Ja nun bin ich also schon das dritte mal in Panama. Und schon über nen Monat an Bord, unglaublich. Da wurde’s auch Zeit mal wieder frische Landluft zu schnuppern und vor allem die Mittagspause zu nutzen um im ersten Supermarkt am Platze (also der nächste von der Pier aus, etwa 150m) Süsses zu kaufen um mich selbst zu beschenken. Lecker, Cadbury Toffees, fein.

Das Angebt an Leckereien hier an Bord ist nämlich überschaubar. Zugegeben, alle die von euch schon Jahre auf Containerdampfern die Weltmeere kreuzweise gemacht haben würden in unserer Crewbar große Augen bekommen, mir selbst gehen Haribo und MundMs so langsam als einzige Zuckerquellen aufn Geist. Übrigens, auch finanziell ist eine Betrachtung der Süssigkeitenversorgung ganz interessant. So kann ich für 5 Euro ganz locker in der Crewbar ne Saalrunde an Drinks geben, was auch so üblich ist bei Betreten derselben. Fürs selbe Geld bekomm ich allerdings gerade mal eine Packung Haribo oder MundMs, okok, Familiengröße (man fragt sich immer wer in der Familie alles was abbekommt wenn man die Packungen sieht!).

Aber ich bin vom Thema abgekommen. Denn eigentlich wollt ich doch schreiben dass ich nun schon mehrfach in der Freiheit war, wenn man das „Draussen“ mal als solche bezeichnet. Durch Willemsburg auf Curacau gelaufen, nach zwei Stunden festgestellt dass das sicher mal ein gemütliches kleines Dorf war, welches nun durch parallel etwa 3 Kreuzfahrtschiffe die da immer mal liegen völlig eingenommen wird. Aber festen Boden unter den Füssen, Cola mit Eis im Strassen-Cafe und ein kaum vermeidbarer Blick auf Kreuzfahrtschiffe. Aber schön, wirklich. Und ich in Zivil, herrlich. Natürlich nicht lang genug, normalerweise würde ich warten bis die Schiffe ablegen und dann die Stadt erkunden 🙂

Sonst, ich hattes fast vergessen, gabs hier ne Silvesterparty. Mit Feuerwerk, klar. Aber danach etwas angetrunken übers Schiff laufen und niemand da der einen mit Knallern bewirft! Herrlich! Wo gibts sowas noch?

Als Kommunikationsmensch war ich natürlich dafür zuständig, dass eine Countdown-Uhr die übers Schiffsdeck projiziert wurde die Minuten Sekunden und so bis Mitternacht zählt. Ausgeführt wurde die Arbeit vom zweiten Kommunikationsmensch, und schwierig war sie deshalb, weil wir die Uhr ja nicht nur laufen lassen, sondern auch stellen mussten. Also wurde in einem Arbeitsmeeting am Nachmittag vom kompletten Kommunikationsteam ein Zeitvergleich mit allen verfügbaren Quellen vorgenommen, Gangabweichungen durch die Schiffsbewegungen wurden vorkalkuliert und letztendlich wurde die Uhr gestellt.

Um einige Stunden später falsch zu gehen.

Ok, nur ein paar Sekunden Abweichung zu wasauchimmer, aber doch genug dass wichtige Gäste sich in ihrer Feierlaune beeinträchtigt fühlten. Mann kauft ja keine tausend Euro teure Uhr nur um dann am einzigen Tag des Jahres, wo es auf die Sekunden ankommt im falschen Moment anstossen zu müssen.

Glücklicherweise haben wir uns an Bord vorher drauf geeinigt, dass alles nach meiner (unserer) Pfeife, äh, Uhr tanzt, und das neue Jahr begann genau im richtigen Moment. Die meisten werden gar nicht merken, dass dieses Jahr etwa 45 Sekunden kürzer ist als andere gleichartige, aber ich werd mich dran erinnern. Dass ich einmal in meinem Leben verantwortlich dafür war, wann alle anderen schlagartig zu Feiern anfangen. Herrlich, ein Hoch auf die Hierarchien!