömendem Regen und Luftfeuchtigkeit von 85%. Singapur, angeblich muss das hier so. Tagsüber Sonne, jeden Abend Regen.

Sonst war nicht viel Zeit um Eindrücke zu sammeln, schliesslich gings direkt ab zum Schiff und durch moderne City-Architektur, die es schafft den Blick auf teils ästhetische, teils protzige, aber immer moderne Architektur zu lenken. Eindrucksvoll, tatsächlich. Riesenrad, das größte, Lotustblüten(?)museum, küntliche hängende Gärten in Baumform, eine Hochhauskombination mit Grün aufm Dach, ne Seilbahn die den Hafen mit einer vorgelagerten Partyinsel verbindet, ne Einschienenbahn die Schnelligkeit symbolisiert, wow. Und drüber eine pechschwarze Wolkendecke, sicher nur damit man nicht der Illusion verfällt, es wär hier alles Sonnenschein.

Nun, das werd ich hoffentlich alles noch sehen, erstmal gings an Bord (diva heisst die Dame diesmal) und rein in den Arbeitsalltag. Und natürlich kenn ich auch hier schon viele Kollegen, darum gabs erst Wiedersehensfeier und dann (vielleicht auch zufällig) Maschinenparty. Shrimps all you can eat! Herrlich, mal wieder im T-Shirt im Freien beim Bierchen zu sitzen, Geschichten von damals und den alten Zeiten, die natürlich viel besser waren, auszutauschen. Da stört einen nichmal das Gearbeite zwischendurch…

Und ich bin gespannt auf die nächsten Ausblicke. Mal sehen wann ich Zeit und Lust finde an Land zu gehen. Erstmal müssen wir aber mal ne Insel finden, seit nunmehr zwei Tagen bewegen wir uns zielsicher Richtung Brunei, schaun wir mal…

Ich werd auf jeden Fall für die nächsten 6 Wochen mal wieder Schiff fahrn, und vielleicht weiter ab und zu blog schreiben. Drum allen, die hier lesen, die besten Grüße!

Sonar

Posted by on 17 Jun 2011 | Tagged as: Zur See

Herrlich ist das. Einen Tag vor meinem Abstieg hab ich dann doch mal geschafft, mich runter vom Schiff und rein ins echte Leben zu begeben. Anlass war das größte, geilste und soweiter Elektromusikfestival, welches grad in Barcelona lärmt. Und nach dem Wetteraussichten für Deutschland dachte ich, es kann ja nie schlecht sein, für paar Stunden aufm Festival die Sonne zu geniessen, Musik zu hören und von Freiheit, Freizeit und Freibier zu träumen…

Jedenfalls hab ichs geschafft, ne Stunde nachm überteuerten Tagesticket anzustehen, und ne weitere Ewigkeit später die Location für die Tagesevents zu finden. Einfach die Rambla hoch und links… kein Problem, wenn da nicht die ganzen Touristen wären. Bleiben ganze 3 Stunden für meine Festivalexkursion.

Doch es hat sich gelohnt. Nun sitz ich im Museo d’Art Contemporareo auf Kunst(!)rasen aus Plastik und rauche passiv Sportzigaretten zu elektronischen Klängen vom feinsten. Also eigentlich keine schlechte Alternative zu Bordbetrieb, etwas zu passiv vielleicht… Aber ab morgen ist ja wieder Zeit für die aktiven Phase meines Lebens, dann gehts zurück nach Berlin, nach Rostock und nach Lärtz. Was kann es bessres geben…

Irrealwelt

Posted by on 28 Mai 2011 | Tagged as: Zur See

Ist wirklich komisch wieder hier an Bord zu sein, für nur vier Wochen. Hab vorher keine Zeit gehabt, von dem kommenden Aufstieg genervt zu sein. Und nun fehlt die Zeit, sich das Leben an Bord mit all den Einschränkungen und den schiffspezifischen Möglichkeiten zu sehr zu Herzen zu nehmen oder gar davon gefrustet zu sein. Alles was zählt ist der kommende Abstieg.

Und so geht es permanent vorbei an der Realität. Vorbei an Rom, ohne mehr als die Container von Civitaveccia zu sehen. Vorbei an Cannes, wo sicher noch Kaviarreste auf den Tischtüchern der Strassencafes die Exklusivität der letzten Wochen erahnen lassen. Vorbei an Barcelona, wo laut Nachrichtenmeldungen gerade die Polizei auf Leute, die auch ein Stück Zukunft wollen, einprügelt. Und vorbei an Schiffen, auf denen tausende Urlauber, mit denen ich nichts zu tun habe, vor ihren eigenen Realitäten fliehen.

Vorbei. An allem, ohne wirklich da zu sein. Vorbei, schnell weiter. Ohne wirklich dabei zu sein. Vorbei. Ohne Tagestrip, ohne Ausflüge an Land. Ohne Partybesuche an Deck. Die erste Runde geschafft. Ohne wirklich bemerkt zu haben, wo wir denn überall waren. Tatsächlich ist grad die einzige Realität, auf die ich mich im Moment einlasse, das Leben und Arbeiten hinter den Kulissen des Schiffes. Hier hab ich mit Menschen zu tun, nicht mit Sehenswürdigkeiten, Attraktionen oder Events. Und das hat ja auch mal was – da soll mal jemand sagen Arbeit kann keinen Spass machen, kommt immer auf die Alternativen an.

Drei Wochen noch, reicht aber auch dann.

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